@joe

Er hat schon nationale Titel, kämpft für die Allianz Kukla Galaxy Tigers in der Bundesliga, aber heuer will er auch international erstmals auf ein Podest springen – Phillip Aust, der für den JC Klosterneuburg kämpfende Wiener, startet am Samstag beim European Open in Laibach (SLO) den ersten Versuch. Ein Aust ballt die Faust …

Dass er sich beim Vornamen mit zwei “l” schreibt, daran sind die judobegeisterten Eltern Susanne und Peter schuld. “Wir haben damals in der Aufregung nicht gewusst, ob man seinen Namen mit zwei “p” oder “l” schreibt.” Sie entschieden sich für die seltenere Schreibweise Phillip – und damit hat der 21-Jährige in seinem Namen etwas Spezielles. Speziell soll auch sein weiterer Judo-Weg sein. Nicht unbedingt ein sanfter, wie Judo aus dem Japanischen übersetzt eigentlich heißt, aber ein umso erfolgreicherer. Im Jänner hat der österreichische Junioren-Meister in Schwaz als frischgebackener österreichischer Unter-23-Meister (wie 2024) schon seinen ersten Turniersieg geholt. Jetzt will der 73-Kilo-Judoka auch international anschreiben. “Er ist auf einem guten Weg”, weiß sein Klosterneuburger Klubtrainer Robert Haas. Was in Tirol auffiel: Auch die beiden Galaxy-Betreuer Thomas Haasmann und Gabor Geier coachten den jungen Mann, der Ende November beim Final Four in Gmunden seine beiden Kämpfe gewonnen hatte und so als Bundesliga-Judoka seinen ersten Staatsmeistertitel bei den “Großen” holte.

International hat Phillip im Vorjahr bei den European Open in Birmingham und Pale als jeweils Fünfter schon Platzierungen geholt, bei beiden Turnieren verlor er den Kampf um Bronze. Aber heuer soll der exzellente Techniker erstmals auf ein Podest. Laibach ist am Samstag die erste Chance, in seiner Gewichtsklasse bis 73 Kilo startet mit dem Mühlviertler Samuel Gaßner (als Nummer 4 gesetzt) auch einer, der es 2024 zu den Olympischen Spielen nach Paris geschafft hat. Olympia ist ein Reizwort für Phillip: “Das ist mein erklärtes Ziel – ich will zu den Olympischen Spielen!” Vielleicht schon 2028 Los Angeles …

… auf diese Spiele arbeitet auch ein anderer Wiener hin: Stephan Hegyi (SC Hakoah / über 100 Kilo), der in der slowenischen Hauptstadt am Sonntag den zweiten Teil seines Comebacks bestreitet. Im Herbst war der leidgeplagte Schwergewichtler bei seinem ersten Turnier nach zwei Kreuzband- und einem Achillessehnenriss Dritter in Rom geworden, jetzt soll er langsam für die Spiele 2028 aufgebaut werden. 2021 bei den “Geisterspielen” von Tokio war Stephan schon dabei, 2024 verpasste er wegen seiner Verletzung die Spiele, aber 2028 sollte es – hoffentlich – noch einmal klappen. So ein hochgestecktes Ziel hat sich auch Adam Borchashvilli (Galaxy) gesteckt, der in Laibach bis 100 Kilo kämpft. In dieser Gewichtsklasse ist Laurin Böhler (LZ Hohenems) wie schon am Samstag Daniel Leutgeb (LZ Multikraft Wels / bis 60 kg) topgesetzt. Insgesamt sind in Laibach 18 rot-weiß-rote Judoka (12 Männer und 6 Frauen) im Einsatz.

Foto: Phillip AUST (weißer Judogi) bei der U23-Meisterschaft in Schwaz, im Hintergrund (im weißen Hemd) sein Klubtrainer Robert HAAS - @joe