Am zweiten Tag des Grand Slam-Turniers in Tiflis (GEO) dürfen Österreichs Judoka über Bronze bis 73 Kilo jubeln – Samuel Gaßner (UJZ Mühlviertel), der schon vor zwei Wochen beim Grand Prix in Linz als Fünfter aufgezeigt hatte, holte mit einem Ippon-Sieg über Daniel Szegedi (HUN) seine erste Medaille auf der IJF-World Tour! Gaßner musste sich nach zwei Erfolgen erst im Viertelfinale dem späteren Sieger, Lokalmatador Lasha Shavdatuashvili (Olympiasieger 2012 und Olympia-Zweiter 2021) geschlagen geben, ehe er noch zwei Siege zum ersten Grand Slam-Podest feiern durfte. Diese Form muss “Sami” bis zur EM halten! Der Wiener Bernd Fasching (Allianz Kukla Galaxy Tigers) schied hingegen schon im ersten Kampf bis 81 Kilo aus.
Gaßner schlug bis 73 Kilo zunächst Aron Szabo (HUN) mit Waza-ari und den Mongolen Uranbayar Odgerel mit Hansokumake (“rote Karte”), ehe er im Viertelfinale Shavdatuashvili mit Waza-ari unterlag. In der Trostrunde bezwang der 23-jährige Oberösterreicher Jahja Nurkovic (MNE) mit Ippon, nachdem er zuvor schon mit Waza-ari geführt hatte. Gegen Szegedi gelang “Sami” die Revanche für die Semifinal-Niederlage von Linz mit einem Yuko für eine Konterbewegung und darauf folgendem Osaekomi (Festhalter) – nach 1:25 Minuten hatte der Mühlviertler sein erstes Edelmetall auf der World Tour sicher. “Jetzt will ich bei der EM noch eins draufsetzen”, meinte Gaßner nach der Siegerehrung. Die EM steigt schon in knapp vier Wochen (23. bis 27. April) im montenegrischen Podgorica. In dieser Form ist “Sami” für eine Medaille gut!
Für den Wiener Fasching, vor zwei Wochen Dritter in Linz, war bis 81 Kilo leider schnell Endstation. Der WM-Siebente des Vorjahres unterlag dem Mongolen Shinebayar Oyunchimeg knapp mit 1:2 Yuko-Wertungen. Ausgeschieden ist auch Lisa Tretnjak (SU Noricum Leibnitz) in der Klasse bis 63 Kilo. Sonntag sind mit Maria Höllwart (ESV Sanjindo / über 78 Kilo) und Stephan Hegyi (SC Hakoah / über 100 Kilo) noch zwei ÖJV-Judoka im Einsatz. Für den Wiener heißt es ganz besonders Daumen drücken – es geht gegen Angstgegner Yakiv Khammo (UKR / Head-to-Head 0:6).
Das Highlight des zweiten Tages gab´s schon im Semifinale der Männer bis 73 Kilo. Gaßner-Bezwinger Shavdatuashvili, immerhin schon 33, schlug den 24-jährigen Franzosen Jean Benjamin Gaba, der in Paris Olympiasieger im Mixed und Zweiter im Einzel geworden war, im Golden Score mit Ippon. Nach insgesamt 10:41 (!) Minuten knallte der Georgier seinen Gegner mit einem Beinwurf (Sasae-tsurikomi-ashi) auf die Matte. Bis dahin hatte es keine einzige Wertung gegeben und beide hatten zwei Shidos auf der Tafel. Ein toller Fight! Ein ähnliches Semifinal-Duell gab es bei den Frauen bis 63 Kilo, in dem die spätere kanadische Siegerin Catherine Beauchemin-Pinard Frankreichs Superstar, “Mama” Clarisse Agbegnenou, mit Yuko schlug. Die Olympiasiegerin von Tokio und sechsfache Weltmeisterin wurde dann Dritte.
Nach zwei Tagen liegen Frankreich (2/2/2) und Gastgeber Georgien (2/1/3) in der Medaillenwertung vorn, dahinter das IJF-Team unter neutraler Flagge (1/1/1), sowie Ungarn, die Mongolei, die Türkei und Kanada mit je einmal Gold. Österreich ist dank Gaßner unter den 52 Nation vor dem Schlusstag an 15. Position zu finden. Die Sonntag-Kämpfe beginnen um 8 Uhr MEZ (11 Uhr Lokalzeit).
Foto oben: Samuel GASSNER mit seiner ersten World-Tour-Medaille - @Judo Austria. - Foto unten: Die entscheidende Aktion im Bronze-Kampf: Gaßner (weiß) übernimmt die Aktion Szegedis mit einer Konterbewegung - @IJF/Tamara Kulumbegashvili
