Letzte Chance vertan! ÖJV-Duo schied aus

Die beiden Österreicher Stephan Hegyi und Daniel Allerstorfer haben am Samstag, dem letzten Tag der Einzelbewerbe bei der Judo-WM in Budpaest, die letzte Chance auf eine weitere Platzierung vertan. Der Wiener Hegyi (SC Hakoah) schlug zwar zunächst Duurenbayar Ulziibayar nach 3:48 Minuten mit Ippon und ließ dem Mongolen dabei keine Chance. Schon vor dem Ippon hatte Hegyi mit seiner Spezialtechnik Tai-otoshi links (Körperwurf) ein Waza-ari erzielt und seinen Gegner kurz festgehalten. Gegen den Ukrainer Yakiv Khammo war allerdings schon nach 35 Sekunden alles vorbei – Ippon durch einen „stehenden Schulterwurf“ (Seoi Nage). Damit blieb der 22-Jährige ebenso unplatziert wie Allerstorfer, der nach einem Ippon-Sieg über Enej Marinic (SLO) nach 4:45 Minuten (Golden Score) dem Georgier Gela Zaalishvili ebenfalls vorzeitig unterlag. Somit bleibt WM-Bronze für Michaela Polleres bis 70 Kilo der einzige zählbare ÖJV-Erfolg bei dieser WM.

„Wir hatten gehofft, dass es nach der Medaille von Michi vielleicht noch eine weitere Platzierung für uns geben kann“, meinte ÖJV-Headcoach Yvonne Bönisch. Und selbstkritisch: „Wir hatten neben Polleres noch sieben andere Judoka bei dieser WM. Da hätten wir uns teilweise definitiv schon mehr erwartet. Daran gilt es für Olympia zu arbeiten. Wir wollen nämlich auch in Tokio eine Medaille!“

Der Samstag wurde zum versöhnlichen Ausklang für Japan. Nach vier titellosen Tagen gab es zum Abschluss der Einzelbewerbe gleich zweimal Gold. Bei den Frauen über 78 Kilo setzte sich Sarah Asahina im Finale nach über neun Kampfminuten gegen ihre Landsfrau Wakaba Tomita mit 3:2 Shidos durch. Auch bei den Männern über 100 Kilo ging Gold an Japan. Kokoro Kageura, der bei Olympia Hisayoshi Harasawa den Vortritt lassen muss, bezwang im Endkampf den russischen Europameister 2020, Tamerlan Baschajew. Kageura, der vor 16 Monaten in Paris die Siegesserie von Superstar Teddy Riner (FRA, ließ die WM aus) beendete, warf seinen Gegner Waza-ari und musste sich Sekunden vor dem Ende noch aus einem Festhalter befreien. Notiz am Rande: Im Bronze-Kampf gewann Khammo, der Hegyi stoppte, den Allerstorfer-Bezwinger Zaalishvili mit Ippon.

Am Ende dieser WM steht wieder Japan als Nummer 1 der Welt da. Mit 5/4/2 (Gold/Silber/Bronze) auch klar vor Georgien und Spanien (je 1/1/2), der Russischen Judo Föderation (1/1/1) und Frankreich (1/1/0). Je eine weitere Goldmedaille holten Deutschland, Portugal, Kanada, Belgien und Kroatien. 27 der 118 Nationen holte zumindest eine Medaille, Österreich liegt dank Bronze von Polleres auf dem 20. Platz.

Am Sonntag geht noch der Mixed-Teambewerb über die Matten der Laszlo-Papp-Halle – Österreich ist nicht dabei.

Ergebnisse nach dem 7. Tag

Frauen über 78 kg
1.ASAHINA SarahJPN
2.TOMITA WakabaJPN
3.ALTHEMAN maria SuelenBRA
3.SOUZA BeatrizBRA
5.ORTIZ IdalysCUB
5.TOLOFUA JuliaFRA
7.CHEIKH ROUHOU NihelTUN
7.MOJICA MelissaPUR
MÄNNER über 100 kg
1.KAGEURA kokorJPN
2.BASHAEV TamerlanRJF
3.KHAMMO YakivUKR
3.MEYER RoyNED
5.SILVA RafaelBRA
5.ZAALISHVILI GelaGEO
7.PUUMALAINEN MarttiFIN
7.RAKHIMOV TemurTJK

Alle Ergebnisse aus Budapest findet ihr hier.

Foto oben: Die Hände vors Gesicht - Stephan HEGYI nach der Blitz-Niederlage gegen den Ukrainer Khammo. - @Judo Austria / Oliver Sellner

Ähnliche Beiträge

  • ÖJV ohne Platzierung in Osaka

    Das letzte Grand Slam-Turnier des Jahres 2019 brachte keine ÖJV-Platzierung. Auch am Sonntag schieden alle Österreicher, darunter drei Wiener, vorzeitig aus. In der Klasse bis 90 Kilo der Männer gab es ein Finale ohne japanische Beteiligung – eine Seltenheit bei diesem Turnier, bei dem Japan 11 von 14 möglichen Goldmedaillen gewann und insgesamt 34 (!)…

  • Teddy unsterblich!

    Spätestens jetzt ist der „Judo-King“ unsterblich! Teddy Riner holte am Freitag, dem letzten Tag der Einzelbewerbe, in der Klasse über 100 Kilo das erste und einzige Olympia-Gold für Frankreich und machte sich damit zum dreifachen Olympiasieger im Einzel! Im Finale schlug der 35-Jährige den regierenden Weltmeister Min-Jong Kim (KOR) 16 Sekunden vor Ende der regulären…

  • Vier Wiener Judoka zur EM

    Im zwölfköpfigen ÖJV-Aufgebot für die Judo-EM der Allgemeinen Klasse, die am Samstag im Rahmen der Europaspiele in der weißrussischen Hauptstadt Minsk beginnen wird, stehen vier Wiener Judoka, je zwei Frauen und Männer. Bei den Frauen kämpft schon am ersten Tag Katharina Tanzer (Vienna Samurai) in der Klasse bis 48 Kilo. Kathi hat sich durch gute…

  • Filzmoser-Bronze in Budapest

    Zwar gab es für die Wiener Judoka am ersten Tag des Grand Prix-Turniers in Budapest keine Platzierung, dafür holte die Welserin Sabrina Filzmoser Bronze in der Klasse bis 57 Kilo. Die Wienerinnen Katharina Tanzer (Samurai/bis 48 kg), Olivia Taroncher (ASVÖ Carnuntum/bis 52 kg) und Asimina Theodorakis (WAT Stadlau/bis 57 kg) blieben unplatziert. Filzmoser durfte sich…

  • Magda hinter Kathrin Zweite

    Die Wienerin Magda Krssakova (JC Sirvan) eroberte bei den Oceania Open in Perth am Sonntag die Silbermedaille. Sie musste sich nur im Finale ihrer Tiroler Landsfrau und Gegnerin um ein Olympia-Ticket in der Klasse bis 63 Kilo, Kathrin Unterwurzacher, geschlagen geben. Bei der Unter-23-EM in Russland schied Olivia Taroncher leider aus. Krssakova besiegte nach einem…

  • Letzter „Movlikaner“

    Nachdem auch Laurin Böhler (LZ Hohenems) bis 100 Kilo seinen Auftaktkampf bei der Judo-WM in Budapest gegen Asienmeister Said Sadrudinov (BRN) im Golden Score verloren hatte, geht es am Donnerstag zum Abschluss der Einzelbewerbe für den Wiener Movli Borchashvilli um alles – der Galaxy-Judoka trifft in der Klasse über 100 Kilo auf Erik Abramov (GER)….