Georgien! Und Telma auf Sabsis Spuren

Mit drei Wiener Judoka im Kader – Magda Krssakova (JC Sirvan/bis 70 kg), Marko Bubanja (Volksbank Galaxy Tigers/bis 90 kg) und Stephan Hegyi (SC Hakoah/über 90 kg) – kämpft Österreichs Mixed-Team am Samstag im kalten Ufa (RUS) als eine von 16 Mannschaften um eine EM-Medaille wie 2019 mit Bronze in Minsk. Zum Auftakt geht es gegen die starken Judoka aus Georgien. Das könnte ein heißer Kampf im kalten Ufa werden – minus 8 Grad bei der Ankunft! Etwas wärmer wäre es in Abu Dhabi gewesen, wo der ÖJV beim Grand Slam-Turnier nicht vertreten ist. Dafür eine „alte“ Bekannte: die 35-jährige Portugiesin Telma Monteiro, die in die Fußstapfen unserer Sabrina „Sabsi“ Filzmoser tritt und bis 57 Kilo ihren achten Turniersieg auf der World Tour feiern durfte.

Die Welserin Filzmoser ist die älteste Judoka auf der World Tour, die einen Podestplatz erreicht hat (Juli 2019 Dritte beim Grand Prix in Budapest als 39-Jährige) und beendete ihre tolle Karriere nach den Olympischen Spielen in Tokio heuer im Juli mit 41 Jahren. Telma Monteiro (Bild oben – @IJF) ist fünf Jahre jünger als die Oberösterreicherin, wird Ende Dezember 36, und feierte am Freitag in Abu Dhabi sogar einen Grand Slam-Sieg! „Ich habe mich entschieden, bis Olympia 2024 in Paris weiterzumachen. Dieser Sieg war ein guter Anfang“, sagt Monteiro, die erst eine olympische Bronzemedaille (2016 in Rio), keinen WM-Titel (viermal Silber), aber sechs EM-Titel in ihrer Erfolgsliste hat. Also, ähnlich wie bei „Sabsi“, will deren langjährige Gegnerin noch einmal einen Run auf Olympia-Gold versuchen …

Judoka aus fünf verschiedenen Ländern haben am ersten Tag am Persischen Golf Gold geholt – Frankreich, Portugal, Moldawien (mit dem starken Denis Vieru bis 66 kg), Chinese-Taipeh und Italien. Und wo ist Japan? Nur zwei Töchter Nippons sind am Start, eine ist ausgeschieden, die andere kämpft Samstag. Insgesamt sind nur 223 Judoka aus 41 Ländern bei diesem Grand Slam-Turnier dabei …

… weil eben auch viele im kalten Russland um den Titel bei der Team-EM kämpfen.  „Wir hätten uns definitiv ein besseres Los als Georgien gewünscht, gehen nur als Außenseiter in diese Begegnung. Aber die Chance auf eine Medaille lebt trotzdem“, hofft ÖJV-Headcoach Yvonne Bönisch. Denn die Verlierer der Erstrundenpartien gehen automatisch in die Hoffnungsrunde – und da besteht weiter die Chance auf Bronze. Im ÖJV-Aufgebot steht die Olympia-Zweite Michaela Polleres, hingegen ist der Olympia-Dritte Shamil Borchashvili nicht dabei. Einerseits, weil der Welser noch nicht in Topform ist; andererseits, weil die Gewichtsklassen bei der Team-EM (Frauen bis 57, bis und über 70 bzw. Männer bis 73, bis und über 90 kg) für ihn als 81-Kilo-Judoka nicht ideal sind. Topfavorit bei dieser Mixed-EM ist Olympiasieger Frankreich.

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