„Wir rocken den Heim-GP“

Nach Silber für Shamil Borchashvili (LZ Multikraft Wels / bis 81 kg) am Samstag schied der zweite rot-weiß-rote Judoka beim Grand Slam-Turnier in Taschkent am Sonntag aus. Der Salzburger Thomas Scharfetter (ESV Sanjindo) unterlag in seinem Auftaktkampf der Klasse bis 90 Kilo dem zweifachen russischen Europameister Mikhail Igolnikow (AIN) mit Ippon. Im Vorjahr war der 23-jährige Mann aus Bischofshofen als Dritter die Sensation in Linz. Dort macht die IJF-World Tour nächstes Wochenende (Freitag bis Sonntag) ihre nächste Station. Und Shamil verspricht: „Jetzt rocken wir den Heim-Grand Prix!“ Tickets gibt es noch – Judoka, lässt euch das nicht entgehen!

Zum fünften Mal stand Shamil in einem Grand Slam-Finale, und zum fünften Mal musste er als Verlierer vom Platz. Im Finale der Klasse bis 81 Kilo gegen den Weltranglisten-Ersten und Weltmeister von 2021, Matthias Casse (BEL), der im Semifinale den japanischen Olympiasieger Takanori Nagase bezwungen hatte, kämpfte Borchashvili zehneinhalb Minuten um seine Chance und wurde dann wegen eines verbotenen Armhebels im Stand disqualifiziert. Wie stark diese Gewichtsklasse besetzt war, zeigt das Podium – drei der vier Medaillengewinner von Tokio 2021 durften aufs Podest – nur Saeed Mollaei (AZE), der frühere Weltmeister, fehlte.

Und schon am kommenden Wochenende geht es in die nächste Bewährungsprobe. Shamil hat in Linz den Titel zu verteidigen. „Ich freu‘ mich sehr darauf. Die ganze Familie wird da sein. Im Vorjahr war die Stimmung richtig cool, ich habe es sehr genossen. Nur Wachid ist zu früh ausgeschieden…. Sonst hätten wir unser Traumfinale gehabt. Vielleicht kommt es ja diesmal dazu. Ich bin jedenfalls in Form – wir werden Linz rocken. Ich kann nur an alle Fans appellieren, dass sie in die Halle kommen und uns unterstützen. Glaubt mir: Ihr werdet es nicht bereuen!“ Und es könnte ja auch wieder eine Sensation wie 2023 in der Tips-Arena in der Luft liegen. Denn damals hat Scharfetter, sozusagen als „Nobody“, mit Bronze die Judo-Fans verzückt. Gegen Igolnikow zu verlieren (Ippon für O-uchi-gari), ist sicher keine Schande. Noch dazu, wo der Metzger aus dem Pongau nach seiner nach seiner Verletzung vom OTC im Jänner in Mittersill noch Trainingsrückstand hat.

Zurück nach Taschkent. Frankreich gewann die Medaillenwertung (3/2/1) vor Japan (2/3/6), wo am Schlusstag im Schwergewicht Hyoga Ota den Russen Tamerlan Baschajew im Finale schlug, und Gastgeber Usbekistan (2/1/3). Dahinter folgen Deutschland, Italien, Belgien, China, Griechenland (bis 90 kg Theodoros Tselidis), Tadschikistan und die unter „neutral“ (AIN) angetretenen Russen mit je einmal Gold. Österreich ist dank Borchashvili´s Silber Zwölfter unter 68 Nationen (495 Judoka). In Linz darf´s a bisserl mehr sein.

Alle Ergebnisse und den Live-Stream aus Linz findet ihr hier.

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