Der WM-Trip an den Golf

Dort, wo wenige Tage zuvor der Grand Slam ausgekämpft wurde, gab es am Wochenende die Kata-WM – in Abu Dhabi. Und zwei Paare aus dem Iran holten die Titel in den Hauptkategorien. Auch drei rot-weiß-rote Paare waren dabei. Die Kärntner Martin und Philipp Hinteregger belegten in der Klasse Goshin-Jutsu (Gruppe 1) den achten Platz, das Wiener Duo Vanessa Wenzl und Matthias Heinrich (UKS AMS) kam in der Gruppe 2 der Katame-no-kata auf den guten sechsten Platz.

Die Iraner Abdolvahab Bardigarmroudi und Seyedyashar Rouhollazahdeh setzten sich in der Kategorie Kime-no-Kata (vor Frankreich und Spanien) durch, ihre Landsleute Mohammad Hasan Salari und Mohammad Reza Sahraei gewannen das Finale im Goshin-Jutsu (vor Vietnam und Frankreich). Dort hatten die beiden Iraner auch die Gruppe 1 gewonnen, in der die Hintereggers den achten Platz erreichten, aber das Finale verfehlten.

Für Vanessa und Matthias war es ein spannender Trip an den Persischen Golf. Die beiden Wiener Judoka waren schon einige Tage früher nach Abu Dhabi gereist, um sich zu akklimatisieren, trainieren und auch den Grand Slam anzusehen. Sie trafen nicht nur ihre japanischen Freunde Ryuji Kabata und Toshiji Odate, die in der Katame-no-kata Weltmeister wurden, sondern auch Kuniko Takeuchi, die sie von einem Besuch im Tokioter Kodokan letzten Dezember kennen. Takeuchi ist jetzt Coach des amerikanischen Kata-Teams. Auch einen „Leiberltausch“ gab´s im fernen Emirat: Matthias und der Australier Björn Tandean tauschten ihre T-Shirts. Sportlich verfehlten Vanessa und Matthias das große Finale, sie wurden aber in ihrer Vorrunde mit 380,5 Punkten gute Sechste. Übrigens war auch ein Wiener Judge, LV-Vizepräsident Alexander Dick (WAT Stadlau), in den Arabischen Emiraten dabei.

Der Franzose Jean-Luc Rouge, Mitglied der IJF-Executive und 1975 Weltmeister in der Wiener Stadthalle, lobt die Kata-Bewerbe auf internationalen Matten. „Diese WM war ein hochkarätiger Wettbewerb in guter Atmosphäre. Für die IJF ist es auch im Sinne der Ideale von Jigoro Kano wichtig, dass sich die Kata weiter entwickelt.“ Kata, die „Form des Judo“, wird es übrigens demnächst auch in Österreich zu sehen geben – am 11. November bei den Staatsmeisterschaften in Wimpassing (NÖ).

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Foto: Vanessa WENZL und Matthias HEINRICH trafen in Abu Dhabi die Japanerin Kuniko TAKEUCHI, den Coach der Amerikaner - @privat

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