Einige verdienstvolle Trainer – wie Klaus-Peter Stollberg und Bela Riesz – gehen in den wohlverdienten Ruhestand, andere – wie den Polen Robert Krawczyk – zieht es zurück in ihre Heimat, dafür gibt es im rot-weiß-roten Judo einige Neue. Nach Jozef Krnac, dem slowakischen Olympia-Zweiten von Athen 2004 (bis 66 Kilo) folgt nun mit dem Portugiesen Miguel Ogando Lopes (@IJF) für den Olympia-Stützpunkt Linz ein weiterer internationaler Kapazunder. Trainer-Rochaden im ÖJV …
Lopes eilt international ein sehr guter Ruf voraus. Der 37-jährige Portugiese heuert als neuer Nationaltrainer der Allgemeinen Klasse im Trainerteam von ÖJV-Headcoach Yvonne Snir-Bönisch an und wird mit den Judoka am Stützpunkt in Linz arbeiten. Er ist der Ersatz für den scheidenden Krawczyk. In den letzten fünf Jahren war Lopes für den Deutschen Judo-Bund als Bundesstützpunkttrainer in Hannover tätig, zeichnete u.a. für die tägliche Trainingsarbeit mit den erfolgreichen Olympioniken Giovanna Scoccimarro und Igor Wandtke verantwortlich. Davor arbeitete der Portugiese auch am Stützpunkt Leipzig bzw. als Nationaltrainer in Dänemark.
„Ich freue mich auf meinen nächsten Karriereschritt. Bis jetzt war ich bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen maximal Zaungast. In Österreich bekomme ich die Chance, mich in einem hochkarätigen Trainerteam weiterzuentwickeln bzw. zu etablieren. Die Erfolge der letzten Jahre sprechen für sich. Ich musste nicht lange überlegen“, betont Lopes, der – auf Grund einer Verletzung – schon früh die Trainerlaufbahn eingeschlagen hat. „Miguel musste nach zwei Bandscheibenvorfällen schon mit 21 Jahren seine aktive Karriere beenden. Er verfügt bereits über große internationale Erfahrung als Trainer und sollte bestens zu uns passen“, bestätigt ÖJV-Sportdirektor Markus Moser.
Der in den letzten Tagen viele Hände schüttelte. Der langjährige Linzer Trainer Stollberg, einst erfolgreicher Judoka der DDR und ein Förderer unserer Sabrina “Sabsi” Filzmoser (“er hat großen Anteil an meinen Erfolgen”, sagt sie über Stolli”), wurde schon im Oktober verabschiedet, mit Jahresende geht der Ungar Riesz in Pension. Die Unter-23-EM in Pila (POL) war sein letztes großes Turnier – mit Gold von Elena Dengg und Bronze des Wieners Magamed Borchashvilli ein sehr erfolgreiches. „Ich bin weder besonders traurig noch erleichtert. Mit 65 Jahren geht man in Pension – das trifft letztlich jeden. Diese Unter-23-EM war deshalb für mich ein ganz normaler Wettkampf. Aber natürlich war es schön, nochmals die österreichische Bundeshymne gehört zu haben. Elena hat sich diese Goldmedaille wirklich verdient!“
Da in der Südstadt Toni Summer aus persönlichen Gründen seine Funktion zurücklegte (auch jene des Vizepräsidenten im Wiener Landesverband), musste auch dort Ersatz gefunden werden – mit dem 46-jährigen Krnac hat man einen routinierten Mann gefunden, der vor den Jugendlichen im Südstadt-Modell viel, vor allem Bodentechniken, beibringen kann.
Damit nicht genug: Lisa Dengg, Schwester der frischgebackenen U23-Europameisterin, wird ab 1. Dezember, gemeinsam mit dem Welser Michael Winkler, den Nachwuchs betreuen. Die beiden bringen das Know-How als Sportwissenschafter mit. Im Osten wind ja die beiden Wiener Martin Grafl und Bernhard Weißsteiner Nachwuchs-Nationaltrainer. Viel los bei der rot-weiß-roten Trainer-Rochade …