Der nächste „Sister Act“

Im Judo gilt: Wer „A“ sagt, muss auch „B“ sagen und ein „E“ dranhängen – ABE … Hifumi und Uta, das japanische Geschwisterpaar, das Geschichte schrieb und ständig neu schreibt. Auch am zweiten Tag des letzten Grand Slam-Turniers des Jahres in ihrer Heimat Tokio. Dort sorgten die beiden für den nächsten „Sister Act“ und Japans Judoka für eine Machtdemonstration. Fünf Siege, mit den beiden von Samstag, insgesamt sieben, damit die Hälfte aller Klassen gewonnen. Es war schon mal enger zwischen den Söhnen (und Töchtern) Nippons und dem Rest der Judowelt …

Der Zufall will es, dass Hifumi und Uta Abe in der jeweils zweitleichtesten Gewichtsklasse auf die Matte steigen und daher bei Großereignissen immer am selben Tag kämpfen. So wurden er bis 66 Kilo und sie bis 52 vor fünf Jahren. 2018 in Baku, als erstes Geschwisterpaar im Judo am selben Tag im Einzel Weltmeister. Drei Jahre später gelang ihnen dieses Kunststück auch beim olympischen Turnier im Tokioter Budokan, und auch heuer in Doha wurden sie gemeinsam Weltmeister. Und auch beim letzten Grand Slam des Jahres jubelten der nun 26-Jährige und seine drei Jahre jüngere Schwester über gemeinsames Gold. Hifumi schlug im Viertelfinale bis 66 Kilo Europameister Denis Vieru (MDA) und dann noch zwei Mongolen, Uta fertigte bis 52 Kilo alle Gegnerinnen und im Finale die Französin Astride Gneto ab. Abe und Abe gelten daher auch 2024 in Paris als heiße Gold-Favorits …

… wie andere Japaner:innen. Etwa die dreifache Weltmeisterin Matsumi Tsunoda (bis 48 kg) oder Ryuyu Nagayama, zweimal WM-Dritter und Asien- Meister bis 60 Kilo, und einige mehr. Japan gewann mit 7 x Gold, 5 x Silber und 4 x Bronze die Medaillenwertung von Tokio überlegen vor Südkorea (1/1/2) und Brasilien (1/1/0). Aserbaidschan, die Niederlande und Kanada holten ebenso je einen Klassensieg, die „AIN“ (Athleten aus Russland/Belarus) holten zweimal Gold (darunter Schwergewichtler Tamerlan Baschajew), werden aber nicht in der Medaillenwertung geführt. Österreich war nur durch einen Judoka im Metropolitan Gymnasium vertreten. Wachid Borchashvili (LZ Multikraft Wels) schied in der dritten Runde der Klasse bis 81 Kilo aus.

Fotos: "Sister Act-ion" der Abe´s - oben Uta (blau) im Finale gegen Gneto (FRA), unten Hifumi in seinem Endkampf gegen den Mongolen YONDONPERENLEI Baskhuu. - @IJF

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