Leopold "Mini" Korner (1958 - 2024)

Die Judo-Familie trägt wieder Schwarz. Nur einen Monat nach Lutz Lischka, der im Jänner im 80. Lebensjahr verstarb, ist ihm nun Leopold Korner mit nur 65 Jahren – nach langem, schwerem Leiden – gefolgt. “Mini”, wie er allseits bekannt war und genannt wurde, war untrennbar mit dem Verein WAT Leopoldstadt bzw. danach Vienna Samurai verbunden. Korner Ă¼bte auch Funktionen im Ă–JV und Landesverband Wien aus und war dreimal Senioren-Weltmeister.

Von klein auf war Leopold Korner, am 24. August 1958 geboren, in Judokreisen einfach nur der “Mini”. Weil ihn sein Vater, der auch Leopold hieĂŸ, Nationalteam-Judoka und langjähriger Kampfrichter war, Ă¼berallhin mitgenommen hat. Judo wurde dem “Mini” einfach in die Wiege gelegt. Und er selbst begann, diesen Sport aktiv auszuĂ¼ben, war als Wettkämpfer durchaus erfolgreich – aber so richtig erst im Alter von 41 Jahren, als er 1999 (in Ottawa / CAN) und 2001 (in Scottsdale, AZ / USA) das “Masters”, die damals noch inoffizielle “Senioren-WM” und Vorreiter der heutigen Veteranen-WM, in seiner Alters- und Gewichtsklasse gewann. Dann holte er dieses “Masters” 2004 ins Wiener Budo-Center, wo er den Masters-Titel zum dritten Mal holte. 2009 bestritt er sein letztes Turnier – FĂ¼nfter bei der Senioren-WM in Sindelfingen (D). Als Funktionär wirkte er schon in den 80ern als Kassier-Stellvertreter im Ă–JV, wo er von 2004 (bis 2008) zum Kassier gewählt wurde und später noch Senioren-Referent war. Im Landesverband Wien, dessen Ehrenmitglied er war, Ă¼bte er Ă¼ber viele Jahre die Funktion des Technischen Direktors aus und war auch Vizepräsident. FĂ¼r seine Verdienste um den Judosport erhielt er 2010 im Rathaus auch das Sportehrenzeichen der Stadt Wien.

“Mini” lebte fĂ¼r den Judosport. Sein ganzes Leben lang. Nach dem Tod der unvergessenen Leopoldstädter Judo-Legende Edith Felsinger Ă¼bernahm Korner in den 80er-Jahren den Traditionsverein, der 1992 in Vienna Samurai umbenannt wurde und dem Korner rund 30 Jahre, bis 2015, vorstand. Es war naheliegend, dass seine Tochter Corina, die heute Ă–JV-Generalsekretärin und Vizepräsidentin im Wiener Verband ist, in seine FuĂŸstapfen trat. Ihr ganz besonders und natĂ¼rlich der ganzen Familie gilt unser tiefes MitgefĂ¼hl und innige Anteilnahme.

“Mit Leopold Korner verlieren wir einen Menschen und Freund, der sein ganzes Leben dem Judo gewidmet hat”, sagt Ă–JV-Präsident Dr. Martin Poiger. “Ich habe grĂ¶ĂŸten Respekt vor dem, was Mini fĂ¼r den Judosport geleistet hat”, so der Verbandschef, der selbst in seiner Studienzeit oft beim Training in der Pazmanitengasse anzutreffen war. “Ich glaube, er hat mich, den Burgenländer, auch gemocht.” Erwin Schön, Präsident des JLV Wien, findet ähnliche Worte fĂ¼r Korner. “Er war ein leidenschaftlicher Judoka, der sich niemals zu schade war, fĂ¼r unseren Sport alles zu tun.” Ja, unser Mini war ein herzensguter Mensch, der fröhlich und nachdenklich sein konnte, zuweilen auch (und manchmal zu) leidenschaftlich war. Und ein Training bei WAT Leopoldstadt ohne ihn war kein richtiges Training.

In den letzten Jahren lebte Korner – durch seine Krankheit bedingt – zurĂ¼ckgezogen und in einem Heim. Man sah ihn nicht mehr beim Judo. Jetzt wissen wir, dass wir ihn leider nie wieder sehen werden. Aber wir werden unseren “Mini” fĂ¼r immer maximal in Erinnerung behalten …

Die feierliche Beisetzung findet am Mittwoch, 13. März 2024, um 12:00 Uhr am Friedhof SteinabrĂ¼ckl (2751 SteinabrĂ¼ckl, Ahornplatz) statt.

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Foto: Leopold "Mini" Korner bei der Ehrung der Stadt Wien - @privat zVg