Am heutigen Dienstag wurden im Haus des Sports in Wien die sechs ÖJV-Judoka vorgestellt, die ab 24. Juli in Tokio um olympisches Edelmetall kämpfen werden. Darunter zwei Wiener: Magda Krssakova (JC Sirvan) in der Frauenklasse bis 63 Kilo und Stephan Hegyi (SC Hakoah) in der Kategorie über 100 Kilo. Und aus beiden sprudelt es unisono heraus, was sie sich zum Ziel gesetzt haben – eine Olympia-Medaille!

Auf der Einladung zur Pressekonferenz standen nur fünf Athleten-Namen, jener von Sabrina Filzmoser fehlte. Warum? ÖJV-Sportdirektor Markus Moser, ein waschechter Stadlauer, erklärte das so: “Wir wollten auf Nummer sicher gehen, es war bis zuletzt nicht ganz klar, ob es Sabsi geschafft hat. Sie hat es und wir freuen uns auf sie bei ihren vierten Olympischen Spielen.” Sechs ÖJV-Judoka bei Olympia – das hat es bei 13 Spielen seit 1964 erst zweimal (1972 in München und 1992 in Barcelona) gegeben. ÖJV-Headcoach Yvonne Bönisch glaubt, “dass wir durchaus Potenzial dafür haben, Olympia-Edelmetall zu holen.” Die Potsdamerin, die seit Anfang des Jahres für den ÖJV arbeitet, 2004 in Athen selbst zur vielumjubelten (ersten) deutschen Olympiasiegerin wurde, weiß aber auch, “dass wir in den letzten Wochen bis zu den Spielen einiges zu tun haben werden.”

Was auffällt: Von der EM im November 2020 bis zur WM 2021 vorige Woche in Budapest haben mehrere ÖJV-Judoka auf der World Tour angeschrieben. Krssakova als EM-Zweite 2020, Bernadette Graf als EM-Dritte 2021 bis 78 Kilo und bei der WM Michaela Polleres mit Bronze bis 70 Kilo, der ersten WM-Medaille für Österreich seit 2010. Oder Shamil Borchashvili, der heuer mit Silber bis 81 Kilo beim Grand Slam in Tiflis endgültig das Ticket für Tokio buchte.

“Wir sind guten Mutes, dass wir im Kampf um eine Olympia-Medaille mitreden können”, sagt Martin Poiger, seit eineinhalb Jahren ÖJV-Präsident. Österreich hat es bisher auf fünf olympische Medaillen gebracht. Zweimal Gold durch Peter Seisenbacher (1984 Los Angeles, 1988 Seoul), zweimal Silber durch Claudia Heill (2004 Athen) und Ludwig Paischer (2008 in Peking, die bisher letzte ÖJV-Medaille) und einmal Bronze durch Josef Reiter (1984 Los Angeles). Damit ist Österreich in der ewigen Medaillenbilanz der olympischen Judobewerbe auf Rang 17 zu finden. Japan (39/19/26) führt in dieser Statistik klar vor Frankreich (14/10/25), Südkorea (11/16/16), China (8/3/11) und Kuba (6/14/16).

Die 6 ÖJV-Judoka bei den Olympischen Spielen

Frauen
  • Sabrina FILZMOSER
    (Multikraft Wels/bis 57 kg/kämpft am
    26. Juli),
  • Magda KRSSAKOVA
    (JC Sirvan Wien/bis 63 kg/27. Juli),
  • Michaela POLLERES
    (JC Wimpassing/bis 70 kg/28. Juli),
  • Bernadette GRAF
    (Judozentrum Innsbruck/bis 78 kg/
    29. Juli).
Männer
  • Shamil BORCHASHVILI
    (Multikraft Wels/bis 81 kg/27. Juli),
  • Stephan HEGYI
    (SC Hakoah Wien/über 100 kg/30. Juli).

judo-vienna.at wird in den nächsten Tagen und Wochen alle sechs ÖJV-Olympiateilnehmer in einer Serie vorstellen.

Übrigens: Die aktuelle exakte und namentliche Teilnahmezahl für Tokio gibt es hier (sehr gute Seite!) Judo at the 2020 Summer Olympics – Qualification – Wikipedia

Foto oben: Magda KRSSAKOVA und Stephan HEGYI - bald wechseln die beiden Wiener Judoka die Judo Austria-Dress mit der olympischen des ÖOC - @JLV Wien/joe