Mit sieben Medaillen für Österreich endeten die Olympischen Spiele 2020 von Tokio. Judo war die einzige Sportart, in der es zweimal Edelmetall gab. Und in der ewigen Medaillenbilanz des ÖOC scheint unser Sport mit zweimal Gold, dreimal Silber und zweimal Bronze auf Platz 4 auf. Lassen wir noch einmal kurz die Spiele in Japans Metropole Revue passieren. Und blicken wir schon auf die nächsten Spiele 2024 in Paris.

Es begann mit der sensationellen Goldmedaille für die Niederösterreicherin Anna Kiesenhofer im Rad-Straßenrennen der Frauen. Aber dann kam der große Auftritt des ÖJV-Teams: zunächst Bronze für Shamil Borchashvili in der Klasse bis 81 Kilo, dann Michaela Polleres mit ihrer Silbermedaille bis 70 Kilo. Zwei großartige Auftritte unseres Teams. Damit hatte Österreich einen ganzen Medaillensatz – doch das war noch nicht alles: Ruderin Magdalena Lobnig und Diskuswerfer Lukas Waißhaidinger folgten mit Bronze. Alles noch in der ersten der beiden Olympiawochen. Und in der zweiten setzten Kletterer Jakob Schubert und Karateka Bettina Plank jeweils mit Bronze noch eins drauf. Die erfolgreichsten Spiele seit Athen 2004 – damals auch sieben Medaillen, mit 2/3/2 noch etwas besser als in Tokio. Aber für die Judo-Statistik war Tokio sehr wertvoll.

Denn in der ewigen ÖOC-Bilanz liegt Judo an viertbester Position aller Sportarten. Dank zweimal Gold von Peter Seisenbacher (1984 und 1988), dreimal Silber durch Claudia Heill (2004), Ludwig Paischer (2008) und heuer Polleres und zweimal Bronze durch Josef Reiter (1984) und eben Borchashvili. Kanu (3/5/6) führt in dieser Statistik vor Gewichtheben (3/4/2) und Segeln (3/4/1). Dahinter schon Judo, noch vor Turnen (2/1/0), Rad (2/0/2), Schwimmen/Wasserspringen (1/6/5) sowie Schießen und Leichtathletik (je 1/2/5).

Ewige ÖOC-Bilanz

SportartGoldSilberBronzeGesamt
1Kanu35614
2Gewichtheben3429
3Segeln3418
4Judo2327
5Turnen2103
6Radsport2024
7Schwimmen/Wasserspringen16512
8Schießen1258
9Leichtathletik1258
10Fechten1157
Quelle: LAOLA1

Mittlerweile sind unsere erfolgreichen Judoka zuhause, für Shamil gibt es am kommenden Freitag (16 Uhr) vor dem Welser Rathaus noch eine Ehrung – schon am Dienstag (10.8.) empfängt Bundespräsident Alexander van der Bellen alle Medaillengewinner in der Hofburg (live in ORF 1 ab 18.20 Uhr).

Die nächsten Olympischen Spiele gibt es schon in drei Jahren – 2024 in Paris. Shamil hat nach der Rückkehr aus Tokio mehrmals gesagt: “Da wollen wir alle drei dabei sein!” Damit meint er sich selbst und seine Brüder Kimran und Wachid. Mit 29 wäre Shamil dann ebenso im Idealalter wie Polleres sowie die beiden Wiener Magda Krssakova und Stephan Hegyi, der als Schwergewichtler sogar 2028 in Los Angeles als dann 30-Jähriger im besten Alter wäre. Vom ÖJV-Aufgebot in Tokio hat sich Sabrina Filzmoser verabschiedet, Bernadette Graf will erst nach ihrem Urlaub entscheiden, ob sie weiter macht. Und wer kann in den drei Jahren nachrücken, sich für Paris 2024 qualifizieren? Das werden schon die nächsten Turniere ab September auf der IJF World Tour zeigen. Es scheint also durchaus möglich, dass der ÖJV auch 2024 ein starkes Olympia-Team aufbieten kann.

Foto oben: Ein glücklicher ÖJV-Präsident! Martin POIGER mit unseren Judo-Assen Michaela POLLERES und Shamil BORCHASHVILI - @Judo Austria