Schnelles Aus für ÖJV-Duo in Bercy

Nur kurz war der Auftritt der beiden ÖJV-Damen am Samstag beim ersten post-olympischen Grand Slam-Turnier in Paris – sowohl Magda Krssakova (JC Sirvan, bis 63 Kilo) als auch Katharina Tanzer (Noricum Leibnitz, bis 48 Kilo) schieden in ihren Auftaktkämpfen aus. Dabei war Magda im Kulttempel an der Seine in ihrer Kategorie als Nummer 1 gesetzt. Sonntag sind noch vier ÖJV-Herren auf der Matte in Bercy. Japan holte am ersten Tag vier von sieben Titeln.

Krssakova musste sich bis 63 Kilo nach einem Freilos der Deutschen Sappho Coban nach 3:30 Minuten nach Waza-ari für ihre Gegnerin mit Ippon geschlagen geben. Zuerst gab es Verwirrung, weil auf der Tafel der Ippon auf Seiten Krssakovas angezeigt wurde, das hat man aber später korrigiert. „Eigentlich hätte ich das Gefühl, erstmals bei einem Grand Slam als Nummer 1 gesetzt zu sein, länger auskosten und die Atmosphäre genießen wollen“, meinte Magda nach der Auftakt-Niederlage. Dann hätte sie aber auch mutiger auftreten müssen, mehr angreifen und ihre Stärke ausspielen. „Das war kein guter Tag für Magda“, formulierte es ÖJV-Sportdirektor Markus Moser noch sehr freundlich.

Tanzer, die früher für Vienna Samurai kämpfte, hatte gegen Natasha Ferreira (BRA) eine gute Bodenchance, konnte den schon angesagten Osaekomi nicht für eine Wertung halten. Dann musste sie selbst ein Waza-ari hinnehmen und verlor. Sonntag sind noch vier ÖJV-Judoka auf der Matte: Bis 90 Kilo Johannes Pacher (Volksbank Galaxy Tigers) und Wachid Borchashvili (Multikraft Wels), der kürzlich beim Grand Prix in Zagreb als Dritter erstmals auf der World Tour einen Podestplatz eroberte, bis 100 Kilo Aaron Fara (Wimpassing) und über 100 Kilo der Wiener Stephan Hegyi, der nach einem Freilos auf den Franzosen Cyrill Maret trifft. Dessen Landsmann, Superstar Teddy Riner, schaut vielleicht zu, steigt aber nicht auf die Matte.

Die Accor Arena, besser bekannt als „Omnisport de Bercy“, ein Multi-Veranstaltungsort in Paris. Dort, wo Werner Schlager 2003 Tischtennis-Weltmeister wurde, werden in drei Jahren die olympischen Judobewerbe stattfinden. 17.000 Zuschauer auch an beiden Tagen an diesem Wochenende, davon wohl 90 Prozent Judoka, sorgen in diesem Kulttempel jedes Mal für eine knisternde, tolle Stimmung. Chauvinistisch wie die Franzosen sind, feuern sie ihre Landsleute frenetisch an, zollen aber auch Gegnern Applaus, wenn diese ihre eigenen Judoka schlagen. Viele sagen, das beste Judo-Turnier mit dem besten Publikum. Und in Zeiten wie diesen eine Wohltat, dass man wieder ein Grand Slam-Turnier mit Fans sieht, wie es vor der COVID-Pandemie war.

Die Japaner, die noch vor gut einer Woche bei der Junioren-WM auf Sizilien wegen der COVID-Maßnahmen fehlten, räumten in Paris am ersten Tag ab – sie gewannen vier von sieben möglichen Gewichtsklassen und holten noch einmal Silber. Dahinter die „Statisten“ Aserbaidschan (1/0/1) sowie Portugal und Israel (je einmal Gold). Die enthusiastischen Fans der Gastgeber durften zwar neun Medaillen (3 Silber, 6 Bronze) bejubeln, Gold war aber nicht dabei. Am ersten Grand Slam-Turnier nach Olympia nehmen 283 Judoka aus 46 Ländern, weniger als normal in Bercy, teil. Neben den fehlenden Assen sind auch Österreichs Olympia-Medaillengewinner Michaela Polleres (bis 70 Kilo) und Shamil Borchashvili (bis 81 Kilo) heuer nicht bei diesem Traditionsturnier dabei.

Alle Resultate und den LiveStream aus Paris findet ihr hier.

Foto oben: Grand Slam-Turnier in Paris-Bercy: Die "Accord Arena" mit ihren fast 20.000 Plätzen ist an diesem Wochenende wieder fast komplett gefüllt - @IJF Media

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