Zwei Siege bei Doppel

Bei der Doppelveranstaltung in der 1. Judo-Bundesliga der Männer am Samstag gab es Siege für die Galaxy Judo Tigers und Vienna Samurai. Während sich der Meister beim 9:5 gegen WAT Stadlau schwerer tat als erwartet, feierten die Leopoldstädter einen knappen 8:6-Erfolg über Aufsteiger Burgkirchen / Schwand. Wels gewann das OÖ-Derby gegen Mühlviertel mit 8:6. Galaxy ist nach zwei Runden neuer Tabellenführer.

Dass es für die Truppe von Thomas Haasmann im Bildungscampus Attemsgasse, vor allem im ersten Durchgang mit nur 4:3, recht knapp war, hat mehrere Gründe. Zum einen fehlten dem elffachen Bundesliga-Meister der verletzte Phillip Aust (bis 73 Kilo) und der nach einem verbalen Ausraster in Wels gesperrte Movli Borchashvilli (über 100 Kilo), zudem verzichtete man im Wiener Derby gegen sehr stark und mutig kämpfende Stadlauer auf Legionäre, und zum anderen gab es auch eine saftige Überraschung, die dem Galaxy-Coach nicht geschmeckt hat. Denn Bernd Fasching, WM-Siebenter 2024 und Grand Prix-Dritter von Linz 2025 (bis 81 Kilo), verlor in der nächsthöheren Klasse (bis 90 Kilo) gegen Saif-Islam Islamnahov mit Ippon für einen Festhalter. Der 27-jährige Stadlauer, der 2018 in Krems Staatsmeister wurde und 2022 ein internationales Turnier in Maribor gewann, hatte – wie auch Fasching – ein Yuko zu Buche und konnte den 21-jährigen Galaxy-Judoka am Boden festnageln. „Das hat mir nicht gefallen“, meinte Haasmann nachher. Bernd revanchierte sich aber im zweiten Durchgang, der klar 5:2 für die Tigers endete, mit einem schönen Ippon-Wurf, aber auch erst im Golden Score nach 1:16 Minuten. „Mister Bundesliga“ wird der „Mister Bundesliga 2023“ heuer wohl nicht mehr …

Im anderen Duell zwischen Vienna Samurai und dem Aufsteiger Union Burgkirchen/Schwand stand es, begonnen mit der Klasse bis 66 Kilo, schon 5:0 für die Wiener, ehe es in der Klasse über 100 Kilo zum Kult-Duell zwischen Clemens Prentner und dem früheren Flachgauer Christoph Kronberger kam. Die beiden schenkten einander nichts, der Kampf ging in den Golden Score, der noch einmal 4:26 Minuten dauerte. Beide hatten zwei Shidos auf der Tafel, beide konnten eigentlich nicht mehr, beide gerieten sich kurzfristig auch zwischenmenschlich an die (bei Clemens schon etwas schütteren) Haare. Nach insgesamt 8:26 Minuten gelang Kronberger aus einem Konter die entscheidende Wertung. Der „Leithammel“ des Aufsteigers verzichtete dann im zweiten Durchgang auf einen weiteren Fight mit Prentner. Der verlor dann überraschend gegen Lars Vissers, aber da war der Zweipunkter für Samurai schon eingefahren.

Im dritten Kampf des Abends, dem eigentlichen Schlager der Runde, siegte LZ Multikraft Wels über UJZ Mühlviertekl knapp mit 8:6. Es war der erste Sieg der Messestädter über ihren Rivalen seit zehn Jahren! Zwar gaben die Welser im zweiten Durchgang die Klasse bis 81 Kilo kampflos ab, aber in den drei schweren Klassen holten Thomas Ecker, der Serbe Bojan Dosen und der Ungar Krisztian Toth mit jeweils zwei Siegen die nötigen Punkte. ESV Sanjindo war nach dem freiwilligen Ausstieg der Union Flachgau in dieser Runde kampffrei.

Übrigens kann man die Doppelveranstaltung in Wien als gelungen bezeichnen. Sie dauerte fast drei Stunden, der Saal im Bildungscampus war gut gefüllt, und es war eine tolle Stimmung. Ein derartiges „Liga-Doppel“ gibt es heuer noch einmal. Am 20. September in der Attemsgasse wieder mit einem Derby: Samurai gegen Galaxy, dazu WAT Stadlau gegen Wels. Das kann dann durchaus wieder spannend werden!

Ergebnisse, 1. Bundesliga, 2. Runde: WAT Stadlau – Galaxy Judo Tigers 5:9. Punkte: Tomanek (2), Mathe (2), Islamhanov (1) bzw. Peritsch (2), Magamed Borchashvilli (2), Adam Borchashvilli (2), Papoyan (2), Fasching (1). – Vienna Samurai – Union Burgkirchen / Schwand 8:6. Punkte Samurai: Koshliak (2), Lhotzky (2), Mihail Sobanov, Anetshofer, Hermann Tschilikin, Ungvari (je 1). – LZ Multikraft Wels – UJZ Mühlviertel 8:6. – Tabelle: siehe unten. – Nächste Runde: 24. Mai mit Sanjindo – Stadlau, Mühlviertel – Galaxy und Wels – Samurai.

1. Judo-Bundesliga

Foto: So wurde Bernd FASCHING vom Stadlauer Saif-Islam ISLAMNAHOV überraschend festgehalten - @joe
2. RD 1. Bundesliga Judo
Die vier Mannschaften beim Wiener Liga-Doppel in der Attemsgasse – @joe

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