Zagreb bejubelt „Barbi“

Am letzten Tag der Einzelbewerbe der Judo-EM in Zagreb schieden alle ÖJV-Judoka, auch der Wiener Movli Borchashvilli (M&R Galaxy Tigers) über 100 Kilo, leider früh aus. Aber ganz Kroatien steht auch am Tag nach dem ersten EM-Titel von Liebling „Barbi“ Kopf. Barbara Matic, immerhin schon zweifache Weltmeisterin, gewann ihren ersten Europa-Titel und zählt damit in der Klasse bis 70 Kilo zu einer gefährlichen Gegnerin von Österreichs Ass Michaela Polleres, die Zagreb ausließ. Am Sonntag folgt noch der Mixed-Bewerb, bei dem Movlis Klubkollege Bernd Fasching bis 90 Kilo sein EM-Debüt geben wird.

Borchashvilli musste sich am Samstag in der 1. Runde des Schwergewichts dem Polen Kacper Szczurowski mit Ippon geschlagen geben und schied ebenso aus wie Laurin Böhler (LZ Hohenems) bis 100 Kilo. Der Vorarlberger, der vor der EM in Superform war, unterlag Boris Georgiev (BUL) mit Waza-ari. Über 78 Kilo der Frauen schied Maria Höllwarth (ESV Sanjindo) mit einem Sieg und einer Niederlage aus. Damit blieb es für den ÖJV bei der Ausbeute Bronze für Shamil Borchashvili (LZ Multikraft Wels / bis 81 kg) und Rang 5 für Lubjana Piovesana (LZ Hohenems / bis 63 kg).

Aber ganz Kroatien bejubelt die erste EM-Goldene von Matic, die zuvor schon viermal Bronze bei Europa-Titelkämpfen geholt hatte. 2021 war sie in Budapest als erste Kroatin Judo-Weltmeisterin geworden und hatte dabei im Semifinale Polleres geschlagen. Ein Jahr später wiederholte die 29-Jährige ihren WM-Titel und im Vorjahr wurde sie Dritte in Doha. Eine Olympiamedaille fehlt der Kroatin aber noch. „Barbi“ ist so sicher eine heiße Mitfavoritin auf Gold in Paris. Freilich: unsere erfolgreiche Olympia-Zweite von Tokio will das verhindern. Aber schon heute zeichnet sich ein spannendes Duell Matic gegen Polleres am Fuße des Eiffelturms ab …

Der letzte Tag der Einzelbewerbe brachte Gold für Aserbaidschan, Israel, Frankreich und zweimal „AIN“ (neutrale Flagge), wobei im Schwergewicht – in Abwesenheit von Superstar Teddy Riner (FRA) – der Russe Inal Tasojew im Finale den Georgier Guram Tushishvili bezwang. Zwei heiße Kandidaten, um Riner in dessen Pariser Wohnzimmer den Olympia-Traum zu versauen. Die Nationenwertung (ohne „AIN“) gewann Georgien /2/2/3) vor Aserbaidschan (2/1/0) und Frankreich (1/2/3). Österreich kam dank Borchashvilis Bronze und Rang 5 für Piovesana unter 47 teilnehmenden Ländern auf den 18. Platz. Am Sonntag steigt Österreichs Team noch im Mixed-Bewerb auf die Tatami.

Foto: Autogramme von "Barbi" MATIC nach ihrem ersten EM-Titel waren gefragt - @EJU / Gabi Juan

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