Acht ÖJV-Judoka werden von 6. bis 13. Juni in Budapest bei der WM um eine Platzierung kämpfen, zwei von ihnen kommen aus Wien. Magda Krssakova (JC Sirvan), Vize-Europameisterin 2020 in der Klasse bis 63 Kilo, und Stephan Hegyi (SC Hakoah), der über 100 Kilo schon zwei EM-Bronzene hat. Die WM in der Laszlo Papp-Arena ist zugleich die letzte Chance, Punkte für die Olympia-Qualifikation zu holen – danach wird die Rangliste für Tokio erstellt. Derzeit sind sechs der acht ÖJV-Athleten für Tokio qualifiziert, aber vor allem Sabrina Filzmoser muss noch zittern. Die bald 41-jährige Welserin benötigt in der Klasse bis 57 Kilo dringendst gute Punkte.

Neben Filzmoser, Krssakova und Hegyi sind in Budapest noch Michaela Polleres (Wimpassing/bis 70 Kilo), Bernadette Graf (Judozentrum Innsbruck/bis 78 kg) bzw. Shamil Borchashvili (Wels/bis 81 kg), Aaron Fara (Wimpassing/bis 100 kg) und Daniel Allerstorfer (UJZ Mühlviertel/über 100 kg) im Einsatz. ÖJV-Headcoach Yvonne Bönisch hofft in erster Linie darauf, dass die rot-weiß-roten Judoka Selbstvertrauen für die Spiele tanken, aber auch kämpferisch sagt sie: Wir haben als ÖJV nun mal den Anspruch, bei jedem Turnier, bei dem wir antreten, zumindest eine Athletin oder einen Athleten unter die Top-3 zu bringen. Das gilt für die World-Tour genauso wie für die Weltmeisterschaft und die Olympischen Spiele. Auf eine WM-Medaille wartet Österreich seit 2010, auf eine Olympia-Medaille seit 2008. Wir arbeiten mit aller Kraft daran, dass diese Serien möglichst bald der Vergangenheit angehören. Aber eine Medaillen-Garantie gibt es nicht. Mit konsequenter Arbeit können wir die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass der ÖJV bald wieder anschreibt. Das ist unser vorrangiges Ziel!”

Aber eine WM ist etwas anderes als eine EM, wo Österreich seit 2013 bei jeder zumindest eine Medaille geholt hat. Bei Weltmeisterschaften sieht die Statistik leider ganz anders aus – Filzmosers Bronze vor elf Jahren, 2010 in Tokio, war bisweilen die letzte Medaille. Polleres schrammte 2019 in Tokio als Fünfte knapp daran vorbei. Wer soll heuer die Kastanien aus dem Feuer holen? Am ehesten noch Graf, die nach ihrer einjähriger Pause auf Anhieb EM-Bronze geholt hat, Olympia-Fünfter 2016 in Rio de Janeiro wurde und, neben Filzmoser. wohl die meiste Erfahrung auf internationalen Matten hat.

Die WM beginnt für die ÖJV-Kaderleute quasi schon am Samstag mit einem internationalen Trainingslager, an dem den österreichischen noch Judoka aus Belgien, Italien, Kroatien, Slowenien und Usbekistan teilnehmen.