Europas Osten schlägt Fernost – das steht nach drei von vier Tagen der Kadetten-WM (Unter 18) in Sofia bereits fest – Usbekistan (4), die Russen unter IJF-Flagge (3) und Kasachstan (1) haben zusammen schon acht Goldene, die Mongolei und Japan hingegen nur je eine. Am Samstag werden die Einzel-Bewerbe beendet – mit Österreichs einziger Starterin Selina Wögerer (ASKÖ Fairdrive Leonding) in der Klasse bis 70 Kilo.
Am ersten Tag drei Usbeken und eine junge Russin unter der IJF-Flagge, am zweiten Tag auch erstmals eine Japanerin auf dem obersten Podest. Das Duell Osteuropa gegen Fernost ist aber für die Asiaten verloren. Auch wenn Rio Shirakane bei ihren sechs Siegen (vier davon mit Ippon) in der Klasse bis 52 Kilo durch ihre Vielseitigkeit und ihre Klasse im Bodenkampf bestach – es ist nach zwölf ausgetragenen Gewichtsklassen Japans bisher einziges Gold. Auch Neil Adams, Weltmeister 1981 und selbst Bodenspezialist, meinte als Kommentator auf JudoTV: „Mir imponiert die Unbekümmertheit der jungen Judoka, und wie stark sie im Ne-waza sind. Vor allem den Übergang Stand-Boden beherrschen sie. Das ist eine neue Generation.“
Nach drei Tagen der Unter-18-WM in Sofia führt Usbekistan (4/0/2) die Medaillenwertung vor den unter IJF-Flagge angetretenen Russen (3/0/3) und Japan (1/2/0) an. Dahinter Kasachstan und Brasilien (je 1/1/2) sowie die Mongolei (1/0/2) und Serbien (1/0/0). Diese sieben Nationen haben schon das edelste Metall. Aber wo sind die großen Judo-Nationen? Georgien steht bei einmal Silber und einmal Bronze, Italien hat einmal Silber, Frankreich nur zweimal Bronze. Holland und Deutschland kamen bisher nicht über mickrige siebente Plätze hinaus. Und die Koreaner haben den weiten Weg nach Europa erst gar nicht angetreten. Dennoch sind 551 Judoka aus 71 Nationen dabei. Und unsere Selina ist Samstag im fünften Kampf nach 9.30 Uhr auf Tatami 1 gegen Azima Konokbaeva (KGZ) an der Reihe.
Foto: Rio SHIRAKANE hält ihre schwedische Finalgegnerin Sofia CORDOVA mit Tate-shiho-gatame fest - @IJF/Emanuele Di Feliciantonio