Auf den Tag genau ein Jahr nach der EM-Bronzemedaille für den Wiener Judoka Stephan Hegyi herrscht wieder Freude im Judo-Lager – die Bundesregierung hat die Einschränkungen soweit beendet, dass Judo – spätestens ab September auch wieder wie gewohnt in Hallen und Schulen – möglich sein wird. Wenn das Virus “brav” bleibt! Wiens Judo-Präsident Ernst Raser sieht das naturgemäß positiv. “Für manche Vereine hätte es den Ruin bedeuten können, würde man ihren Mitgliedern weiter Judo verbieten.”

Die Freude über die Rückkehr auf die Matte ist allseits groß – jetzt kann man wieder Veranstaltungen planen. So glaubt Raser, “dass das International Vienna Open Ende September stattfinden kann, wenn die Virus-Statistiken weiter so positiv bleiben.” Freilich birgt das alles noch eine gewisse Unsicherheit in sich. Auch die für Oktober in Oberwart geplanten Staatsmeisterschaften könnten – nach dem Stand von jetzt – stattfinden, und vielleicht sogar die auf November verschobene EM in Prag. Wenn dann auch die Judoka aus allen europäischen Ländern anreisen können …

Raser hofft nicht, dass es durch den mehrmonatigen Lockdown einen starken Abgang von speziell jungen Judoka zu anderen Sportarten geben wird. “Ich halte unsere Judoka für treue Mitglieder. Die Vereine haben in der Zeit, in der Mattentraining nicht möglich war bzw. ist, alternative Sport-Ausübung angeboten. Daher glaube ich, dass viele Vereine ihre Mitglieder halten werden.” Allerdings war es höchste Zeit, den Klubs und Aktiven seitens der Regierung eine Perspektive zu geben. “Hoffen wir, dass die Zahlen so gut bleiben und es zu keiner zweiten Virus-Welle kommt”, ist der Präsident Optimist.

Auch im ÖJV freut man sich über die heutigen Aussagen der Regierung und schickte folgende Presse-Aussendung an die Medien:

Judo ist zurück!

„Endlich! Wir sind erleichtert, begrüßen die Entscheidung der Regierung, die Corona-Abstandsregeln im Sport zu beenden. Das heißt: Judo-Training wird ab 1. Juli wieder möglich sein. Vier Monate Pause waren hart genug“, freut sich ÖJV-Präsident Martin Poiger.

„Für uns kommt diese Entscheidung zum richtigen Zeitpunkt: Am 1. Juli trifft sich unser Nationalteam zum Trainingslager in Mittersill. Da wird ein normales Training möglich sein“, betont Sportdirektor Markus Moser. Verbandsintern wird geprüft, wann erste Auslandsreisen mit den Kader-AthletInnen sinnvoll sind. Derzeit geht man davon aus, dass internationale Wettkämpfe ab September wieder möglich sein werden. Mit dem deutschen Nationalteam ist ein Test-Länderkampf geplant.

Auch im Breitensport wird Judo ab nächsten Mittwoch wieder möglich sein. „Das heißt: Es gibt grünes Licht für Vereins- und Kadertraining sowie geplante Sommercamps. Unsere Vereine können zum Normalbetrieb zurückkehren – unter der Voraussetzung, dass die öffentlichen Sportstätten geöffnet bleiben“, so Moser.

Der ÖJV wird noch in dieser Woche einen zweiseitigen Maßnahmen- und Auflagenkatalog erarbeiten. „Wir sind uns unserer Verantwortung als Kontaktsportart mit größerem Ansteckungsrisiko bewusst. Deshalb wird es strenge hygienische Auflagen geben, auch Teilnahmelisten für sämtliche Trainings, selbst im Freien. Und wir empfehlen Fiebermessungen für alle TeilnehmerInnen.“