@EJU / Gabi Juan

Nein, nicht schon wieder! Laurin Böhler (LZ Hohenems), der beim European Open in Ljubljana am Sonntag nach der Semifinal-Niederlage gegen den späteren Sieger bis 100 Kilo, den Wiener Adam Borchashvilli, humpelnd von der Matte schlich, musste für den Grand Slam ab Freitag in Baku absagen – Außenband-Teilabriss im linken Knie! Da auch Junioren-Weltmeisterin Elena Dengg verletzt fehlt, sind nur noch acht ÖJV-Judoka dabei. Den Anfang macht am Freitag die Wienerin Jacqueline Springer (Vienna Samurai).

Böhler ist Verletzungskummer gewöhnt. Vor fast genau einem Jahr kehrte der Vorarlberger nach langer Pause auf die Matten dieser Judo-Welt zurück, Olympia ging sich aber für den nun 30-Jährigen leider nicht mehr aus. Am Sonntag stand Laurin in Laibach im Semifinale des European Open gegen Borchashvilli und verletzte sich nach einem Angriff des Wieners erneut. Zuerst hoffte man, es sei nichts Schlimmes, aber eine MRT ergab die Diagnose Teilabriss des Außenbandes. „Es zahlt sich nicht aus, eine schlimmere Verletzung zu riskieren. Es bleibt mir keine Wahl“, bestätigt der Weltranglisten-32. Glück im Unglück: „Beim Heim-Grand-Prix in Linz sollte ich wieder starten können.“ Da soll dann auch Dengg (ESV Sanjindo) wieder fit sein.

In Baku geht es am Freitag (nach unserer Zeit schon frühmorgens) mit den leichten Gewichtsklassen los. Dabei trifft Samurai-Judoka Springer bis 48 Kilo zunächst auf die Lokalmatadorin Shafag Hamidova (AZE / 3. Kampf nach 8.45 Uhr MEZ auf Tatami 1), bei einem Sieg würde mit Natashe Ferreira (BRA) die Nummer 17 der Welt warten. Auch der Steirer Marcus Auer (JC Premstätten) kämpft bis 66 Kilo. Am Samstag sind aus Wiener Sicht der WM-Siebente Bernd Fasching und Magamed Borchashvilli (beide bis 81 kg / beide Allianz Kukla Galaxy Tigers) ebenso im Einsatz wie Böhlers Freundin Lubjana Piovesana. Die Olympia-Fünfte verteidigt bis 63 Kilo ihren Baku-Vorjahrestitel. Sonntag sind noch zwei Wiener dabei: Movli Boschashvilli (Galaxy) und Stephan Hegyi (SC Hakoah / beide über 100 Kilo). Die beiden könnten erst im Finale aufeinandertreffen. Die letzten beiden Duelle endeten 1:1 – bei der Staatsmeisterschaft in Feldkirchen gewann Hegyi, beim Bundesliga-Final Four in Gmunden Borchashvilli.

Nur 258 Judoka aus 36 Ländern sind für das zweite Grand Slam-Turnier des Jahres genannt, viele Nationen schicken nicht unbedingt ihre Superstars. Selbst Gastgeber Aserbaidschan schont seine beiden Paris-Olympiasieger Hidayat Heydarov (bis 73 kg) und Zelym Kotsoiev (bis 100 kg). Sehr wohl dabei sind aber die Olympiasiegerinnen Natsumi Tsunoda (JPN / bis 48 kg / Paris 2024) und Distria Krasniqi (KOS / bis 52 kg / Tokio 2021) sowie die erst 19-jährige schwedische Senkrechtstarterin Tara Babulfath (bis 48 kg), ihres Zeichens schon Olympia- und WM-Dritte.

Foto: In Ljubljana noch in voller Action, jetzt wieder verletzt: Laurin BÖHLER (weißer Judogi) - @EJU / Gabi Juan