Auch am zweiten Tag des European Open in Benidorm (ESP) gab es zwei Medaillen für Österreich, wie am Samstag Silber und Bronze – und es waren zwei Wiener, die am Sonntag auf das Podest stiegen. Movli Borchashvilli (Galaxy Judotigers) unterlag nach drei Siegen erst im Finale der Klasse über 100 Kilo dem favorisierten Ukrainer Jevgeny Balyevskyy mit Ippon im Golden Score und gewann nach Warschau und Györ 2024 sein drittes Silber bei einem European Open. Und Laura Kallinger (Judoring Wien) erkämpfte in der Klasse bis 57 Kilo mit Bronze ihre erste Medaille in diesem Jahr.

Borchashvilli machte auf dem Weg ins Finale mit seinen Gegnern kurzen Prozess. Für seine Siege übet Irinel Vasile Chelaru Grigoras (ESP) und Amadou Meite (FRA/6) in der Vorrunde und im Semifinale gegen den Polen Jakub Sordyl benötigte der 23-jähtige Wiener insgesamt nur 8:05 Kampfminuten (netto), weil er alle drei Kämpfe mit Ippon gewann. Im Finale gegen Balyevskyy gab es keine Wertung in der regulären Kampfzeit, in der Movli einmal kurz in einen Osaekomi geriet, sich aber schnell befreien konnte. Der Golden Score dauerte nur 18 Sekunden, dann wurde Borchashviloi mit einer Beintechnik (eine Arz Ko-uchi-gari) Ippon geworfen.

Mit Kallinger war eine zweite Wiener Judoka im Finalblick dabei. Die 22-Jährige holte gegen Anastasija Sokirjanska (LAT/8) mit einem Ippon-Sieg nach Waza-ari-Führung Bronze. Zuvor hatte Laura die als Nummer 2 gesetzte Ana Rosa (DOM) im Golden-Score mit Ippon aus dem Bewerb geworfen. Weitere Siege gab’s gegen Carla Ubasart Mascaro (ESP) und Olivia Gertsch (SUI). Die einzige Niederlage gab’s im Viertelfinale gegen Adriana Rodriguez Salvador (ESP/7). Auch für Laura war es in diesem Jahr die erste internationale Medaille.

Laurin Böhler (LZ Hohenems / bis 100 Kilo) bleibt das Pech treu – der Vorarlberger musste im Semifinale gegen Piotr Kuczera (POL/2) nach 3:26 Minuten wegen einer (neuerlichen) Knieverletzung aufgeben. Bis dahin hatte der 30-Jährige eine makellose Bilanz aufzuweisen – mit drei Ippon-Siegen gegen Diogo Brites (POR), Kilian Kappelmeier (GER) und Karl Baathe (SWE/6). Er hätte um Bronze kämpfen können, gab aber auch hier w.o. und wurde letztlich Fünfter. Schon am Samstag hatte es durch Daniel Leutgeb (LZ Multikraft Wels / bis 60 Kilo) Silber und Elena Dengg (ESV Sanjundo / bis 70 Kilo) Bronze gegeben. Elenas Klubkollegin Maria Höllwart wurde in der Klasse über 78 Kilo Siebente.

Frankreich (5/3/6) war bei diesem Turnier, an dem 432 Judoka aus 41 Nationen teilnahmen, erfolgreichste Nation vor Spanien (2/2/4) und der Ukraine (2/0/2). Fünf Nationen (GEO, GER, GBR, ISR, KAZ) holten je eine Goldene. Österreich landete mit zweimal Silber, zweimal Bronze sowie je einem fünften und siebenten Platz an 9. Stelle. Von Montag bis Freitag findet nun in Benidorm ein Olympic Trainings Camp )OTC) mit allen WM-Startern statt. Für das Turnier war die davor erkrankte Lubjana Piovesana geschont worden.

Foto oben: Der entscheidende Moment im Finale über 100 Kilo - @EJU / Gabi Juan. - Foto unten: Zwei medaillen für Wiener - Silber für Movli BORCHASHVILLI und Bronze für Laura KALLINGER - @Judo Austria