Eine Niederlage im Schlager gegen UJZ Mühlviertel hätte Bundesliga-Meister Allianz Kukla Galaxy Tigers im Kampf um einen Startplatz im Final Four in Bedrängnis gebracht – aber es wurde im BSFZ Südstadt ein “galaktischer” 11:3-Triumph für den zehnfachen Meister gegen den elffachen Rekord-Champion. Die beiden anderen Wiener Vereine waren in der 4. Runde in ihren Heimkämpfen chancenlos. Sowohl das Wiener ASKÖ Team WAT Stadlau (gegen ESV Sanjindo) als auch Vienna Samurai (gegen LZ Multikraft Wels) verloren mit 4:10.

Einmal 8:6, einmal 7:7 mit der besseren Unterbewertung – so eng waren die beiden Finalkämpfe zwischen den Tigers und Mühlviertel in den letzten beiden Jahren – und jetzt ein 11:3. “So hoch haben wir gegen Mühlviertel noch nie gewonnen”, freute sich ein sichtlich erleichterter Galaxy-Coach Thomas Haasmann. Zusatz: “Dabei ist Mühlviertel in stärkster Besetzung angetreten!” Aber der dänische Legionär Mathias Madsen musste sich Adam (bis 100 kg) und Movli Borchashvilli (über 100 kg) geschlagen geben, auch Super-Leichtgewichtler Vache Adamyan blieb ohne Punkt. Dafür gelang Andreas Tiefgraber bis 66 Kilo ein Sieg über den aserbaidschanischen Galaxy-Legionär Karamat Huseynov (WM- und EM-Dritter bis 60 kg), und Ronald Pröll (bis 90 kg) nützte eine Unaufmerksamkeit von Bernd Fasching, dem WM-Siebenten von Abu Dhabi 2024 und “Mister Bundesliga” 2023. Fasching hatte im ersten Durchgang gewonnen, der klare Sieg wurde letztlich durch das “Brüder-Trio” – auch Magamed Borchashvilli machte, wie Adam und Movli, je zwei Punkte – sowie Ahmad Yusifov (AZE) und Phillip Aust (alle je zwei Punkte) ermöglicht. Die Klosterneuburg-Leihgabe fliegt übrigens Sonntag Früh nach Israel, wo Phillip eine Woche als Gast von Adrian Gandia Trainingspartner für die portorikanischen Olympia-Judoka sein wird.

Nichts zu holen war für die beiden anderen Wiener Klubs. Beim Doppel im Bildungscampus Attemsgasse gab es jeweils ein 4:10. Im Duell der Stadlauer mit Sanjindo feierte Thomas Scharfetter mit zwei Siegen ein Matten-Comeback. Der Bischofshofener wurde ja bei einem Arbeitsunfall (der Metzger schnitt sich fast den linken Daumen ab) jäh aus seinen Olympia-Träumen für Paris gerissen. Mit einem noch verbundenen Daumen schien er aber wieder kampffit zu sein. Im zweiten Duell konnte der mongolische Samurai-Legionär Bilguun Dogsom bis 60 Kilo zweimal den Welser Daniel Leutgeb, zuletzt Zweiter bei den European Open in Madrid, mit Ippon bezwingen, ansonsten aber gab es kaum Überraschungen. Nur zum Teil eine hitzige Atmosphäre im Publikum. Ein Heißsporn musste sogar aus der Halle, weil er die Kampfrichter beleidigt hatte. So war auch außerhalb der Tatami für Unterhaltung gesorgt …

Bundesliga, 4. Runde: Allianz Kukla Galaxy Tigers – UJZ Mühlviertel 11:3. Galaxy-Punkte: Yusifov, Aust, Magamed, Adam und Movli Borchashvilli (alle je 2), Fasching. – Wiener ASKÖ Team WAT Stadlau – ESV Sanjindo Bischofshofen 4:10. Stadlau-Punkte: Barto, P. Weber, Fankhauser, Seybold. – Vienna Samurai – LZ Multikraft Wels 4:10. Samurai-Punkte: Dogsom (2), Herbst, Steinmann. – Flachgau – Union Graz 14:0 straverifiziert (Graz aus der Liga ausgestiegen). – Tabelle (mit allen 14:0-Verifizierungen): 1. ESV Sanjindo (9 Punkte/5 Kämpfe), 2. Galaxy (7/5), 3. Wels (6/4), 4. Flachgau (5/4), 5. Samurai (5/4), 6. Mühlviertel (4/4), 7. Stadlau (2/5), 8. Union Graz (0/7). – Nächste Runde: 21. September 2024.

Foto: Adam (hier bei einem Ko-uchi-Ansatz) und Movli BORCHASHVILLI besiegten Mühlviertels Dänen-Legionär Mathias MADSEN - @Robert Drexler