Die Latte liegt hoch

Im Vorjahr hatte es in Krems insgesamt acht Titel für Wien gegeben, am Wochenende liegt daher in Deutschlandsberg die Latte hoch für die Wiener Judoka, wenn es um die österreichischen Meister der Unter 16 (Samstag) und Unter 21 (Sonntag) geht. Aufmerksamer Beobachter wird wohl auch Nachwuchs-Nationaltrainer Martin Grafl sein, der die Ausbildung zum IJF-Diplomtrainer erfolgreich abgeschlossen hat.

2024 hatten je vier Wiener Judoka in den beiden Altersklassen Gold geholt. Je drei davon kamen von den Galaxy Judo Tigers und Vienna Samurai, eine von Ratiborets und einer von SU Karuna Wien. Bei der Unter 16 holten Anna Samardzhidi (bis 36 Kilo / Ratiborets), Helin Türk (bis 48 kg / Samurai) sowie die beiden Galaxy-Talente Kiara Kain (bis 57 kg) und Bernhard Göschke (bis 50 kg) die Klassensiege, bei der Unter 21 waren es Lisa Betz (bis 63 kg), Jael Wernert (bis 78 kg / beide Samurai), Yann Ornik (bis 55 kg / Karuna – startet heuer aber bis 60 Kilo) und Lukas Angerer (Galaxy / über 100 Kilo). Letzterer hat heuer in Schwaz schon die österreichischen Titel bei der Unter 18 und Unter 23 eingeheimst. Da liegt die Latte für die Wiener in der Südsteiermark hoch, zumal das Ergebnis im Vorjahr für Wien ein überdurchschnittlich gutes war.

Zumindest der Samstag ist auch ein Pflichttermin für die beiden Unter-18-Nationaltrainer – neben dem Stadlauer Grafl ist es Samurai Bernd Weißsteiner. Grafl kommt als frischgebackener IJF-Diplomtrainer nach Deutschlandsberg. Er hat erfolgreich die Ausbildung zum „Bachelor des Judo“ abgeschlossen. Grafl und Weißsteiner wurden ja 2023 zu den „Trainern des Jahres“ gewählt, Martin hat zuletzt auch Jacqueline Springer (Vienna Samurai) zum siebenten Platz beim Grand Prix in Linz geführt und hat mit dem Leichtgewicht noch einiges an sportlichen Erfolgen vor. Der Landesverband Wien gratuliert herzlich!

Übrigens freut sich Judo Austria über ein Nennergebnis, das laut ÖJV-Turnierdirektor Thomas Stückler („diese Zahlen sind unglaublich“) noch nie dagewesen ist. Samstag 250 Judoka aus 63 Vereinen bei der Unter 16, Sonntag 208 aus 54 bei der Unter 21. „Das gab´s noch nie“, sagt Stückler. Deshalb beginnen die Kämpfe in der Koralm-Halle an beiden Tagen schon um 9.30 Uhr. Eine lange Pause zwischen Vorrunden und Finalblock wird´s in Deutschlandsberg wohl nicht geben.

Foto: Anna SAMARDZHIDI von Ratiborets (weißer Judogi) war 2024 eine der Unter-16-Meisterinnen - @Judo Austria / Oliver Sellner

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