Geschafft – aber mit Mühe!

Bundesliga-Serienmeister Allianz Kukla Galaxy Tigers kann doch noch gewinnen! Nach dem 7:7 auswärts gegen Flachgau und der 5:9-Heimpleite gegen Multikraft Wels feierten die Schützlinge von Thomas Haasmann am Freitag in der Südstadt einen 9:5-Erfolg gegen das weiter sieglose Wiener ASKÖ Team WAT Stadlau. Es war letztlich verdient, aber nach einer frühen 4:0-Führung der Tigers wurde es noch einmal ganz schön eng. Nächster Gegner, wieder in der Südstadt, ist Rekordmeister UJZ Mühlviertel.

Als es nach vier Kämpfen, beginnend mit der 81-Kilo-Klasse, dank dreimal Borchashvilli (Magamed, Adam und Movli) und Bernd Fasching 4:0 stand, schien der Kampf in der 3. Bundesliga-Runde klar in eine Richtung zu gehen. Aber die Stadlauer gaben nicht auf, gewannen die beiden leichten Klassen durch David Gauch (60 kg) und Adam Safer (66 kg) – mit 5:2 für Galaxy ging es in die Pause. Danach aber wurde es noch einmal eng: Mathias Czizsek verlor bis 81 Kilo gegen Clemens Weber durch Hansokumake („Kopf-Angriff“), auch Fasching musste sich, wie schon in der Vorwoche im zweiten Durchgang, Alex Barto nach wenigen Sekunden im Golden Score Ippon geschlagen geben – plötzlich stand es nur noch 5:4 … aber dank Adam und Movli (Borchashvilli) und bis 66 Kilo Andreas Prokop, der den entscheidenden Punkt zum 8:5 machte, war letztlich alles klar. Dass Galaxy-Zugang Phillip Aust, der übrigens seine ersten beiden Siege für den Meister feierte, am Ende auf 9:5 stellte, war nicht mehr entscheidend.

Einen gewissen Unterhaltungswert liefert ja zweifelsohne Haasmann selbst. Der 62-Jährige am Mattenrand mit Sakko, aber bloßfüßig, einmal auf den Knien, dann wieder wild gestikulierend gegen das Kampfgericht aufbrausend. Manchmal – nein, fast immer – zu wild. Andererseits erkennt man, dass „Haasi“ für seinen und unseren Sport lebt. Immer noch, auch nach elf Meistertiteln. Aber Thomas muss aufpassen – nicht, dass ihn noch der Herzkasperl niederstreckt. Auch wenn Gott es mit ihm gut meinen mag – die Menschen dieses Planeten tun es nicht. „Es sind alle gegen uns, alle sind uns den Erfolg neidig“, sagt er immer. Auch und vor allem die Kampfrichter stehen in seiner Kritik. „Drei Punkte wurden gegen uns falsch entschieden“, meuterte Haasmann. Der erst wirklich entspannt beim letzten Kampf, als schon der ersehnte erste Zweipunkter feststand, coachte: „Super, Austi – richt´ ihn dir her!“ So nette Anfeuerungen hörte man in den 13 Kämpfen davor kaum. Aber es wäre nicht unser Thomas, wenn es anders wäre …

Bundesliga, 3. Runde: Allianz Kukla Galaxy Tigers – Wiener ASKÖ Team WAT Stadlau 9:5. Punkte für Galaxy: Aust (2), Adam und Movli Borchashvilli (je 2), Magamed Borchashvilli, Fasching, Prokop (je 1); Punkte für Stadlau: Gauch (2), Adam Safer, Clemens Weber, Barto. – Weitere Ergebnisse: UJZ Mühlviertel – LZ Multikraft Wels 10:4, ESV Sanjindo Bischofshofen – Judo Union Raika Flachgau 10:4, Vienna Samurai – Union Graz 14:0 strafverifiziert. – Tabelle (netto): 1. ESV Sanjindo, 2. Vienna Samurai (je 5/3), 3. UJZ Mühlviertel, 4. Wels (je 4/3), 5. Galaxy, 6. Flachgau (je 3/3), 7. Stadlau, 8. Union Graz (je 0/3).

Foto: Niclas SCHALK (blau) führte gegen David GAUCH schon mit Waza-ari, dann aber gelang dem Stadlauer ein Ippon - @joe
Mit Sakko, aber bloßfüßig – Galaxy-Coach Thomas HAASMANN in einer „ruhigen Position“ – @joe

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