Nach einem Jahr COVID-Pause kehrt die Judo-Bundesliga auf die Matte zurück. Samstag (ab 10 Uhr, ohne Zuschauer) findet in Leonding die Vorrunde der 1. Bundesliga der Männer (mit Titelverteidiger Volksbank Galaxy Tigers und Aufsteiger WAT Stadlau) und die Frauen-Bundesliga (mit dem Team Wien) statt, am Sonntag dann die 2. Bundesliga (mit Vienna Samurai). In der 1. Bundesliga wird es beim zehn Jahre ungeschlagenen Serienmeister Galaxy einen “Schichtwechsel” geben, aber auch Aufsteiger Stadlau hat große Ziele …
Gekämpft wird um die beiden ersten Plätze in zwei Pools. Im Pool A treffen die Stadlauer auf Titelfavorit Multikraft Wels, Union Flachgau, Union Kirchham und Union Pinzgau, im Pool B Galaxy auf den ewigen Rivalen UJZ Mühlviertel sowie Dynamic One und ESV Sanjindo Bischofshofen. Für Thomas Haasmann, dem aus der ersten Reihe der “Tigers” hinter den neuen Trainer Gabor Geier zurückgetretenen Erfolgscoach, ist klar: “Wir haben den schwierigeren Pool. Mühlviertel und wir sind zwar Favoriten, aber Dynamic und Bischofshofen haben sehr starke Teams.” Die Wiener vollziehen derzeit einen Generationenwechsel. “Jo Pacher ist mit 25 Jahren der älteste, sonst haben wir fast nur 2000er-Jahrgänge”, sagt Haasmann, der aber in Leonding auch wieder mit Legionären – wie dem tschechischen Olympiasieger und Weltmeister Lukas Krpalek und dem portugiesischen Weltmeister Jorge Fonseca – aufkreuzen wird. Der vom Iran in die Mongolei gewechselte Ex-Weltmeister Saeeid Mollaei ist aber kein Thema mehr. Ein Comeback auf der Matte gibt nach seiner Muskelverletzung Mathias Czizsek, mit Pacher schon eher ein Routinier im Meisterteam. Auch Mühlviertel rüstet mit einem Weltmeister auf – Matthias Casse aus Belgien.
Eher als Außenseiter geht Aufsteiger WAT Stadlau ins Rennen um die beiden Top-Plätze im Pool, könnte aber durchaus überraschen. “Wir wollen ins Final Four”, sagt Team-Coach Gerhard Redl, der diesmal in der Organisation tätig ist und am Mattenrand von Stefan Moser vertreten wird. Multikraft Wels – mit dem Borchashvili-Clan Kimran, Wachid und Shamil, der nach Olympia-Bronze erstmals wieder auf die Matte steigen wird – ist der klare Favorit. “Aber die anderen liegen hoffentlich in unserer Reichweite”, ist der Stadlauer Sportchef optimistisch. Bestehen wollen auch die Stadlauer mit drei Legionären, zwei Slowaken und einem Serben. 2019 wurden die Donaustädter Meister der 2. Bundesliga, mussten jetzt ein Jahr warten und brennen schon auf ihr Bundesliga-Comeback. Redl: “Ich glaube, außer Wels sind alle anderen Teams auf einem ziemlich gleichen Level. Da können Kleinigkeiten über den Einzug ins Final Four entscheiden.” Aber Union Kirchham, gemeinsam mit Stadlau aufgestiegen, will es auch wissen und hat gleich zwei Weltmeister engagiert – den Georgier Lukhumi Chkhvimiani und den Serben Nemanja Majdov. Aber, wer weiß – vielleicht ist ja WAT Stadlau am 20. November bei der großen Finalveranstaltung in Gmunden tatsächlich dabei!
Bei den Frauen gibt es ein Trio, das um den Titel kämpft. Neben dem Team Wien auch noch Wimpassing, der Klub der Olympia-Zweiten Michaela Polleres, und der Talenteschuppen aus Bischofshofen. Sonntag dann die 2. Liga – Absteiger Vienna Samurai bekommt es im Pool B mit Union Graz, Noricum Leibnitz, Gallneukirchen und PSV Salzburg zu tun. Der Wiederaufstieg ist das erklärte Ziel von Klubtrainer Bernhard Weißsteiner.
Gekämpft wird in der Sporthalle am Harter Plateau an beiden Tagen ab 10 Uhr auf vier Matten. Es gibt wieder einen Livestream unter www.streamster.tv – wenn schon Zuschauer nicht erlaubt sind, sollte man sich Judo wenigstens im Internet anschauen!
Foto oben: 2019 sind sie aufgestiegen, jetzt wollen sie ins Final Four der 1. Bundesliga - die Judoka von WAT Stadlau. - @WAT Stadlau