@Emanuele Di Feliciantonio

Der Wiener Movli Borchashvilli (Allianz Kukla Galaxy Tigers / über 100 Kilo) sorgte am letzten Tag des Grand Prix-Turniers in Zagreb für einen großartigen Premieren-Erfolg – erstmals stand der 23-Jährige auf der World Tour im Finalblock und holte gleich Bronze! Borchashvilli, der erst im Semifinale vom späteren Sieger Kanta Nakano (JPN) mit Ippon gestoppt wurde, gewann den Kampf um sein erstes Grand Prix-Podest gegen den Ukrainer Yevgeniy Balyevskyy nach nur 1:10 Minuten mit Ippon. Bravo, Movli! Maria Höllwarth (ESV Sanjindo Boschofshofen) wurde über 78 Kilo Fünfte, ihr Klubkollege Thomas Scharfetter (bis 90 Kilo) bei seinem Comeback Siebenter. Insgesamt gab es für das ÖJV-Team fünf Platzierungen.

Borchashvilli begann mit einem vorzeitigen Sieg über den Esten Karl Prillin Turk (Hansokumake / 3 Shidos) und schlug im Viertelfinale Jelle Snippe (NED) mit Waza-ari. In diesem Kampf gab es eine fragwürdige Entscheidung nach einem Konter des Österreichers (Ura Nage). Die Kampfrichterin gab Ippon für Borchashvilli, doch nach Videobeweis wurde die Wertung zurückgenommen. Aber der 23-jährige Wiener rettete trotz zweier Shidos den Vorsprung über die Zeit. Gegen den Japaner Nakano im Semifinale war er allerdings chancenlos. Nach einem schnellen Waza-ari seines Gegners wurde der Wiener nach 2:19 Minuten mit Ippon (Ashi Guruma) geworfen. Damit erreichte Movli den Kampf um Bronze. Gegen den Ukrainer war Movli von Beginn an dominant, und schon nach 1:10 Minuten gelang ihm der entscheidende Beinwurf (Sasae-Tsurikomi-Ashi).

Höllwarth erreichte mit einem Hansokumake-Sieg über Ivana Sutalo (CRO) das Viertelfinale. Dort musste sie sich im Golden Score (nach 2:2 Shidos) Erica Simonetti (ITA) mit dem dritten Shido geschlagen geben. Über die Trostrunde qualifizierte sich die 24-Jährige mit einem knappen 3:2-Shido-Erfolg über Akerke Ramazanova (KAZ) für den Bronze-Kampf gegen Giovanna Santos (BRA), den sie aber nach 1:23 Minuten im Golden Score mit dem dritten Shido verlor.

Scharfetter bezwang zunächst den Ukrainer Marat Kryzhanskyi (Ippon) und den Deutschen Lasse Schriever (Waza-ari), ehe er im Viertelfinale Marcelo Fronckowiak (BRA) vorzeitig durch Hansokumake unterlag. In seinem ersten Trostrundenkampf gegen Giorgi Jabniashvili (GEO) war der 23-Jährige leider chancenlos und verlor mit zwei Waza-ari. Dennoch ist der siebente Platz durchaus als gelungenes Comeback nach seinem schweren Arbeitsunfall zu werten.

Frankreich, die Niederlande, Ungarn, die Ukraine und Japan holten die Klassensiege am Sonntag. Japan (4/0/1) war die erfolgreichste Nation vor Frankreich (2/1/5), Kasachstan (2/1/0), den Niederlanden (2/0/3) und Ungarn (2/0/0). In der Nationenwertung (mit fünften und siebenten Plätzen) liegt Österreich unter den 40 teilnehmenden Ländern an 17. Stelle. Zu den heutigen drei Platzierungen kommen vom Freitag ein fünfter Platz für Jacqueline Springer (Vienna Samurai / bis 48 kg) und ein siebenter Rang von Daniel Leutgeb (LZ Multikraft Wels / bis 60 kg) hinzu.

Foto oben: Die entscheidende Technik im Bronze-Kampf: Movli BORCHASHVILLI wirft seinen ukrainischen Gegner - Foto unten: Movli (ganz rechts) erstmals auf einem Grand Prix-Podest - @IJF / Emanuele Di Feliciantonio