Unter den zwölf ÖJV-Judoka, die am Mittwoch vom Verband für die Weltmeisterschaft in Budapest (13. bis 20. Juni) nominiert wurden, befinden sich drei Wiener – Jacqueline Springer (Vienna Samurai) gibt bis 48 Kilo ihr WM-Debüt, dazu wurden die Galaxy-Judoka Bernd Fasching (WM-Siebenter 2024 / bis 81 Kilo) und Movli Borchashvilli (über 100 Kilo) einberufen. Während der seit einem Jahr inaktive Olympia-Dritte Shamil Borchashvili (bis 81 Kilo) sein Comeback gibt, fehlt Michaela Polleres (bis 70 Kilo) auch in Budapest. Am Samstag ist übrigens wieder Liga-Alltag.
Wann werden wir “Michi” wieder auf der Matte sehen? Seit ihrer Bronzemedaille Ende Juli 2024 in Paris hat die Wimpassingerin kein einziges Turnier bestritten, auch die EM Ende April in Podgorica ausgelassen. Polleres, die schon 2021 in Tokio Olympia-Silber geholt hatte, trainiert zwar derzeit mit 30 anderen Kaderleuten im Olympia-Stützpunkt Linz, wurde aber von ÖJV-Headcoach Yvonne Snir-Bönisch nicht für Budapest nominiert. “Sie hat noch Trainingsrückstand, fühlt sich noch nicht in WM-Form”, erklärt die deutsche Olympiasiegerin von 2004. Ähnliches hatten wir im Vorjahr von Shamil Borchashvili gehört, der sich “nicht fit genug für Olympia” gefühlt und seinen Startplatz für Paris an Bruder Wachid abgegeben hatte. Aber Shamil ist jetzt wieder motiviert, trainiert voll auf sein Comeback hin. “Ich will in Budapest meine zweite WM-Medaille”, sagt der Welser. WM-Bronze (2022 in Taschkent) hat der Olympia-Dritte von Tokio 2021 schon. Comebacks feiern in Budapest auch die zuletzt angeschlagenen Thomas Scharfetter (ESV Sanjindo / bis 90 Kilo) und Laurin Böhler (LZ Hohenems / bis 100 Kilo).
Nicht nominiert wurde allerdings der Wiener Stephan Hegyi (SC Hakoah / über 100 Kilo). Der zweifache EM-Bronzene im Einzel (plus EM-Bronze im Mixed-Team 2019) ist nach seiner schweren Verletzung offenbar noch nicht soweit. Zwar hat Hegyi seit Oktober bei drei European Open drei Medaillen (Bronze in Rom und Ljubljana, Silber in Warschau) geholt, blieb aber auf dem höheren Level der IJF-World Tour ohne zählbaren Erfolg. So entschied man sich für Movli Borchashvilli als WM-Starter. “Man muss Stephan noch etwas mehr Zeit geben nach seiner schweren Verletzung. Wir wollen nicht wieder den Fehler machen, von ihm zu schnell zu viel zu fordern”, meint die Cheftrainerin. ÖJV-Sportdirektor Markus Moser ergänzt: “Wir haben den Plan mit Stephan geändert, er soll im Herbst wieder voll da sein.” Hegyi selbst und auch sein Heimtrainer Axel Eggenfellner haben laut Moser diese Entscheidung akzeptiert.
Das ÖJV-WM-Aufgebot für Budapest, Frauen (5), bis 48 Kilo: Jacqueline Springer (Vienna Samurai/W), bis 63 Kilo: Lubjana Piovesana (LZ Hohenems/V), bis 70: Elena Dengg, über 78 kg: Maria Höllwart (beide ESV Sanjindo Bischofshofen/S), nur Mixed-Team, bis 57 Kilo: Verena Hiden (SU Noricum Leibnitz/ST)-. – Männer (7), bis 60 Kilo: Daniel Leutgeb (LZ Multikraft Wels/OÖ), bis 73: Samuel Gaßner (UJZ Mühlviertel/OÖ), bis 81 kg: Shamil Borchashvili (LZ Multikraft Wels/OÖ), Bernd Fasching (Galaxy Tigers/W), bis 90: Thomas Scharfetter (ESV Sanjindo Bischofshofen/S), bis 100 kg: Laurin Böhler (LZ Hohenems/V), über 100 Kilo: Movli Borchashvilli (Galaxy Tigers/W).
Liga-Doppel in Wien
Am Samstag geht die 1. Bundesliga der Männer mit der 2. Runde weiter. Dabei kommt es ab 18 Uhr im Campus Attemsgasse (Eintritt frei) zu einem Doppel. Und, wenn man es hochstilisieren will, zum Schlager Erster gegen Zweiter. Denn WAT Stadlau hat in der ersten Runde kampflos gegen die aus der Bundesliga ausgeschiedenen Flachgauer 14:0 gewonnen und führt vor den Galaxy Tigers, die im Erstrundenschlager in Wels klar mit 11:3 die Oberhand behielten. Vienna Samurai, in Runde 1 auswärts nur knapp ESV Sanjindo (6:8) unterlegen, trifft auf den (starken) Aufsteiger Union Burgkirchen/Schwand.
Samstag, 1. Bundesliga Männer: WAT Stadlau – Galaxy Tigers und Vienna Samurai – Union Burgkirchen/Schwand (Campus Attemsgasse, 18 Uhr), LZ Multikraft Wels – UJZ Mühlviertel (Welser Budokan, 19). ESV Sanjindo kampffrei.
Foto: Shamil BORCHASHVILI (blau) kehrt auf die Tatami zurück - @IJF Media