Drei Turniere unplatziert, jetzt gibt´s die nächste Chance! Schwergewichts-Judoka Stephan Hegyi kämpft am Wochenende beim Grand Slam in Tiflis (GEO) um ein Erfolgserlebnis, das der Wiener dringend nötig hätte. Die Auslosung am Donnerstag stand aber ganz im Zeichen von Trauer. Mittwoch wurde bekannt, dass der japanische Olympiasieger 1992 und Weltmeister 1995 (Klasse bis 78 Kilo), Toshihiko Koga, mit nur 53 Jahren an Krebs verstarb. Auch im österreichischen Lager ist man über die Nachricht vom Ableben des ehemaligen ÖJV-Sportdirektors Dr. Hans Müller-Deck, der 84 Jahre wurde, bestürzt.
Zwei Wiener Judoka stehen im neunköpfigen ÖJV-Aufgebot für das Grand Slam-Turnier in der georgischen Hauptstadt. Während es zuletzt für Magda Krssakova (JC Sirvan/bis 63 Kilo) durchaus gut lief (EM-Silber in Prag, Fünfte im Doha-Masters, Dritte beim Grand Slam in Tel Aviv), blieb Hakoah-Judoka Hegyi in genau diesen drei Turnieren ohne zählbaren Erfolg. “Was die Olympia-Qualifikation betrifft, habe ich zwar noch einen kleinen Polster, aber ich will in Tiflis auf jeden Fall eine Platzierung.” In seiner Klasse über 100 Kilo ist der zweimalige EM-Medaillengewinner an Nummer 5 gesetzt. Hegyi trifft am Sonntag in seinem ersten Kampf auf den georgischen Lokalmatador Onise Bughadze. Krssakova ist schon am Samstag im Einsatz, sie trifft zum Auftakt auf die Kosovarin Laura Fazliu.
Im ÖJV-Aufgebot feiert die Tirolerin Bernadette Graf bis 78 Kilo nach über einjähriger Verletzungspause ein internationales Comeback, auch Sabrina Filzmoser (bis 57 Kilo, schon am Freitag) ist wieder dabei. Ein Erfolgserlebnis wie Hegyi könnte auch die Wimpassingerin Michaela Polleres (bis 70 kg) brauchen. Bei den Männern sind neben Hegyi noch Lukas Reiter (Wimpassing/bis 73 kg), Shamil Borchashvili (Wels/bis 81), Aaron Fara (Wimpassing/bis 100) und Daniel Allerstorfer (Mühlviertel/über 100 kg) im Einsatz. International sind mit den französischen Weltmeisterinnen von Tokio 2019, Marie-Eve Gahie (bis 70 kg) und Madeleine Malonga (bis 78) sowie der kubanischen Olympiasiegerin und Vize-Weltmeisterin Idalys Ortiz drei aktuelle Führende der Weltrangliste dabei, bei den Männern gilt es in der Klasse bis 100 Kilo, den portugiesischen Weltmeister von Tokio 2019, Jorge Fonseca (IJF-Bild oben), der auch schon als Legionär für Österreichs Serien-Meister Galaxy Tigers kämpfte, zu schlagen.
An diesem Grand Slam-Turnier, bei dem die Japaner und Südkoreaner fehlen, nehmen 465 Judoka aus 80 Ländern teil. Es sind übrigens pro Tag 1.000 Personen im Zuschauerbereich zugelassen. ORF Sport+ überträgt die Finalblöcke jeweils ab 14 Uhr live (auch auf orf.at zu sehen).