European Open 2024 Györ (HUN)

Der Wechsel von Laura Kallinger (Judoring Wien) von der Klasse bis 63 Kilo in jene bis 57 Kilo macht sich nun auch international bezahlt. Denn die Wienerin holte in Györ (HUN) als Zweite ihren ersten Podestplatz bei einem European Open. Bei ihrer Final-Premiere in dieser Turnier-Kategorie musste sich die 21-Jährige allerdings der starken (und besseren) Französin Martha Fawaz mit Waza-ari geschlagen geben. Dennoch gab´s am Samstag die österreichische Bundeshymne zu hören – denn der Grazer Marcus Auer (JC Premstätten) gewann die Klasse bis 66 Kilo mit einem Ippon-Sieg (Armhebel nach 2:52 Minuten) über den Franzosen Thomas Jaffart – auch sein erster Sieg bei einem European Open! Dazu gab es für Österreich noch Bronze für Lukas Reiter (JC Wimpassing) bis 73 Kilo und mit dem siebenten Rang für Jacqueline Springer (Vienna Samurai) bis 48 Kilo eine weitere Platzierung.

Kallinger besiegte in der ersten Runde der Klasse bis 57 Kilo die Ukrainerin Juliia Kuzmenko mit Waza-ari awasete Ippon vorzeitig, gegen Andjela Samardzic reichte der 21-jährigen Staatsmeisterin ein Waza-ari. In Runde 3 um den Poolsieg wartete die Französin Marylin Louis Sydney, gegen die Laura klar besser und aktiver war und nach 41 Sekunden im Golden Score mit Hansokumake (“rote Karte” nach drei Strafen) gewann. Auch im Semifinale entschied eine Disqualifikation nach 3:12 Minuten im Golden Score den Kampf gegen die Deutsche Jana Ziegler. Erst im Finale stoppte die Französin den Siegeszug der Wienerin – Silber! “Ich bin noch fix und fertig, aber sehr zufrieden und stolz”, meinte Laura am Tag nach ihrem größten Erfolg. “Bisher hat es nur zu drei fünften Plätzen gereicht, jetzt Silber bei den European Open, drum freut mich die Medaille doppelt”, lacht Kallinger, für die der Gewichtsklassen-Wechsel die mit Sicherheit richtige Entscheidung war. “Ich habe mich auch in der 63er-Klasse wohl gefühlt, aber noch besser ist für mich die bis 57 Kilo. Da wird schneller gekämpft, und das liegt mir. Ich bin jetzt in der neuen Kategorie angekommen!”

Für Wien gab es durch Springer eine weitere Platzierung – Rang sieben bis 48 Kilo. Nach einem Freilos startete “Jacky” mit einem Erfolg über Tamara Harsgvolgyi (HUN) als klar bessere Judoka (drittes Shido im Golden Score), doch im Viertelfinale fand sie nach einem packenden Kampf in der Französin Anais Perrot (1:2 Waza-ari) ihre Meisterin. Leider endete der weitere Vorstoß in den Bronze-Kampf mit einer Trostrunden-Niederlage gegen Clementine Richard (FRA). Dass es am ersten Tag Gold, Silber und Bronze für Österreich gab, lag (neben Kallinger) vor allem an Marcus Auer, der die Klasse bis 66 Kilo mit fünf Ippon-Siegen klar dominierte und als verdienter Sieger von der Matte ging. Reiter sicherte sich seine Bronzemedaille durch einen Sieg über den Deutschen Jano Ruebo, der mit dem dritten Shido disqualifiziert wurde.

Ausgeschieden sind am ersten Tag in der Audi-Arena die anderen ÖJV-Judoka – unter ihnen zwei aus Wien: Asimina Theodorakis (WAT Stadlau / bis 63 kg) unterlag nach einem Ippon-Sieg über Virag Ferencz (HUN) ebenso gegen die Deutsche Nadja Bazynski – und Mathias Czizsek (M&R Galaxy Tigers), der in der Klasse bis 73 Kilo nach einem Sieg über Jakub Pec (POL) in der zweiten Runde Hans Jorris Ahibo (FRA) mit Waza-ari unterlag. Am Sonntag sind noch vier Galaxy-Judoka im Einsatz. Bis 81 Kilo Bernd Fasching und Magamed Borchashvilli, bis 90 Kilo dessen Bruder Adam und über 100 Kilo noch Movli Borchashvilli. Auch zwei Stadlauer – Moritz Moser (bis 100 kg) und Niko Herzog (über 100 kg) – steigen auf die Matte. Insgesamt sind 396 Judoka aus 35 Nationen, darunter 28 ÖJV- und LV-Judoka, in Györ dabei.

Nach dem ersten Tag führt Frankreich (2/3/6) die Medaillenwertung vor Nordkorea (2/0/0) und Österreich (1/1/1) an. Spanien und Belgien holten die weiteren Goldenen am ersten Tag. Am Sonntag beginnen die Vorrunden um 10 Uhr (live auf JudoTV).

Alle Ergebnisse aus Györ findet ihr hier.

Foto: Erstmals auf einem Siegerfoto bei den European Open: Laura KALLINGER (links) als Zweite bis 57 Kilo - @EJU/Carlos Ferreira