Vier ÖJV-Athleten waren am Samstag, dem zweiten Tag der Judo-EM in Lissabon, auf der Matte – und alle vier schieden leider aus. Unter ihnen auch die einzige Wienerin. Magda Krssakova (JC Sirvan), Vize-Europameisterin 2020 in Prag, musste sich bis 63 Kilo nach einem Freilos der starken Spanierin Cristina Cabana Perez im Golden Score mit Ippon geschlagen geben. Das war ein böses Erwachen für die 27-Jährige …

Aber was ist nur mit Michaela Polleres, immerhin WM-Fünfte 2019 in Tokio, los? Für die an Nummer 5 gesetzte EM-Dritte von Tel Aviv 2018 war bis 70 Kilo einmal mehr die Slowenin Anka Pogacnik eine zu große Hürde. Zum vierten Mal in Serie, von der EM 2020 bis zur EM 2021, musste die Wimpassingerin gegen ihre Angstgegnerin in der ersten Runde die Segel streichen. Drei Shidos und damit die Disqualifikation! Auch ihr Klubkollege Lukas Reiter (bis 73 Kilo) verlor seinen Auftaktkampf mit drei Strafen. Lediglich der Welser Shamil Borchashvili entsprach den Erwartungen. Er scheiterte nach zwei Ippon-Siegen erst in der dritten Runde am regierenden Weltmeister Sagi Muki (ISR) mit Waza-ari. Enttäuscht vom Auftritt seiner Schützlinge zeigte sich auch ÖJV-Sportdirektor Markus Moser: “Dass sich von vier Aktiven nach zwei Runden nur Shamil behaupten kann, damit war nicht zu rechnen. Das ist eine Enttäuschung!”

Jetzt muss uns am Sonntag Bernadette Graf retten. Die Tirolerin ist nach über einjähriger Verletzungspause wieder fit und an einem guten Tag durchaus für eine Medaille in der Klasse bis 78 Kilo gut. Sie trifft in ihrem ersten Kampf auf die Montenegrinerin Jovana Pekovic. Drücken wir “Bernie” für morgen die Daumen! Neben Graf sind am letzten EM-Tag noch Aaron Fara (bis 100 Kilo/Wimpassing) und Daniel Allerstorfer (über 100 kg/Mühlviertel) am Start, der Wiener Schwergewichtler Stephan Hegyi hat seine EM-Teilnahme wegen einer Verletzung schon am Montag abgesagt und ist gar nicht nach Lissabon gereist.

Am zweiten EM-Tag mussten sich zwei regierende Weltmeister geschlagen geben. Bei den Frauen verlor bis 70 Kilo Marie-Eve Gahie gleich ihren ersten Kampf, bei den Männern verpasste Borchashvili-Bezwinger Sagi Muki den Finaleinzug und holte “nur” Bronze (Ippon nach nur 9 Sekunden!). Die slowenische Olympiasiegerin und Ex-Weltmeisterin Tina Trstenjak, die bei der EM 2020 in Prag von Krssakova bezwungen worden war, gewann bis 63 Kilo ihr drittes EM-Gold. Und Akil Gjakova sorgte mit dem Sieg bis 73 Kilo für die zweite Goldene des Kosovo, der damit (2/0/1) die Medaillenwertung vor Frankreich (1/2/2) sowie Italien und Slowenien (je 1/1/1) anführt. Schön wäre es, wenn am morgigen Ende dieser EM auch Österreich in dieser Liste aufscheinen würde …

Alle Ergebnisse aus Lissabon findet ihr hier.

Foto oben: Bernadette Graf bei ihrem Triumph 2019 in Taschkent - kann die Tirolerin auch am Sonntag bei der EM in Lissabon jubeln? Wir würden uns mit "Bernie" sehr über eine Medaille freuen. - @IJF Media.