Poiger da – WM weg!

Dr. Martin POIGER, der neue Präsident des ÖJV

Dr. Martin Poiger ist neuer Präsident des ÖJV und Nachfolger des nicht mehr zur Wahl gestandenen Dr. Hans Paul Kutschera, der 14 Jahre lang den Verband geführt hatte. Der Burgenländer, bisher Stv. Technischer Direktor des ÖJV, wurde von der Generalversammlung in Wien einstimmig in seine neue Funktion gewählt. Der Präsident des Wiener Landesverbandes, Ernst Raser, ist einer von vier Vizepräsidenten. Poiger da, aber WM weg! Der Weltverband IJF hat dem ÖJV nämlich wegen fehlender Ratenzahlungen die Ausrichtung der Weltmeisterschaft 2021 in der Wiener Stadthalle entzogen.

Die außerordentliche Generalversammlung des ÖJV, die heute, Samstag, im Courtyard Marriott Hotel Messe in Wien stattgefunden hat, war wegen der Rücktritte des praktisch gesamten Vorstands notwendig geworden. Der alte Vorstand sah sich beim Thema „Finanzierung der WM 2021 Wien“ vom geschiedenen Präsidenten nicht ausreichend informiert. Kutschera, der nicht zu der Versammlung erschien (er hätte einen Bericht abgeben sollen), wurde wegen der offenen Fragen mit großer Mehrheit nicht entlastet. Er wird über kurz oder lang dem neuen Vorstand Rede und Antwort stehen müssen.

Der Burgenländer Poiger, 42 Jahre jung, hatte als Judoka einmal den Vize-Staatsmeistertitel bei den Junioren und viermal Bronze in der Allgemeinen Klasse erkämpft. Er ist promovierter Betriebswirt, hat aber seinen erlernten Beruf zugunsten des Judosports aufgegeben. Seit sechs Jahren leitet er das Büro der Europäischen Judo-Union in Wien, das in den Räumlichkeiten des ÖJV beherbergt ist. Der Pinkafelder gilt als dynamisch, zielstrebig, aktiv und kommunikativ. Das ist genau das, was Österreichs Judosport jetzt braucht. Einen Mann, mit dem man aus dem WM-Schlamassel kommen kann. Dieses ist durch den Entzug der WM 2021 durch die IJF noch größer geworden.

In einer ÖJV-Aussendung sagt der neue Präsident: „Es war nicht der Plan, in diesem Jahr Präsident zu werden, aber die Umstände haben mich bewogen, in dieser für den ÖJV schwierigen Situation die Verantwortung gemeinsam mit einem starken Team zu übernehmen. Das Wahlergebnis macht mich stolz und ist ein schönes Zeichen, dass Judo Österreich geeint hinter diesem Team steht. Selbstverständlich ist dieser Vertrauensvorschuss auch ein Auftrag, dem wir uns mit voller Energie stellen.

Die Absage der WM hat uns alle sehr überrascht, und wir bedauern diesen Schritt der IJF sehr. Wichtigstes Ziel ist jetzt die Situation um die WM mit allen beteiligten Institution zu klären, wobei zum einen die rasche Wiederherstellung des Vertrauens des Weltverbandes in den ÖJV und zum anderen die transparente Aufarbeitung gemeinsam mit dem Sportministerium angegangen wird. Zu klären wird sein, warum mein Vorgänger als Präsident des ÖJV nicht für die ordnungsgemäße Berichterstattung an das Sportministerium gesorgt hat, und warum er nicht schon vor Ablauf der Frist um Aufschub angesucht hat.

Zweites Ziel ist die Vorbereitung unseres Olympia-Teams sicher zu stellen, weil wir als Sommersport mit guter Olympia-Vergangenheit natürlich in Tokio eine Medaille für Österreich und den ÖJV holen wollen. Wir haben ein tolles Team und wir sind sehr zuversichtlich, dass das nächstes Jahr gelingen wird.“

Im neuen Vorstand, in den auch Sabrina Filzmoser als stellvertretende Schriftführerin gewählt wurde, befindet sich mit Ernst Raser der Präsident des Wiener Landesverbandes. Raser will die WM 2021 noch nicht aufgeben und weiter um sie kämpfen („sie wäre ein Riesenimpuls für den Judosport in Österreich“), zudem will er klare Strukturen im Leistungssport, um zukünftige sportliche Erfolge zu ermöglichen. Weitere Vizepräsidenten sind die Präsidenten aus Oberösterreich (Gerald Eidenberger), Niederösterreich (Jochen Haidvogel) und der Salzburger Hans-Peter Zopf, der den alten Vorstand „überlebt“ hat. Silvia Ehrengruber bleibt Kassierin mit Stellvertreter Martin Stump, dazu ist Veronika Jakl neue Schriftführerin (mit „Sabsi“ Filzmoser). Ali Gmeiner, der angesichts des Fehlens von Kutschera als dienstältester Funktionär die GV leitete, bleibt Technischer Direktor, anstelle von Poiger wurde Thomas Stückler zum neuen Stellvertreter gewählt.

Der neue ÖJV-Vorstand mit Präsident Martin Poiger (Mitte) sowie u.a. Wiens LV-Präsident Ernst Raser (rechts hinter ihm), der Vizepräsident wurde, und Sabrina Filzmoser (4. v. li.) – Foto: ÖJV

Antrittschreiben des neuen ÖJV-Präsidenten

Der neue ÖJV-Präsident Dr. Martin Poiger hat am 16. Oktober 2019 ein Schreiben an alle Vereine ausgesandt, dass durch Anklicken des unten angeführten Links downgeloadet werden kann:

Gebührenordnung JLV-Wien [2024] (34518 Downloads )

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