Der Wiener Adam Borchashvilli (Allianz Kukla Galaxy Tigers) feierte beim European Open in Laibach seinen bisher größten Triumph! Der 28-Jährige holte in der Klasse bis 100 Kilo mit fünf überzeugenden Siegen Gold und feierte damit seinen ersten Sieg bei einem Europacup-Turnier! Im Semifinale schlug Adam im internen ÖJV-Duell den topgesetzten Laurin Böhler (LZ Hohenems) mit Ippon. Leider verletzte sich Böhler dabei am Knie und konnte zum Bronze-Kampf nicht mehr antreten. Mit Stephan Hegyi (SC Hakoah) stieg ein weiterer Wiener aufs Podest – Bronze in der Klasse über 100 Kilo!
Wer ist nach dem Abgang von Olympiastarter Aaron Fara ins Lager der nordamerikanischen WWE-Wrestler Österreichs neue Nummer 1 in der Klasse bis 100 Kilo? Geht´s nach dem Turnier ins Sloweniens Hauptstadt, dann ist es Borchashvilli. Denn der Galaxy-Judoka stürmte mit vier Siegen ins Finale – gegen Evan Baune (FRA / Waza-ari), Rares Arsenie (ROU / nach 3:15 Minuten mit zwei Waza-ari) und im Viertelfinale gegen Jean Carletti (ITA) mit einem Yuko (Tomoe Nage) kurz vor Ende. So kam es im Semifinale zum internen Duell mit Böhler. Borchashvilli gelang ein schnelles Yuko, dann ein Waza-ari mit direkt anschließendem Osaekomi, in dem der Vorarlberger aufgab. Leider verletzte sich Böhler bei der Aktion seines Gegners am linken Knie und konnte nicht gegen Joes Schell (NED) antreten – daher Fünfter. Borchashvilli bezwang seinerseits im Finale den Tschechen Martin Bezdek mit Waza-ari und holte nach Silber in Prag 2023 (damals noch bis 90 Kilo) bei einem European Open erstmals Gold. “Ich wollte schon eine Medaille – aber Gold macht mich natürlich umso glücklicher”, freute sich Adam. Auch Klubtrainer Thomas Haasmann, der (wie eigentlich immer) seine Schützlinge betreute, war happy. “Für mich ein emotionaler Sieg. Adam ist schon bei mir, seit er 6 Jahre war.” Wir gratulieren!
Hegyi holte bei seinem zweiten Turnier nach der langen Verletzungspause die zweite Medaille – Bronze wie im Herbst 2024 in Rom. Der zweifache EM-Dritte (2018 und 2019) besiegte zunächst den Esten Marek-Adrian Masak nach 31 Sekunden mit Ippon für einen Körperwurf (Tai-otoshi), musste sich aber im Viertelfinale Igor Vracar (SRB) im Golden Score geschlagen geben. Nach vier Minuten gab es keinen Eintrag auf der Tafel, in der Verlängerung fasste der (etwas müde wirkende) Wiener zwei Shidos aus, ehe er nach knapp zwei Minuten mit Ippon gekontert wurde. Mit einem Osaekomi (nach vorangegangenem Waza-ari) gegen Mihaly Cserkaszov (HUN) nach 2:59 Minuten erreichte Hegyi den Bronze-Kampf gegen Mykola Hrybyk (UKR), den er mit einem (ippon-verdächtigen) Waza-ari für Tai-otoshi nach nur 17 Sekunde n souverän gewann. Natürlich gratulieren wir auch Stephan herzlich.
Die anderen rot-weiß-roten Judoka schieden aus. Schon am Samstag hatte es für Österreich eine Bronzemedaille durch Vache Adamyan (UJZ Mühlviertel) in der Klasse bis 60 Kilo gegeben. Die Ukraine (3/2/2( gewann im Medaillenspiegel knapp vor Frankreich (3/2/1) und der Schweiz (2/0/0). Hinter Italien (1/0/5) belegte Österreich (1/0/2 – dazu ein fünfter Platz von Böhler) unter den 31 teilnehmenden Nationen (419 Judoka) den sehr guten fünften Platz.
In Ljubljana war übrigens mit Corina Korner auch eine Wiener Kampfrichterin im Einsatz. Eigentlich kurios, dass es erst das erste große europäische Turnier in einem Land war, das in den letzten 13 Jahren drei Judo-Olympiasiegerinnen (kurioserweise alle bis 63 Kilo) herausgebracht hat – 2012 in London Urska Zolnir, 2016 in Rio Tina Trstenjak und 2024 in Paris Andreja Leski. Es wird aber sicher nicht das letzte Judoturnier in Slowenien gewesen sein …
Foto: Adam BORCHASHVILLI (Zweiter von links) feierte in Laibach seinen ersten Europacup-Sieg - @EJU / Kostadin Andonov