Sensation durch Samurai

Vienna Samurai ist völlig überraschend und zum ersten Mal österreichischer Mixed-Meister 2024! Die Wiener Judoka verloren in Feldkirchen (K) am Sonntag zwar das Duell mit UJZ Mühlviertel 2:4, schlugen danach aber ESV Sanjindo (4:2-Sieger über Mühlviertel) 5:1 – damit hatten alle drei Teams je einen Kampfsieg, aber die Wiener um einen mehr erzielten Punkt. Für den sorgte im allerletzten Kampf (bis 66 Kilo) Ivan Koshliak mit einem viel umjubelten Ippon gegen Pascal Auer! Bei der Unter-16-Meisterschaft wurde die Kampfgemeinschaft Galaxy mit Klosterneuburg knapp geschlagen Zweiter.

Mit diesem Ausgang der Mixed-Meisterschaft durfte man nicht rechnen, noch dazu nach dem 2:4 im Auftaktkampf gegen UJZ Mühlviertel. Da Sanjindo die Mühlviertler 4:2 bezwang, hatte Samurai im letzten Duell mit den Salzburgern noch die Chance, die Meisterschaft für sich zu entscheiden. Es musste allerdings ein – unwahrscheinlich anmutender – hoher Sieg gegen das Team aus Bischofshofen her. Leoni Bayr, Jael Wernert, Niko Herzog und Fanny Amann sorgten für das 4:1. Das genügte noch nicht, denn – wie Berni Weißsteiner vom Mattenrand aus dem letzten Samurai-Judoka zurief – auch er müsste gewinnen. Und Koshliak tat es mit einem sehenswerten Ippon gegen den Vize-Staatsmeister bis 66 Kilo. Die einzige Niederlage musste Leon Tschilkin gegen Thomas Scharfetter (bis 90 Kilo) hinnehmen. Doch selbst er hätte den Grand Prix-Dritten von Linz 2023 beinahe geschlagen, verlor erst im Golden Score nach tapferer Gegenwehr. Es war in der vierten Mixed-Staatsmeisterschaft (seit 2021 dreimal ESV Sanjindo Sieger) der erste Erfolg für die Leopoldstädter – ein großer noch dazu, auch für Trainer Norbert Stumpf.

Auch die Wettkampfleitung wird froh gewesen sein, dass dieser Kampf 5:1 ausgegangen ist. Bei 4:2 wären nämlich alle drei Teams (Galaxy hatte seine Nennung wegen Verletzungen und Krankheiten am Samstag zurückgezogen) genau gleichauf gewesen. „Dann hätten wir die Trickkister auspacken müssen“, lachte Turnierdirektor Thomas Stückler – weil in der Ausschreibung für diesen Fall keine Richtlinien zu finden waren …

ÖM Mixed, AK: UJZ Mühlviertel – Vienna Samurai 4:2 – Rittsteiger – Bayr 1:0, Pröll _ L. Tschilikin 2:0, Schrattenholzer – Wernert 3:0, Willnauer – Herzog 3:1, Füreder – Amann 3:2, Ben Saad – Koshliak 4:2. – Mühlviertel – ESV Sanjindo 2:4. – Samurai – Sanjindo Stand 5:1 – Bayr – Sickinger 1:0, L. Tschilikin – Scharfetter 1:1, Wernert – M. Höllwarth 2:1, Herzog – Illmer 3:1, Amann – L. Dengg 4:1, Koshliak – P. Auer im Gang 5:1. – Endstand: 1. und Staatsmeister Vienna Samurai (1 Sieg/7 Punkte), 2. UJZ Mühlviertel (1/6), 3. ESV Sanjindo Bischofshofen (1/5).

ÖM Mixed, U16: Leonding/Reichraming – Galaxy/Klosterneuburg (Punkte: Schuster, Göschka, Kain) 5:3, WKG UJZ/Wels – Leonding/Reichraming 5:4 (Entscheidungskampf), Galaxy/Klosterneuburg (Puchkov, Schuster, Göschka, Kain, Szekely, Lutz) – UJZ/Wels 6:2. – Endstand: 1. Leonding/Reichraming, 2. Galaxy/Klosterneuburg, 3. UJZ/Wels.

Abu Dhabi: Fünfmal „Neutrale“

Beim ersten Grand Slam-Turnier nach den Olympischen Spielen in Abu Dhabi (ohne rot-weiß-rote Beteiligung) waren zwar offiziell die Niederlande (2/3/3) vor Frankreich (2/3/2) und Deutschland (2/0/0) die erfolgreichste der 29 teilnehmenden Nationen, aber in Wahrheit waren es die „Neutralen“ – denn fünf Klassensiege gingen an Judoka unter der IJF-Flagge. Die Vereinigten Arabischen Emirate, die am Freitag erstmals auf der World Tour einen obersten Podestplatz erklimmen konnten, schafften noch einen weiteren Sieg. Ein Traumturnier für die Gastgeber! Dazu kommt noch einmal Gold für Aserbaidschan, macht in Summe 9 plus die 5 „Neutralen“ in den 14 Gewichtsklassen. Das nächste Grand Slam-Turnier ist am 7./8. Dezember der traditionelle Kano-Cup in Tokio.

Foto: Sensationeller österreichischer Mixed-Team-Meister - die Vienna Samurais mit Trainer Norbert Stumpf (hinten links) - @Judo Austria / Oliver Sellner

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