In Linz um 10. Medaille

Mit Bronze beim Grand Slam-Turnier in Baku am Samstag hat sie ihre neunte Medaille (zwei in Gold/2024 in Duschanbe und Baku, sieben in Bronze) geholt – nächste Station: Tips-Arena Linz. Und bei diesem Upper Austria-Grand Prix (7. bis 9. März) will Lubjana Piovesana ihre zehnte Medaille auf der IJF World Tour. „Linz kann kommen“, freut sich die in Vorarlberg eingebürgerte Ex-Britin schon aufs „Heim-Turnier“. Die beiden Wiener am Sonntag, Stephan Hegyi und Movli Borchashvilli (beide über 100 Kilo) schieden leider aus. Japan holte am Schlusstag vier Siege und insgesamt zehn von 14 möglichen Goldenen.

Im Kampf um Bronze die regierende Weltmeisterin bis 63 Kilo, Joanne van Lieshout (NED), geschlagen, nur im Viertelfinale der ehemaligen 57-Kilo-Weltmeisterin Jessica Klimkait aus Kanada unterlegen, was auch das einzige Manko von Piovesana an diesem Tag war. „Ich war zu nervös, hab nicht in den Kampf gefunden“, meinte „Lulu“ nachher. Und ÖJV-Chefcoach Yvonne Snir-Bönisch legte nach: „Klimkait ist stark, aber nicht unschlagbar. Diese Niederlage war nicht notwendig – aber sonst hat für Lulu alles gepasst.“ Die ehemalige Britin, die es der Liebe wegen nach Vorarlberg verschlagen hat, steckt sich aber noch größere Ziele als Linz für dieses Jahr. Sie weiß, wie man Bronze-Kämpfe verliert. Bei Olympia, bei der EM – nur Platz 5 und quasi die „Blecherne“. Heuer gibt es mit der EM Ende April in Podgorica und mit der WM im Juni in Budapest zwei Groß-Events. „Und da will ich endlich auch einmal eine Medaille“, hat sich Piovesana als Saisonziel vorgenommen.

Am Sonntag, zum Abschluss des Baku-Grand Slam, standen die beiden Wiener Schwergewichtler vor unlösbaren Aufgaben. Stephan Hegyi (SC Hakoah) verlor gegen den russischen Olympia- und WM-Dritten Tamerlan Bashaev (IJF/später Zweiter) mit Ippon, auch Movli Borchashvilli (Allianz Kukla Galaxy Tigers) musste die Segel streichen. Nach dem Ippon-Sieg über 160-Kilo-Mann Joao Cesarino (BRA) unterlag er dem georgischen Ex-WM-Zweiten Ushangi Kokauri durch Hansokumake („rote Karte“), obwohl er scon mit zwei Yuko geführt hatte. Damit waren beide ausgeschieden, wie auch Maria Höllwarth (ESV Sanjindo/über 78 kg).

Nachdem die Japaner am ersten Tag alle fünf Klassen gewonnen hatten und am Samstag „schwächelten“ (nur einer von vier möglichen Siegen), schlugen die Töchter und Söhne Nippons am Sonntag wieder zu – vier von fünf möglichen Goldenen, damit zehn von 14 insgesamt. Daher dominiert Japan (10/4/3) den Medaillenspiegel überlegen vor Deutschland (1/2/1 – das interne Finalduell gewann Anna Monta Olek bis 78 Kilo gegen Alina Böhm) und Gastgeber Aserbaidschan (1/1/3). Weitere Goldene holten Kanada und Ungarn. Österreich landete dank Piovesana-Bronze auf dem geteilten 15. Platz unter den 36 Nationen. Auf der World Tour geht es in zwei Wochen mit dem nächsten Grand Slam in Taschkent (ohne Österreich) weiter, von 7. bis 9. März folgt dann der Upper Austria Grand Prix in der Linzer Tips-Arena.

Foto: Lubjana PIOVESANA (weiß) in ihrem Bronze-Kampf gegen Joanna VAN LIESHOUT - @IJF / Emanuele Di Feliciantonio

Bronze bei Kadetten-Europacup

Beim Kadetten-Europacup (Unter 18) in Samorin (SVK) gab es dreimal Bronze für Österreich durch Laura Sophie Kunyik (JC Klosterneuburg / bis 44 kg), Selina Wögerer (Fairdrive Leonding / bis 70 kg) und Michaela Höllwart (ESV Sanjindo /über 70 kg), Isabella Stögmann (Judoteam Reichraming) wurde in der Klasse bis 48 Kilo Fünfte. Dazu gab es zwei siebente Plätze. Unter den 47 ÖJV-Talenten befanden sich auch einige Wiener Judoka, die aber unplatziert blieben. Am weitesten kam noch Helena Anetshofer (Vienna Samurai), die bis 63 Kilo ins Achtelfinale vorstieß. Ihre Klubkollegin Helin Türk gewann bis 52 Kilo zwei Kämpfe, ehe sie in der Trostrunde verlor. Erfolgreichste der 32 Nationen (654 Judoka) war Georgien (3/2/1) vor Ungarn (3/1/3) und Polen (2/4/2). Österreich belegt Rang 14.

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