Am zweiten Tag des Linzer Grand Prix-Turniers hatte Österreich zwei Medaillenchancen, aber es gab nur ein Happy-End. Michaela Polleres (JC Wimpassing) holte Bronze bis 70 Kilo, hingegen schrammte Bernd Fasching (M&R Galaxy) bis 81 Kilo am Podest vorbei. Für den 20-jährigen Wiener ist aber Rang 5 ein toller Erfolg! Zwei derzeit schon für Olympia qualifizierte Judoka, Wachid Borchashvili (LZ Multikraft Wels / bis 81 kg) und Lubjana Piovesana (LZ Hohenems) schieden hingegen ebenso aus wie die Wienerin Magda Krssakova (JC Sirvan / beide bis 63 kg).
Fasching schlug in der Klasse bis 81 Kilo, in der Linz-Titelverteidiger Shamil Borchashvili (der Welser wurde nach Silber beim Grand Slam in Taschkent geschont) fehlte, den Chilenen Jorge Perez nach 2:39 Minuten mit einem Umdreher Ippon, nachdem er schon zuvor ein Waza-ari erreicht hatte, aber die anschließende Ne-waza-Chance per Festhalter nicht nützen konnte. Auch gegen Adrian Gandia (PUR) und Guilherme Schimidt (BRA) beendete der U23-EM-Fünfte seine Kämpfe vorzeitig. Erst im Viertelfinale scheiterte Fasching am Portugiesen Joao Fernando mit Waza-ari. In der Trostrunde wartete der Belgier Jarne Duyck, der in der ersten Runde Bernds Klubkollegen Magamed Borchashvilli nach nur 35 Sekunden abgewürgt hatte. Fasching sorgte nach sehr stark geführten 2:57 Minuten für den Ippon-Sieg. Im Bronze-Kampf gegen den gleichaltrigen und (noch) unbekannten Joji Togo, einen der jungen, aufstrebenden Japaner, kam Bernd leider nicht ins Schwitzen – schon nach 13 Sekunden lag Fasching nach einem Seoi-otoshi (Schulterwurf) am Rücken – schnell war der Medaillentraum vorbei – dennoch: Bravo zu Platz 5 …
Auch Polleres bekam es in ihrem Bronze-Kampf mit einer “Tochter Nippons” – Moka Kuwagata – zu tun. Die Wimpassingerin setzte sich nach mehr als zwei Kampfzeiten im Golden Score mit 3:2 Shidos durch. Zuvor hatte Michi bis zum Semifinale drei Kämpfe gewonnen – gegen Ellen Froner (BRA) mit Waza-ari, gegen Friederike Stolze (GER) mit Ippon und gegen Eliza Wroblewska (POL) im Golden Score mit 3:2 Shidos. Um den Finaleinzug unterlag Polleees der späteren Siegerin Maria Perez (PUR) durch Hansokumake (Disqualifikation).
Und Krssakova? Golden-Score-Niederlage in ihrem Auftaktkampf bis 63 Kilo gegen Perrine Saint-Etienne (FRA). Bei 2:2-Shidos flog die Vize-Europameisterin von 2020 nach zwei Minuten der Verlängerung auf den Rücken – ein frühes Aus! Nach zwei Tagen führte Japan (2/1/2) die Medaillenwertung vor den Niederlanden (1/1/3) und Italien (1/1/0) an. Je eine weitere Goldene holten bisher Brasilien, Spanien, Puerto Rico, Moldau und Serbien. Österreich liegt in der Nationenwertung mit einmal Bronze (Polleres), einmal Rang 5 (Fasching) und einmal Platz 7 (Vache Adamyan / UJZ Mühlviertel, bis 60 kg am Freitag) an 17. Stelle unter 58 Nationen (528 Judoka).
Am Sonntag sind aus Wiener Sicht zwei Borchashvillis im Einsatz: bis 90 Kilo Adam und über 100 Kilo Movli (beide Galaxy). Movli war zuletzt bei den European Open-Turnieren in Györ und Warschau jeweils Zweiter. Aber der Grand Prix ist noch eine recht hohe Stufe höher.
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Foto: Bernd FASCHING (blau) in seinem Auftaktkampf gegen den Chilenen Perez - @Judo Austria / Oliver Sellner