Abermals mĂ¼ssen wir eine traurige Nachricht Ă¼berbringen. Heute ist ein Pionier des österreichischen Judo-Sports verstorben, Friedrich Lugstein, knapp vor seinem 94. Geburtstag!

Friedrich Lugstein (1928 - 2022)
Friedrich Lugstein (1928 – 2022)

Friedrich Lugstein wurde am 4. September 1928 geboren. UrsprĂ¼nglich Ă¼bte er den Jockey-Sport aus und war auch national und international sehr erfolgreich. Aber schon bald nach dem 2. Weltkrieg begann er mit seinem Bruder Hermann auch mit dem Judo-Sport. 1949 wurde er im Leichtgewicht Wiener Meister und Ă–sterreichischer Meister. 1950 wurde er sogar doppelter Ă–sterreichischer Meister, nämlich im Leichtgewicht und einen Monat später in der offenen Meisterschaft ohne Gewichtsklassen. Auch 1957, 1958, 1959 und 1960 wurde er Ă–sterreichischer Meister.

Auch an den ersten internationalen Turnieren nahm er teil. So kämpfte er 1950 in Salzburg und in MĂ¼nchen gegen eine bayrische Mannschaft und wurde von der Tagespresse als “stärkster Mann der Staffel” betitelt. In diesem Jahr erwarb er auch seinen 1. Dan.

Er war schon sehr frĂ¼h als Judo-Lehrer tätig. So leitete er 1961 gemeinsam mit dem Japaner Skokichi Natsui (damals 7. Dan) die Verbands-Sommerschule in Schielleiten. Einer seiner Lehrmeister war der damals als bester Judoka weltweit bezeichnete Tokio Hirano aber auch Mahito Ogho. Von Hirano schaute er sich den legendären Tai-otoshi ab, der sein Makenzeichen wurde.

Lugstein nahm ebenso am 4. September 1954 an der GrĂ¼ndungsbesprechung des Ă–sterreichischen Dan-Kollegiums teil, womit ein wesentlicher Grundstein fĂ¼r die weitere Entwicklung des Judo-Sports in Ă–sterreich gelegt wurde. Er war auch in der Nationalmannschaft und fĂ¼r die EM 1956 in Wien nominiert, die dann leider nicht zur Austragung kam. Damals war er schon Leiter des von ihm und Johann Sattler gegrĂ¼ndeten Judo-Clubs Yama-to, den er auch bis in die frĂ¼hen 2000er-Jahre leitete. 1959 war es dann soweit, die EM fand doch in Wien statt und Lugstein war abermals in der Auswahl. 2005 wurde er zum Ehrenmitglied des JLV-Wien ernannt und 2008 erhielt den 7. Dan.

Alles aufzuzählen was Friedrich Lugstein in seinem langen Judo-Leben schaffte und leistete, wĂ¼rde den Rahmen dieses Nachrufes sprengen. Doch schon diese wenigen Fakten zeigen, dass das Wiener, aber auch Ă–sterreichische Judo einen ganz groĂŸen Pionier unseres Sportes verloren hat. Er verstarb heute, am 1. September 2022, kurz vor seinem 94. Geburtstag nach langer Krankheit und wir trauern mit seiner Familie, der wir viel Kraft und Trost wĂ¼nschen in diesen schweren Stunden.

Die gesamte Judo-Familie wird Friedrich Lugstein immer in Erinnerung behalten, denn seine Verdienste wirken bis in unsere Zeit nach. Ruhe in Frieden!

Die feierliche Beisetzung der Urne findet am Freitag, 23. September 2022, um 11:00 Uhr, am Friedhof Gersthof, 1180 Wien, Möhnergasse 1, statt!

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