Das Daumendrücken der Fans hat sich gelohnt – am ersten Tag des Junioren-Europacups im Raiffeisen-Sportpark Graz holte Elena Dengg (ESV Sanjindo / bis 70 Kilo) Bronze. Die 19-jährige Salzburgerin, als Titelverteidigerin angetreten, gewann den Kampf ums Podest gegen Nadia Swinkels (NED) mit Ippon. Im ersten Kampf nach ihrer dreimonatigen Verletzungspause (Daumenverletzung) hatte sich die WM-Dritte 2023 eine schmerzhafte Rippenprellung zugezogen. “Aber Elena wollte unbedingt weitermachen und zumindest eine Medaille holen. Unter diesen Umständen darf man mit Bronze mehr als zufrieden sein”, lobte ÖJV-Sportdirektor Markus Moser.

Die einzige Niederlage des Tages für das Talent aus Bischofshofen gab es im Semifinale gegen Jugend-Weltmeisterin Aleksandra Andric (SRB). Vorrunden-Siege feierte Elena gegen Luna Abboud Herbert (GER) und Ines Filipovic (CRO). Den Sieg in der Kategorie bis 70 kg holte sich die Deutsche Tanja Grünewald (5) vor Dengg-Bezwingerin Andric.

Zwei siebente Plätze, beide in der Klasse bis 63 Kilo, gab es am Samstag auch noch – durch die Wienerin Lisa Betz (Vienna Samurai) und Franziska Schlögl (JZ Krems/5) gewannen je drei Kämpfe bei zwei Niederlagen. Sie rundeten das Ergebnis des ersten Wettkampftages ab. Am Sonntag sind noch 20 ÖJV-Nachwuchs-Judoka im Einsatz. Insgesamt nehmen an dem größten Nachwuchsturnier Österreich 286 Judoka aus 29 Ländern teil.

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Kata-Titel für Wien! Bei den erstmals im Rahmen der Sport Austria Finals in Innsbruck ausgetragenen Kata-Staatsmeisterschaften gewann das Wiener Paar Vanessa Wenzl / Matthias Heinrich (Judoklub Tantano) die Katame-no-kata. Eine gelungene Generalprobe für die Europameisterschaften, die am 10. und 11. Juni in Sarajevo stattfinden. Dort ist für die beiden ein Finalplatz und im Idealfall eine Medaille das große Ziel.

Sport Austria Finals Innsbruck, Judo, Österreichische Kata-Staatsmeisterschaften, Endergebnisse, Katame-no-Kata: 1. Vanessa Wenzl/Matthias Heinrich (Judoklub Tantano/W) 418,50 Punkte, 2. Manuel Müller/Philipp Stark (JC SV Treffen/Askö Feldkirchen/K) 394,00, 3. Robert Hatzl/Franz Winter (AJC Thermenregion Sporthaie/NÖ) 370,5; Nage-no-Kata: 1. Martin, Philipp Hinteregger (ASKÖ Feldkirchen/JC SV Treffen/K) 415,0, 2. Patrick, Daniel Spiegel (Sport Union St. Pölten/NÖ) 357,5, 3. Simon, Niklas Gmeinhardt (Askö Luftenberg/OÖ) 334,5; Kodokan Goshin-Jutsu: 1. Philipp, Martin Hinteregger (JC SV Treffen/Askö Feldkirchen/K) 558,0, 2. Franz Winter/Robert Hatzl (AJC Thermenregion Sporthaie/NÖ) 511.

“Fall Borchashvili”: Judo Austria wird bei den Olympischen Spielen in Paris (26.07. – 11.08.) auf Shamil Borchashvili (-81 kg/LZ Multikraft Wels), Olympia-Bronzemedaillengewinner von Tokio, verzichten müssen. Der 28-jährige Oberösterreicher wird aus persönlichen Gründen nicht an den Olympischen Spielen in Paris (26.07. – 11.08.) teilnehmen. „Ich habe bis zuletzt alle Anstrengungen unternommen, aber fühle mich – trotz EM-Bronze in Zagreb – nicht in gewünschter Bestform. Ich werde definitiv nicht in Paris mit dabei sein. Diese Entscheidung ist unumgänglich.“ Bruder Wachid rückt als aktuell erster nicht-qualifizierter Athlet der Kategorie – 81 kg nach und hat damit den Olympia-Fixplatz sicher.

„Wir nehmen diese Entscheidung zur Kenntnis, haben Shamil auch in aller Deutlichkeit und Ausführlichkeit über die Konsequenzen seines Olympia-Verzichts informiert“, erklärt ÖJV-Präsident Martin Poiger. Unmittelbar nach der persönlichen Aussprache mit Shamil bzw. seinen Brüdern Wachid und Kimran wurden seitens des Verbandes die notwendigen Schritte beim Internationalen Judoverband (IJF) eingeleitet. „Wir haben der IJF den Verzicht mitgeteilt. Die schriftliche Erklärung von Shamil leiten wir weiter. Damit wird Shamil im Olympia-Ranking, das erst am 24. Juni mit offiziellem Qualifikationsschluss offiziell wird, nicht mehr als startberechtigt geführt. Wachid rückt seinerseits nach und gilt damit in der Kategorie bis 81 kg für Paris als fix-qualifizierter Athlet. Gleichzeitig mit der IJF haben wir auch dem ÖOC diese neue Situation umgehend mitgeteilt. Wir gehen davon aus, dass wir insgesamt mit sechs Judoka bzw. dem Mixed-Team bei den Olympischen Spielen vertreten sein werden“, erklärt Poiger.

Foto: Elena DENGG (weiß) in der Vorrunde gegen die Deutsche Herbert - @Judo Austria / Oliver Sellner