1. Judo-Bundesliga 2023 Final 4

12 Kämpfe, 12 Siege – mit dieser makellosen Bilanz holte sich ein erst 20-jähriger Judoka den begehrten Titel “Mister Bundesliga 2023”. Bernd Fasching von den M&R Galaxy Tigers wurde beim Final Four in Gmunden vorige Woche auch gebĂ¼hrend dafĂ¼r geehrt. Wer ist nun dieser junge Mann, der heuer auch FĂ¼nfter bei der Unter-23-EM in Potsdam wurde? Wir stellen ihn in unserer Serie “Menschen im Judo” vor.

Elf dieser zwölf Kämpfe gewann der gebĂ¼rtige Langenzersdorfer mit Ippon, nur im zweiten Kampf des Finaldurchgangs gegen den MĂ¼hlviertler Michael Pröll ging es Ă¼ber die volle Distanz. Ein, aus MĂ¼hlviertler Sicht, umstrittenes Waza-ari entschied zugunsten Faschings, der aber schon vor diesem Finale als “Mister Bundesliga” feststand. “Ein schöner Titel”, lacht Bernd, “aber mehr Druck hatte ich deswegen nicht. Eher, weil ich Thomas nicht enttäuschen wollte”, sagt Fasching, Ja, Galaxy-Chefcoach Thomas Haasmann setzt viel auf den jungen Mann, der in der Samurai-Dependance in Strebersdorf, wo der kleine Knirps zur Schule ging, mit Judo begann. Später wechselte Fasching zu Galaxy und in die Liese-Prokop-Schule in der SĂ¼dstadt, und er kam unter die Fittiche des dortigen Trainers Toni Summer. Vor zwei Jahren, mit 18, schaffte Bernd den Sprung in die Galaxy-Truppe, die das Finale gegen Multikraft Wels 6:8 verlor – mitentscheidend damals auch die Niederlage Faschings gegen Shamil Borchashvili. Es war Ă¼brigens das bisher einzige wettkampfmĂ¤ĂŸige Duell mit den Olympiadritten. “Aber es gibt natĂ¼rlich im Training viele Randoris mit Shamil, aber auch Wachid, da kann ich sicher noch viel dazulernen”, gibt sich der 20-Jährige demĂ¼tig.

Denn Fasching hat ein groĂŸes Ziel – Olympia 2028 in Los Angeles. “Darauf arbeite ich hin, werde diesem Ziel alles unterordnen.” Seine Stärken – “ich bin stark im Kopf, ich gebe immer 100 Prozent” – stärken und seine Schwächen – “am Boden ist noch einiges zu verbessern” – ausmerzen. Ein kompletter Judoka werden. FuĂŸ fassen im Nationalteam, mit dem er Ă¼brigens vor Weihnachten noch auf ein Trainingslager nach Lanzarote fliegt. Fasching ist derzeit im HSZ in Linz, könnte aber bald wieder in die SĂ¼dstadt zurĂ¼ckkehren. Ăœbrigens: Zwei Tage nach dem Final Four ging es zum Höhentraining nach Tirol ins KĂ¼htai. “Wir haben dort einige ziemlich harte Trainingstage absolviert”, erzählt der passionierte Snowboarder, fĂ¼r den selbst das alpine Skifahren ein Härtetest war. “Die ersten SchwĂ¼nge waren eher mau”, lacht Bernd, der heuer schon zum zweiten Mal Staatsmeister bis 81 Kilo wurde. Nicht “mau” ist sein Talent im Judo. Und wir wĂ¼nschen Bernd, dass er seinen groĂŸen Traum verwirklichen und 2028 in Los Angeles fĂ¼r Furore im österreichischen Olympiateam sorgen kann. Auch, wenn gerade nicht Fasching ist …

Foto: Beim Final Four in Gmunden erhielt Bernd FASCHING einen Kimono mit seinem gedruckten Namen und der Aufschrift "Mister Bundesliga 2023" - @joe