Von Montag bis Freitag werden unglaubliche 2.571 Judoka aus 68 Ländern in Paris in den diversen Alters- und Gewichtsklassen um WM-Medaillen bei den Veteranen kämpfen. Mitten drin und nicht nur dabei ist ein Wiener – Ernst Leidenfrost, 61 Jahre jung. Urgestein von Vienna Samurai, versucht den Erfolg aus dem Vorjahr – WM-Bronze in Las Vegas – zu wiederholen. Stars des 12-köpfigen „Team Austria“ sind der Tiroler Reinhold Kurz und der Steirer Julian Rusu – beide gehen als regierende Weltmeister in die WM in Frankreichs Metropole.
Leidenfrost hatte ein starkes Jahr 2024 – neben WM-Bronze in Las Vegas war er als Fünfter auch bei der EM platziert und gewann den Veteranen-Europacup in Hamburg. Heuer läuft es noch nicht ganz nach Wunsch für den einstigen Bundesliga-Judoka. Zwar holte er beim Veteranen-Europacup in Warschau Bronze, aber bei der EM schied er leider aus. Jetzt will es „Ernstl“, wie ihn seine Freunde nennen, noch einmal wissen. „Ich bin ein Jahr älter geworden“, versucht Leidenfrost zu erklären. Und mit über 60 zählt er schon zu den Senioren unter den Senioren. Denn der jüngste rot-weiß-rote WM-Starter ist erst fast pubertäre 35 …
Die größten Hoffnungen auf Gold liegen aber beim ältesten ÖJV-Starter. Der Wattener Reini Kurz, mittlerweile 66 Jahre jung, will seinen Titel aus dem Vorjahr verteidigen. Vor zehn Jahren holte der Tiroler mit Bronze in Amsterdam seine erste WM-Medaille, jetzt ist er zweifacher Weltmeister (plus je dreimal Silber und Bronze), zweifacher Europameister, hat 15 internationale Turniere (unter anderem etliche Europacups) gewonnen und mehr als 20 nationale Masters-Titel eingeheimst. Er gilt in seiner Klasse in Paris als Gold-Favorit. Wie übrigens auch Rusu – der nach Graz gewechselte Ex-Rumäne hat sogar schon sechs WM-Goldene und vier von der EM daheim. Diese beiden Judoka sind Österreichs Asse in Paris.
Mit Krisztian Kerschner (Galaxy Judo Tigers) steigt neben Leidenfrost, ein weiterer Wiener in Paris auf die Matte, Der gebürtige Ungar hat bei Welt- und Europameisterschaften der Veteranen auch schon je einmal Bronze geholt. Betreut werden die „Oldies“ auch von einem Wiener – Christian Hackl hofft auf ein ähnliches Abschneiden wie im Vorjahr in Las Vegas. Damals landete Österreich im Medaillenspiegel auf Rang 13.
Foto: Ernst LEIDENFROST (rechts) mit dem Tiroler Reinhold KURZ - @JLVW/privat
