In Linz beginnt´s – das gilt auch für das neue Judo-Jahr. Beim traditionellen “Neujahrskurs” ist auch ein alter Bekannter dabei, noch dazu in ungewohnter Rolle: Ludwig “Lupo” Paischer, Österreichs Olympia-Silberner von Peking 2008, verbringt die Feiertage daheim in Österreich und beehrt den Lehrgang kurzzeitig als Trainer. Von Oberösterreichs Metropole geht es, auch für viele Wiener Spitzen-Judoka, nächste Woche zum traditionellen Olympia-Trainingscamp nach Mittersill. Dort ist der gesamte Olympiakader des ÖJV zur Vorbereitung auf die Qualifikation für die Spiele 2024 in Paris dabei.
“Lupo neu” – so könnte man die Rolle des Salzburgers in diesen Tagen beschreiben. Der mittlerweile 42-jährige Strasswalchener, der zu seiner olympischen Silbermedaille 2008 auch noch Vize-Weltmeister (2005), WM-Dritter (2007) und zweimal Europameister (2004 und 2008) bis 60 Kilo geworden war und seit seinem Rückzug um aktiven Sport (2016) in Tokio lebt (und arbeitet), zu den Hintergründen seines Erscheinens in Linz: “Als mich Klaus-Peter Stollberg, mein früherer Nationalcoach, zu diesem Lehrgang in Linz als Trainer eingeladen hat, habe ich nicht lange gezögert. Eine gute Gelegenheit, mich auf diese Art und Weise bei Stolli für seine langjährige Arbeit und seine Verdienste zu bedanken”, lacht Paischer, der die Feiertage daheim im Flachgau verbrachte. Der 64-jährige Stollberg war in den letzten Jahren oberösterreichischer Landestrainer und steht vor seinem wohlverdienten Ruhestand. Aber “Lupo” stöhnte auch: “Ich komme in Tokio nur selten dazu, ins Dojo zu gehen. Deshalb hatte ich schon nach dem ersten Tag in Linz einen Muskelkater.” Der Salzburger, ehemals auch Nummer 1 der Welt in der Klasse bis 60 Kilo, verfolgt Österreichs Judo aufmerksam, aber aus der Ferne. “Ich freue mich immer, wenn ein rot-weiß-roter Judoka bei den internationalen Turnieren auf der World Tour den Sprung auf das Podest schafft.” Dort stand er selbst in seiner über zehn Jahre dauernden Spitzenzeit international insgesamt 42-mal …
Paischer will die Jugend inspirieren – die ist in Linz schon dabei, aber ein guter Teil davon auch nächste Woche in Mittersill. Dort werden neun (!) Olympiasieger von Tokio 2021 und vier aktuelle Weltmeister von Doha 2023 dabei sein. “Besser geht es wohl nicht mehr”, sind sich ÖJV-Sportdirektor Markus Moser und der jahrelange Organisator Albert Gmeiner einig. Im Pinzgau führt aus Wiener Sicht Magda Krssakova die Teilnehmerliste an, aber mit Jacqueline Springer, Laura Kallinger, dem “Borchashvilli-Clan” (Adam, Magamed, Movli), Bernd Fasching und zahlreichen weiteren Judoka ist ein Großaufgebot aus der Bundeshauptstadt dabei – der dreifache EM-Bronzene Stephan Hegyi hingegen fehlt noch. “Es wäre viel zu früh für ihn”, sagt Moser. Der 25-Jährige befindet sich derzeit bei seiner Frau in Kanada und ist im langwierigen Muskelaufbau. Alles Gute ihm und allen anderen!
Unser Titelfoto zeigt ein Gruppenbild der Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Wien beim Neujahrskurs 2024 in Linz. Foto: @JLV/Privat