Gold und Silber gab es für die Wiener Vereine beim Bundesliga-Final Four in Gmunden! Während sich die Frauen von Vienna Samurai / WAT Stadlau im Endkampf UJZ Mühlviertel mit 2:5 geschlagen geben mussten, aber mit Silber mehr als ihr Saisonziel erreichten, holten die Männer der Allianz Kukla Galaxy Tigers mit 4:3 gegen LZ Multikraft Wels ihren elften Titel und zogen mit Rekordmeister UJZ Mühlviertel gleich. Erst der letzte Kampf entschied – Meister dank des moldauischen Legionärs Denis Vieru!
Angeführt von der bis zum Finale der Bundesliga ungeschlagenen Jacqueline Springer, die eine Klasse höher (bis 52 Kilo) kämpfte und schon vor dem Semifinale als “Mrs. Bundesliga 2024” geehrt wurde, steigerten sich die Samurai- und Stadlau-Girls in einen wahren Rausch und fertigten ihren Gegner Leibnitz, der im Grunddurchgang noch 8::6 gewonnen hatte, mit 5:1 ab. Springer lag zwar gegen Sarah Strohmayer mit Waza-ari überraschend zurück, konnte die Steirerin dann aber festhalten. Im Finale war ausgerechnet Springer der Knackpunkt. Die 24-Jährige unterlag Katharina Mikota nach 2:2 Shidos im Golden Score mit der dritten Strafe. Da auch Kathi Fabian danach nicht gewinnen konnte, stand es nach 2:1 plötzlich 2:3. Die Vorentscheidung.
Bei den Männern ging es mit der ausgelosten Klasse bis 66 Kilo los, wo der moldauische Olympia-Dritte und Ex-Europameister Denis Vieru gleich für klare Verhältnisse sorgte, die Tigers dann auf 3:0 wegzogen. Bernd Fasching (im Vorjahr “Mr. Bundesliga”) wehrte sich bis 90 Kilo gegen Ex-Europameister Marcus Nyman tapfer. Der Schwede beendete in Gmunden seine großartige Judo-Karriere. Den entscheidenden vierten Punkt machte Movli Borchashvilli im Schwergewicht gegen den Wiener Stephan Hegyi, der für Mühlviertel kämpfte. Movli gelang damit die Revanche für die im Finale der Staatsmeisterschaft erlittene Niederlage gegen Hegyi, der nach dem dritten Shido mit Hansokumake (Disqualifikation) verlor. “Das Finale wird schwieriger”, meinte Galaxy-Coach Thomas Haasmann vor dem Goldkampf. Er sollte Recht behalten, denn nach sechs Kämpfen stand es 3:3. Das Los wollte es, dass Vieru, Olympia-Dritter von Paris und Ex-Europameister, den letzten, alles entscheidenden Kampf bestreiten musste. Und der Moldauer war die erwartete Bank. Ippon-Sieg gegen Thomas Haminger, damit war der elfte Titel in 13 Jahren für die Wiener perfekt.
Im Rahmenprogramm werden auch die erfolgreichsten Judoka und Funktionäre des Jahres geehrt. Während Fasching vom Salzburger Andreas Tiefgraber als “Mr. Bundesliga” abgelöst wurde, ist ein anderer Wiener Nachwuchssportler des Jahres: Vardges Ghazaryan von SU Karuna Wien erhielt diese Auszeichnung. Der 16-Jährige hatte sich als einziger ÖJV-Athlet für die Kadetten-WM in Lima (Peru) qualifiziert. Geehrt wurden auch Österreichs erfolgreiche Veteranen – mit Samurai-Judoka Ernst Leidenfrost, der bei der “Oldie-WM” in Las Vegas Bronze geholt hatte. Und schließlich gab es auch Überraschungs-Ehrungen für zwei Wiener: Corina Korner, Generalsekretärin im ÖJV, und Markus Moser, die beide den 3. Dan verliehen bekamen.
Semifinale Frauen:: 1. Paarung: UJZ Mühlviertel – ASKÖ Reichraming 3:3 Unterbewertung 30:27. Punkte: Summer, Peherstorfer, Tina Reiter bzw. Rama, Wöss, Klaus-Sternwieser. – 2. Paarung: Vienna Samurai / Wiener ASKÖ-Team Stadlau – SU Noricum Leibnitz Stand 5:1 – 63 kg. Betz schlägt Hiden im Golden Score Hansokumake; bis 70 kg: Fabien unterliegt Tretnjak mit Armhebel (nach Waza-ari-Führung Fabians); über 70 kg: Bayr s. Boruch Osaekomi im Golden Score; bis 48 kg: Türk s. Walner-Wenzel Ippon; bis 52: Springer s. Strohmayer Osaekomi; bis 58 kg. Amann s. Raffler.
Semifinale Männer, 1. Paarung: LZ Multikraft Wels – ESV Sanjindo Bischofshofen 4:3. Punkte: Kaserer, Naschcho, Sulamanidze, Abramov bzw. Marcus Auer, Scharfetter, Lesiuk. – 2. Paarung: Allianz Kukla Galaxy Tigers – UJZ Mühlviertel:5:2 – 66 kg: Vieru s. Rechberger Ippon (Festhalter-Aufgabe). 73 kg: Aust s. Gassner Ippon Osaekomi. 81 kg: Magamed Borchashvilli s. Pröll Osaekomi (Waza-ari awasete Ippon), bis 90: Fasching u. Nyman mit Osaekomi Ippon; bis 100 kg: Adam Borchashvilli u. Kokolj Ippon (Uchi Mata). über 100: Movli Borchashvilli s. Hegyi Hansokumake (3:1 Shidos), bis 60 kg: Yusifov s. Isaev Ippon.
Finale Frauen: UJZ Mühlviertel – Vienna Samurai / WAT Stadlau 2:4 – bis 70 kg: Leonie BAYR schlägt Pröll Ippon (Seoi Nsge). Über 70 kg: Narges MOHSENI unterliegt Sommer nach 2:06 im Golden Score. Bis 48 Kilo: Helin TÜRK schlägt Peherstorfer Ippon (Konter). Bis 52 kg: Jacqueline SPRINGER unterliegt Mikota im Golden Score Hansokumake (3:2 Shidos). Bis 57 kg: Katharina FABIAN unterliegt Tina Reiter Ippon. Bis 63 kg. Lisa BETZ unterliegt Schlögl nach 4:15 im Golden Score mit Hansokumake (3. Shido).
Finale Männer LZ Multikraft Wels – Allianz Kukla Galaxy Tigers 3:4 – Bis 73 kg: Phillip AUST schlägt Kaserer Waza-ari (Ashi Guruma). – Bis 81 kg: Magamed BORCHASHVILLI unterliegt Naschcho nach 57 Sekunden Ippon (Seoi Nage). – Bis 90 kg: Bernd FASCHING schlägt Winkler mit zwei Waza-ari. – Bis 100 kg: Adam BORCHASHVILLI schlägt Sulamanidze (GEO, Olympia-Zweiter 2024) mit Ippon (Osaekomi). – Über 100 kg: Movli BORCHASHVILLI unterliegt Abramov mit Ippon. – Bis 60 kg: Ahmed YUSIFOV unterliegt Leutgeb mit Ippon (Ko-Uchi-Gari). – Bis 66 kg: Denis VIERU schlägt Haminger Ippon (Ko-Uchi-Gari).
Foto oben: Die "Mrs. Bundesliga" im Semifinale obenauf - Jacqueline SPRINGER gewann, aber verlor just im Finale durch drei Shidos. - Foto unten: Giganten-Duell im Semifinale: Movli BORCHASHVILLI (blau) revanchierte sich an Stephan HEGYI - @Judo Austria / Oliver Sellner (2).