Neue Fasching-Feier?

Bei seinem zweiten Turnier auf der IJF World Tour, dem Grand Prix in Linz vor zehn Tagen, hat er als Dritter bis 81 Kilo für die einzige Medaille beim Heimturnier gesorgt, jetzt soll es auch noch eine Stufe höher klappen – gibt es am Wochenende beim Grand Slam in Tiflis (GEO) die nächste Feier für den Wiener Bernd Fasching? Der Judoka der Allianz Kukla Galaxy Tigers ist jedenfalls derzeit gut drauf. „Step by step“, will er sich nicht selbst unter Druck bringen. Neben Fasching sind ab Freitag noch zwei weitere Wiener auf der Matte: Jacqueline Springer (Vienna Samurai / bis 48 kg), die als Siebente in Linz auch anschreiben konnte, und Stephan Hegyi (SC Hakoah / über 100 kg), der seit seinem Comeback zwar schon drei Podestplätze erkämpfte, aber noch keinen auf der World Tour.

Insgesamt ist der ÖJV in Tiflis durch neun Judoka vertreten. Es wären elf gewesen, aber die beiden Asse aus Bischofshofen, Elena Dengg (bis 70 kg) und Thomas Scharfetter (bis 90 kg) mussten wegen leichter Blessuren absagen. So werden neben den drei Wienern noch die beiden Leibnitzerinnen Verena Hiden (bis 57 kg) und Lisa Tretnjak (bis 63 kg) sowie Maria Höllwart (ESV Sanjindo / über 78 kg) bzw. bei den Männern bis 60 Kilo Vache Adamyan (UJZ Mühlviertel) und Daniel Leutgeb (LZ Multikraft Wels) sowie bis 73 Kilo Samuel Gaßner auf die Tatami steigen. Der Mühlviertler hatte in Linz seine Fans durch spektakuläres Judo begeistert und schrammte als Fünfter nur knapp an Bronze vorbei.

Hegyi hingegen schied in Linz gegen seinen Angstgegner Iakiv Khammo aus. Und in Tiflis bekommt es der zweifache EM-Bronzene – fast wie ausgemacht – gleich zum Auftakt wieder mit dem Ukrainer zu tun, gegen den der Wiener alle bisherigen sechs Duelle verlor. Ein Hammerlos!

Die Setzlisten werden von der Niederländerin Joanna van Lieshout (die 2023 auch in Linz gewann) als Nummer 1 der Welt bis 63 Kilo bzw. von zwei Judoka, die im IJF-Ranking derzeit Zweite sind, angeführt. Es sind der Kanadier Francois Gauthier-Drapeau (bis 81 kg) sowie Lasha Bekauri (bis 90 Kilo). Der Georgier führt das starke Team der Gastgeber an, in dem mit Linz-Sieger Guram Tushishvili (über 100 kg) und Luka Maisuradze (bis 90 kg) zwei aktuell Dritte der Weltrangliste stehen. Allerdings fehlt Tato Grigalashvili, Georgiens erster dreifacher Judo-Weltmeister (bis 81 kg), und kein einziger Japaner wird antreten. Dafür kommt Frankreich mit der Hautevolee, angeführt von Luka Mkheidze (Olympiasieger im Mixed-Team und Olympia-Zweiter bis 60 Kilo im Einzel) bzw. Clarisse Agbenenou (bis 63 Kilo), der Olympiasiegerin von Tokio und sechsfachen Weltmeisterin. Ihr Baby ist mittlerweile auch schon drei Jahre alt. In Paris hatte Clarisse übrigens den Bronze-Kampf gegen Lubjana Piovesana gewonnen, die Österreicherin wurde daher „nur“ Fünfte.

Foto: Bernd FASCHING (blau) im Linzer Bronze-Kampf gegen Joji TOGO (Japan) - @Judo Austria / Oliver Sellner 

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