Das war leider nichts! Sabrina Filzmoser verlor am Dienstag, dem dritten Tag der Judo-WM in Budapest, schon in der ersten Runde gegen die Bulgarin Ivelina Ilieva, die sie zuvor in drei Duellen schon dreimal besiegt hatte. Die 40-jährige Welserin wurde zweimal Waza-ari geworfen und war nach zweieinhalb Kampfminuten geschlagen. Damit kam es auch nicht, wie erwartet und erhofft, zum Kampf in der 2. Runde gegen die fünffache Europameisterin Telma Monteiro (POR). Für “Sabsi” ein WM-Abschied mit Tränen – so wird es womöglich auch nicht reichen, in den Flieger nach Tokio einsteigen zu dürfen. Es wäre die vierte Olympia-Teilnahme für die zweifache Europameisterin und zweifache WM-Dritte. Eine große Karriere neigt sich dem Ende zu …

“So einen WM-Abgang hat sich Sabsi nicht verdient”, meinte ÖJV-Headcoach Yvonne Bönisch nach diesem enttäuschend verlaufenen Kampf der Oberösterreicherin. “Sie hat es einfach mit der Brechstange versucht.” Filzmoser war natürlich sehr enttäuscht und meinte nur: “Die Bulgarin hatte unglaubliche Kraft in den Armen. Da hatte ich meine Probleme.” Im Kampf um ihre vierte Olympia-Teilnahme muss “Sabsi” weiter zittern. Zwar hat ihre unmittelbare Konkurrentin um einen kontinentalen Quotenplatz, die Rumänin Loredana Ohai, auch ihren Auftaktkampf verloren, aber es hängt von mehreren Konstellationen aller WM-Ergebnisse ab. Selbst interne Gefahr lauert – von Aaron Fara, der Freitag bis 100 Kilo kämpft. Sollten ihm mehrere Siege gelingen, könnte er seine Teamkollegin aus den Kontinental-Quotenplätzen boxen. Somit heißt es für “Sabsi”: Warten und Zittern!

International gab es am Dienstag einen Titel für Kanada und einen für Georgien. Bei den Frauen bis 57 Kilo entschied die Nummer 2 der Welt, Jessica Klimkait, das interne kanadische Duell um den Startplatz für die Olympischen Spiele gegen die Nummer 1 im Ranking, Titelverteidigerin Christa Deguchi, für sich. Während Deguchi das Finale durch eine Semifinal-Niederlage gegen die Japanerin Momo Tamaoki nach 5:15 Minuten im Golden Score, also nach insgesamt 9:15 Kampfminuten, mit Waza-ari verpasste, holte Klimkait mit dem Triumph über Tamaoki ihren ersten großen Titel. Bei den Männern verfehlte der topgesetzte Japaner Soichi Hashimoto das Finale bis 73 Kilo – er musste sich im Semifinale dem zuletzt starken Schweden Tommy Macias geschlagen geben und wurde letztlich Dritter. Im Endkampf war für den Skandinavier aber Endstation – drei Shidos gegen Lasha Shavdatuashvili aus Georgien.

Obwohl erstmals an einem Tag dieser WM keine japanische Hymne gespielt wurde, führen die Olympia-Gastgeber die Medaillenwertung (3/2/1) klar vor der Russischen Judo Föderation (1/0/1) sowie Kanada und Georgien (je 1/0/0) an.

Die nächsten ÖJV-Chancen auf ein Erfolgserlebnis haben am Mittwoch Magda Krssakova (JC Sirvan/bis 63 Kilo) und Shamil Borchashvili (Wels/bis 81 Kilo). Beide haben ein Auslosung erwischt, die Anlass zur Hoffnung gibt. Die Wienerin trifft zunächst auf Amina Belkadi (ALG) und kann in der EM-Form 2020, als sie Vize-Europameisterin wurde, auch die anderen in ihrem Pool schlagen. Borchashvili startet gegen den Tschechen Adam Kopecky und würde nach einem weiteren Sieg wohl auf Ex-Weltmeister Saeid Mollaei treffen. Den jetzt für die Mongolei kämpfenden gebürtigen Iraner, der 2019 als Legionär im heimischen Bundesliga-Final Four für die Galaxy Tigers kämpfte, hat Borchashvili im Bundesliga-Finale schon geschlagen. Jedenfalls ist ÖJV-Headcoach Bönisch optimistisch: “Die Auslosung der beiden ist für eine WM so günstig, dass wir darauf hoffen dürfen, am Nachmittag noch dabei zu sein.” Wir wünschen es den beiden Judoka …

Alle Ergebnisse aus Budapest findet ihr hier.

Ergebnisse nach dem 3. Tag

Frauen bis 57 kg
1.KLIMKAIT jexxicaCAN
2.TAMAOKI MomoJPN
3.GJAKOVA NoraKOS
3.STOLL TheresaGER
5.DEGUCHI ChristaCAN
5.PERISIC MaricaSRB
7.KONKINA AnastasiiaRJF
7.MONTEIRO TelmaPOR
MÄNNER bis 73 kg
1.SHAVDATUASHVILI LashaGEO
2.MACIAS TommySWE
3.CILOGLU BilalTUR
3.HASHIMOTO SoichiJPN
5.HEYDAROV HidayatAZE
5.TURAEV KhikmatillokhUZB
7.CASES ROCA SalvadorESP
7.UNGVARI MiklosHUN
Foto oben: Sabrina FILZMOSER bei ihrem letzten WM-Auftritt gegen die Bulgarin Ivelina ILIEVA - @ÖJV/Oliver Sellner
Jessica KLIMKAIT (blauer Judogi) im Finale gegen Momo TAMAOKI – @IJF Media