457 Judoka aus 53 Nationen sind für den Upper Austria-Grand Prix von kommenden Freitag bis Sonntag in Linz registriert, davon 33 aus Österreich. Absoluter Star unter den immerhin 20 Top Ten-Judoka ist Belgiens Ex-Weltmeister Matthias Casse, der als Nummer 2 der Welt (bis 81 Kilo) auch der höchstdekorierte Athlet im IJF-Ranking ist. Auch gesetzt ist in der TipsArena die Olympia-Fünfte Lubjana Piovesana (LZ Hohenems) als Nummer 5 der Welt und Österreichs Nummer 1. Allerdings plagen die Ex-Britin derzeit private Sorgen: Lulu´s Bruder wird in England vermisst …
Casse, auf den UJZ Mühlviertel Ende November vergebens als Legionär beim Bundesliga-Final Four warten musste, kommt nun doch nach Oberösterreich. Mit dem belgischen Team, für das der 28-Jährige schon große Erfolge auf der Matte einfuhr. So wurde Casse 2021 in Tokio Olympia-Dritter, drei Jahre später in Paris verlor er den Kampf um Bronze. 2019 hatte er in Tokio den WM-Titel aus dem Budokan entführt, im selben Jahr wurde er auch Europameister in Minsk. Casse gilt als Techniker, ist vor allem auch im Bodenkampf von seinen Gegnern gefürchtet. In Linz wollen Österreichs Asse, allen voran der Wiener Bernd Fasching (WM-Siebenter von Abu Dhabi 2024), Casse sozusagen “zur Kasse bitten”.
Aber auch die Kasachin Abiba Abuzhakynova (bis 48 kg) zählt als Nummer 3 im IJF-Ranking zu den absoluten Stars. Die 27-Jährige war 2019 Europameisterin und zweimal (2022 und 2024) WM-Dritte. Fünf Judoka in Linz sind derzeit Nummer 4 der Welt, unter ihnen die Kosovarin Distria Krasniqi, die nach ihrem Olympiasieg 2021 von der 48er- in die 52er-Klasse aufstieg und im Vorjahr Europameisterin wurde. Unter den fünf Linz-Startern, die im IJF-Ranking derzeit auf Rang 5 liegen, ist auch Piovesana, die bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris Fünfte bis 63 Kilo geworden war. Die Ex-Britin ist aber derzeit in privater Sorge um ihren jüngeren Bruder Luis (26), der seit Freitag vermisst wird. Über diverse Social Media-Kanäle hat “Lulu” alle aufgerufen, bei der Suche nach Luis, der zuletzt in der englischen Stadt Bristol gesehen wurde, mitzuhelfen.
Während Japan eine “zweite Garnitur” nach Oberösterreich schickt, die dennoch ein starkes Team bilden wird, gibt es noch einige weitere Super-Athleten. Etwa den tschechischen Doppel-Olympiasieger und Weltmeister Lukas Krpalek (über 100 Kilo) oder den portugiesischen Ex-Weltmeister Jorge Fonseca (bis 100 Kilo), oder Frankreichs 23-jährigen Senkrechtstarter Joan-Benjamin Gaba, der bei den Pariser Spielen ins Olympia-Finale bis 73 Kilo stürmte und Silber holte, oder den spanischen Olympia-Dritten und Weltmeister 2023 bis 60 Kilo, Francisco Garrigos, oder Italiens Vize-Weltmeisterin bis 48 Kilo, Assunto Scutto. Und auch die starken Georgier – an der Spitze mit Guram Tushishvili, der über 100 Kilo bisher nur an Frankreichs Judo-Legende Teddy Riner scheiterte, und natürlich der erste georgische Dreifach-Weltmeister Tato Grigalashvili (bis 90 Kilo), sind in Linz. Ein echtes Star-Aufgebot!
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Foto: Matthias CASSE (weiß) - die Nummer 2 der Welt kommt nach Linz - @IJF / Tamara Kulumbegashvili
Ein Tag ohne Japan-Gold
Der letzte Tag des Grand Slam-Turniers in Taschkent (ohne Österreich) wurde zur Enttäuschung für Japan. Nachdem fünf Damen an den beiden ersten Tagen in fünf Kategorien Gold geholt hatten, setzten sich am Sonntag in den beiden restlichen nur chinesische Judoka durch. Bei den Männern gab es einen Klassensieg für einen Usbeken, alle anderen (sechs) Titel gingen an Judoka unter der IJF-Flagge, die daher eigentlich die Medaillenwertung gewonnen hätten (sie werden aber nicht offiziell im Tableau geführt). So gewann Japan (5/4/2) vor China (2/0/2) und Gastgeber Usbekistan (1/3/8). Nur 242 Judoka aus 23 Nationen (weniger als die Hälfte der Teilnehmerzahl in Linz) waren nach Taschkent gereist.