Für den einen war es Neuland in der höheren Gewichtsklasse, für den anderen ein gelungenes Comeback. Adam Borchashvilli und Johannes “Jo” Pacher (beide Volksbank Galaxy Tigers) holten am Sonntag beim European Open jeweils Bronze in der Klasse bis 90 Kilo. Borchashvilli, normalerweise ein 81er, schlug im Kampf um die Medaille den Ungarn Peter Kordely nach 1:21 Minuten ebenso mit Ippon wie Pacher im Golden Score den Polen Tomasz Szczepaniak (nach insgesamt 6:46 Minuten). Auch die Wimpassingerin Marlene Hunger (bis 78 Kilo) stieg als Dritte aufs Podest.

Borchashvilli, 2019 Staatsmeister bis 81 Kilo, startete mit zwei Ippon-Siegen gegen Raphael Schwendinger (LIE/nach 1:11 Minuten) und den Moldawier Iurie Mocanu (nach 3:40), ehe er vorzeitig jenem Polen unterlag, den sein Klubkollege Pacher später im Bronze-Kampf schlug. In der Trostrunde ging es gegen den Ukrainer Vitalii Shepel in den Golden Score, in dem sich Adams Gegner das dritte Shido und damit die Disqualifikation einheimste. Im Kampf um Bronze setzte sich Borchashvilli gegen Kordely nach 1:1 Minuten mit Ippon durch und feierte damit nach Platz 3 vor drei Jahren in Dubrovnik seinen zweiten Podestplatz bei einem European Open.

Auch Pacher, der wegen einer langwierigen Ellbogenverletzung ein Jahr nicht international auf der Matte stand, startete mit zwei Ippon-Siegen über Marton Veres (HUN/nach 3:31 Minuten) und Ian Van Herk (NED/nach 1:53) in das Turnier. Dann aber musste sich “Jo” vorzeitig jenem Ungarn geschlagen geben, den Borchashvilli später in seinem Bronze-Kampf besiegte. Eine kuriose Parallele! In der Trostrunde kam er gegen den Schweizer Simon Gautsch weiter, ehe Pacher in seinem Kampf ums Stockerl jenen Polen schlug, der Borchashvilli stoppte. Nach zwei (zu) schnellen Shidos gegen Pacher setzte sich der Wiener Studenten-Weltmeister von 2019 nach 2:46 Minuten im Golden Score mit seinem berüchtigten Sangaku-Festhalter durch. Ausgeschieden sind drei Klubkollegen von Adam und Jo – bis 81 Kilo Andreas Wagner (mit einem Sieg und einer Niederlage) sowie jeweils mit Auftakt-Niederlagen sein Bruder Christoph und in der Klasse bis 90 Kilo Marko Bubanja.

Prominentester Sieger des European Open in Prag war der tschechische Lokalmatador Lukas Krpalek. Der Olympiasieger von Rio 2016 (Klasse bis 100 Kilo) und Weltmeister von Tokio 2019 (über 100 kg) gewann im Schwergewicht. In der Medaillenwertung setzten sich die Niederlande (4/3/8) mit 15 Medaillen klar vor Ungarn (3/1/2) und Rumänien (3/0/2) durch. Österreich (0/1/3) belegte unter den 23 Nationen mit Silber für Katharina Tanzer (bis 48 kg) am Samstag und den heutigen drei Bronzemedaillen Rang 8.

Alle Ergebnisse aus Prag findet ihr hier.

Foto oben: Die drei "Bronzenen" Pacher, Hunger und Borchashvilli (v.l.), flankiert von ihren Betreuern in Prag - @ÖJV Media