Die Meister von WAT Stadlau – mit ihrem Bundesliga-Trainer Gerhard Redl (ganz rechts)

Am vergangenen Wochenende hatte er Grund zum Jubeln. Gerhard Redl, der Trainer der Judoka von WAT Stadlau, hatte seine Mannschaft mit dem 11:3 über die WSG Wattens zum Titel in der 2. Bundesliga geführt. In unserer Serie “Menschen im Judo” stellen wir heute den 50-jährigen, der heuer auch die Kampfrichter-Lizenz IJF B schaffte, vor.

Menschen im Judo – Gerhard Redl

Heuer im März vollendete Gerhard Redl sein erstes halbes Jahrhundert. Das er mit Ausnahme der ersten sechs Lebensjahre häufig in Judohallen verbracht hat. Bei diversen Vereinen, u.a. Union Döbling, ehe er vor mehr als 10 Jahren zu WAT Stadlau kam. Seit 2008 ist er auch Kampfrichter. Zuerst im Land, dann auf Bundesebene und seit heuer auch mit dem begehrten IJF-B-Wappen. “Beim European Open in Posen habe ich heuer die Prüfung bestanden, darauf bin ich stolz”, sagt der 3. Dan, der beruflich als Abteilungsleiter in einem Elektrotechnikbetrieb arbeitet.

Stolz sein darf Redl aber auch auf “seine” Stadlauer. Die sich nach nur zwei Jahren in der 2. Bundesliga auch schon wieder aus dieser Liga verabschieden. Nach oben, versteht sich. Nachdem man fünf Jahre in der OÖ Landesliga mitgemacht hatte, waren die Bedürfnisse andere geworden. Und da ein Platz in der 2. Bundesliga frei geworden ist, hat man diese Chance genützt. “Im ersten Jahr sind wir Sechster geworden, heuer Meister! Jetzt wollen wir auch in der 1. Bundesliga den Klassenerhalt schaffen. Dafür sind wir optimistisch.”

Durchaus zu Recht. Denn in Stadlau tummeln sich einige Talente auf der Matte. Etwa der erst 16-jährige Adam Safer oder der nur 19-jährige Niko Herzog. Da ist zum Beispiel ein Philipp Weber mit seinen 21 Jahren schon Routinier. “Ich glaube, wir haben eine gute Mischung von jungen Talenten aus unseren eigenen Reihen und Legionären. Wir wollen an diesem fast 20 Mann starken Kader auch in der 1. Bundesliga festhalten”, sagt Redl. Der übrigens nur ein Teil des Stadlauer Erfolgskonzepts ist. “Martin Grafl als Headcoach und Frauen-Trainer und ich als Coach für die Bundesliga ergänzen uns gut.” Redl sieht in der Mannschaft einen wichtigen Bereich für das Vereinsgefüge. “Judo ist zwar ein Einzelsport, aber der soziale Aspekt spielt eine wichtige Rolle, speziell für den Teamgeist und das Zusammengehörigkeitsgefühl.” Quasi: einer für alle, alle für einen …

Für die neue Saison in der 1. Bundesliga, in der es dann auch wieder ein Wiener Derby gegen die Galaxy Tigers geben wird, sucht man in Stadlau aber noch einen Sponsor. Redl: “Wir sind offen für alles” – das übrigens im wahrsten Sinn des Wortes. Die Trainings am Montag und Donnerstag (19 bis 20.45 Uhr) in der Rundhalle Lieblgasse sind für jeden Judoka offen. Nach einem guten Training und dem Abschiedsgruß “Rei” gibt´s normalerweise Applaus der Protagonisten für den “Sensei” (Trainer). Den hat sich unser Gerhard in mehrfacher Hinsicht auch “redl-ich” verdient ….

Mit voller Leidenschaft bei der Sache: Der Meistermacher von WAT Stadlau, Gerhard Redl