“Wir alle freuen uns, dass wir wieder Judo machen dürfen. Aber wir alle müssen auch mit Verantwortung an diese neue Freiheit herangehen”, sagt ÖJV-Sportdirektor Markus Moser, auf den in den nächsten Wochen und Monaten viel Arbeit wartet. Wir haben mit dem Judoka von WAT Stadlau gesprochen.

Schon Anfang Juni war der Nationalkader zwei Wochen im Sporthotel Kogler in Mittersill, konnte da aber – weil die erhoffte Möglichkeit von Randoris seitens der Gesundheitsbehörden nicht genehmigt worden waren – nicht das gewünschte Programm absolvieren. Ab kommenden Mittwoch ist der Kader wieder im Salzburger Land versammelt, und erstmals darf auch “echtes Judo” trainiert werden. “Wir sind sehr froh darüber”, sagt der 30-jährige Wiener, der sich als ÖJV-Sportdirektor echt herausgemausert hat. “Wir müssen uns aber der Verantwortung bewusst sein, dass wir eine Vollkontakt-Sportart indoor ausüben”, weiß Moser, dass die vom Gesundheitsministerium ausgegebenen Richtlinien voll einzuhalten sind. Nicht nur bei einem ÖJV-Kadertraining, sondern generell. “Die Lockerungen sind früher in Kraft getreten als wir erwarten durften. Jetzt gilt es, diese auch in den Vereinen einzuhalten. Wir müssen dem Judo einen positiven Touch geben, müssen eine Art Vorbildwirkung im Sport leben.”

Viele Fragen sind freilich für den Rest des Jahres offen. Moser versucht, diese so zu beantworten:

Internationale Turniere: “Die IJF hat klar gemacht, dass die Olympia-Qualifikation erst dann wieder gestartet werden kann, wenn Judoka aus ALLEN Ländern teilnehmen können. Aber ich kann mir gut denken, dass die World Tour im September mit dem Grand Prix in Zagreb fortgesetzt wird. Allerdings nur als Turnier und ohne Punkte für die Olympia-Quali. Realistisch ist die EM vom 8. bis 10. November in Prag, allerdings ohne Team-Event. Bis dahin sind es noch vier Monate, da kann die Situation betreffend Reisefreiheit schon besser sein, aber – was wir nicht hoffen – auch wieder schlechter. Es ist alles offen.”

Nationale Bewerbe: “Wir planen mit der ÖM Unter 16 und Unter 21 am 10./11. Oktober in Eferding und eine Woche später mit der Staatseisterschaft in Oberwart. Nach derzeitigem Stand der Dinge können diese Meisterschaften ohne Corona-Tests über die Matte gehen. Betreffend Bundesligen: Wir wollen alle Bewerbe (1. und 2. Liga, Damen) an einem Wochenende oder sogar an einem Tag abhalten, nämlich am 21. November in Gmunden. Bei neun Teams, wie in der 1. Bundesliga geplant, mit zwei Pools, Kreuz-Begegnungen als Semifinale und Finale.

Er selbst hätte in der Corona-Zeit Judo mit seinem Bruder Stefan machen können. Hat Markus aber nicht. “Ich war einige Male im Verein, und wir haben dort das trainiert, was erlaubt war.” Aber ab Mittwoch kann sich auch der Herr Sportdirektor, der einst als großes Nachwuchs-Talent der Stadlauer galt, in Mittersill im Randori austoben. Schön, dass wir schon bald wieder “unseren” Sport voll ausüben können …