Schwergewichts-Judoka Stephan Hegyi (SC Hakoah) ist auf die Erfolgsspur zurückgekehrt! Der 22-jährige Wiener holte am Karsamstag beim Grand Slam-Turnier in Antalya Bronze in der Klasse über 100 Kilo. Es ist nach dem dritten Platz im Februar 2019 in Düsseldorf erst sein zweites Grand Slam-Podest und die erste Medaille für den zweifachen EM-Bronzenen auf der World Tour seit dem dritten Rang beim Grand Prix im September 2019 in Taschkent. Die übrigen ÖJV-Athleten, unter ihnen zwei Wiener, schieden am Schlusstag aus.

Nach drei Turnieren ohne Platzierung und dem siebenten Platz in der Vorwoche beim Grand Slam in Tiflis zeigte sich Hegyi weiter verbessert. Der Schwergewichtler besiegte nach einem Freilos den Weißrussen Uladzislau Tsiapitzki (Ippon nach 1:31 Minuten) und stand damit im Viertelfinale, in dem er aber dem Tschechen Lukas Krpalek mit Ippon unterlag. Gigant Krpalek – Olympiasieger (bis 100 kg) von Rio 2016, Weltmeister (über 100 kg) von Tokio 2019 und aktueller Weltranglisten-Erster – hielt Hegyi nach 2:21 Minuten mit Yoko-shiho-gatame fest. Zuvor hatten beide je zwei Shidos kassiert. Hegyi kam damit in der Trostrunde, in der er den Slowenen Vito Dragic nach 2:32 Minuten mit Ippon für einen Körperwurf bezwang. Im Bronze-Kampf gegen Ushangi Kokauri (AZE), den Hegyi zuvor schon zweimal besiegt hatte und nie verlor, versuchte der Wiener aktiver zu sein als sein Gegner. Letztlich setzte sich der ÖJV-Athlet eine Minute vor dem Ende mit 3:2 Shidos durch. Stephan is back – ein ideales Ergebnis bei derGeneralprobe für die EM in zwei Wochen in Lissabon.

Zufrieden war auch ÖJV-Sportdirektor Markus Moser: “Stephan hat sich den ganzen Tag über richtig stark präsentiert. Am Vormittag gelangen ihm zwei starke Ippon-Siege, jeweils mit Tai-otoshi. Im Kampf um Platz 3 war er dominant, hat sein taktisches Konzept gut durchgezogen. Auch wenn der Kampf von beiden sehr defensiv geführt wurde, Stephan war der aktivere Kämpfer, hat verdient gewonnen.” Unplatziert blieben leider die anderen. Die beiden Wiener, Adam Borchashvilli und Johannes Pacher (beide bis 90 kg/beide Volksbank Galaxy Tigers) schieden mit Auftakt-Niederlagen aus. Borchashvilli, heuer schon Dritter beim European Open in Prag, musste sich dem Tadschiken Komronshokh Ustopriyon nach 19 Sekunden im Golden Score durch Disqualifikation (drittes Shido) geschlagen geben, Pacher unterlag dem Abdelaziz Ben Ammar 51 Sekunden vor dem Ende mit dem zweiten Waza-ari. Ausgeschieden auch – mit je einem Sieg und einer Niederlage – die Wimpassinger Lukas Reiter (schon am Freitag bis 73 kg) und Aaron Fara (bis 100 Kilo) sowie der Mühlviertler Daniel Allerstorfer (über 100 Kilo).

Highlights am Schlusstag waren die Siege des Schweden Markus Nyman, der nach seinem Erfolg vorige Woche in Tiflis nun auch in Antalya (bis 90 kg) triumphierte. Ein Favorit für den EM-Titel, der er schon einmal (2010 in Wien) geholt hatte. Und der Russe Tamerlan Baschajew über 100 Kilo – zuerst Krpalek im Semifinale geschlagen, dann auch noch im Finale den Olympia- und WM-Zweiten Hisayoshi Harasawa in die Knie gezwungen! In der Medaillenwertung waren Japan und Italien (je 2/2/0) voran. Die Italiener auch dank des am Freitag bis 73 Kilo siegreichen Fabio Basile, der mit seiner technischen Vielfalt glänzte. Dahinter landete Kanada (1/1/2). Je einen Klassensieg holten neun weitere Nationen. Österreich landete dank Hegyi (für die Nationenwertung punktete auch Sabrina Filzmoser schon am Donnerstag als Siebente bis 57 kg) unter 93 teilnehmenden Nationen auf dem 21. Platz.

Alle Ergebnisse aus Antalya findet ihr hier.

Foto oben: Nur einmal musste sich Stephan HEGYI in Antalya geschlagen geben - Olympiasieger und Weltmeister Lukas KRPALEK hielt den Wiener 20 Sekunden fest. - @IJF/Gabriela Sabau

Foto unten: Zum zweiten Mal bei einem Grand Slam ein Podestbild mit Stephan HEGYI - von links: 2. Harasawa, 1. Baschajew, 3. Hegyi und Krpalek. - @IJF Media