Ă–sterreichs Judoka blieben erstmals nach drei Weltmeisterschaften mit je einer Bronzemedaille ohne Edelmetall – auch am letzten Tag der Einzelbewerbe in Abu Dhabi schieden alle (vier) Ă–JV-Athleten aus. Einer aber durfte später jubeln – denn Aaron Fara (JC Wimpassing) ist trotz seines Ausscheidens (in der zweiten Runde bis 100 Kilo) doch bei Olympia dabei! Und damit lebt die Chance auch noch fĂ¼r Katharina Tanzer (bis 48 Kilo) auf eine Kontinental-Quote fĂ¼r Paris und fĂ¼r das ganze Team auf einen fixen Startplatz im Mixed-Bewerb. Der siebente Platz des Wieners Bernd Fasching (bis 81 Kilo) war Ă–sterreichs einzige WM-Platzierung.

Entscheidend dafĂ¼r, dass Fara am Ende doch noch jubeln durfte, war sein Erstrundensieg Ă¼ber den Italiener Gennaro Pirelli, der heuer das Grand Slam-Turnier in Duschanbe gewonnen hatte. Der Ă–sterreicher, der sich erst vor wenigen Wochen einer Knie-OP unterziehen musste, lag zwar mit Waza-ari zurĂ¼ck, landete dann aber einen seiner sehenswerten Ippons, den sein Gegner lange nicht wahrhaben wollte. Gegen den topgesetzten Kanadier Shady Elnahas, der später Silber holte, musste sich Fara zwar mit Ippon geschlagen geben, aber bald schlug der Ă„rger darĂ¼ber in Jubel um. Weil der Schweizer Daniel Eich, in der ersten Runde Sieger Ă¼ber Laurin Böhler (LZ Hohenems), dann auch Nurlykhan Sharkhan schlug, kann der bezwungene Kasache Fara im Olympia-Ranking nicht mehr Ă¼berholen. Und so hatte Aaron ein breites Grinsen fĂ¼r alle parat! Wir gratulieren dem ehemaligen Galxy-Judoka herzlich zur Olympia-Qualifikation!

Ausgeschieden sind am Donnerstag auch Maria Höllwart (ESV Sanjindo / Ă¼ber 78 Kilo) gegen Hilal Ă–ztĂ¼rk (TUR) und der Wiener Movli Borchashvilli (Allianz Kukla Galaxy Tigers / Ă¼ber 100 Kilo) mit einer Erstrunden-Niederlage gegen den in die Emirate eingebĂ¼rgerten Russen Magomedomar Nagomedomarov (UAE) mit Ippon.

FĂ¼r die Olympischen Spiele sind somit – Stand heute – vier Ă–JV-Aktive (leider kein Wiener) fix qualifiziert. Bei den Frauen Lubjana Piovesana (bis 63 Kilo) und Michaela Polleres (bis 70 Kilo), bei den Männern Fara und einer bis 81 Kilo – entweder der Olympia-Dritte Shamil oder sein Bruder Wachid Borchashvili. Dem Vernehmen nach verzichtet Shamil, heuer auch EM-Dritter in Zagreb, zugunsten seines Bruders. Das habe der “Familienrat” so beschlossen, hört man … und wenn es Tanzer Ă¼ber die Europa-Quote noch schafft, wĂ¼rde Ă–sterreich auch im olympischen Mixed-Bewerb dabei sein. Der Ă¼brigens die WM in Abu Dhabi am Freitag beendet, mit einem Duell Ă–sterreich gegen Korea.

Der letzte Tag der Einzelbewerbe brachte – nach Hidayat Heydarov (bis 73 Kilo) – einen weiteren WM-Titel fĂ¼r Aserbaidschan. Zelym Kotsoiev schlug Fara-Bezwinger Elnahas mit Waza-ari – auch ein bayerisch-tirolerischer Erfolg. Der MĂ¼nchner Richard Trautmann ist Nationaltrainer in Aserbaidschan, der ehemalige Ă–JV-Sportdirektor Taro Netzer im dortigen Verband Analyst. In Abwesenheit von Superstar Teddy Riner (FRA) gewann der Koreaner Minjong Kim doch etwas Ă¼berraschend die Klasse Ă¼ber 100 Kilo durch einen Ippon-Finalsieg durch Osaekomi Ă¼ber Olympiasieger Guram Tushishvili (GEO). Bei den Frauen Ă¼ber 78 Kilo ging Gold erwartungsgemĂ¤ĂŸ an Akaba Tomita aus Japan. Dieser Sieg brachte auch Platz eins in der Medaillenwertung (3/2/4) vor Georgien (2/1/1), Korea (2/0/3) und Aserbaidschan (2/0/0). Je einen Titel holten Italien, Frankreich, die Mongolei, Deutschland und die Niederlande. In der Nationenwertung, fĂ¼r die auch fĂ¼nfte und siebente Plätze zählen, belegte Ă–sterreich dank Platz 7 durch Fasching den 36. Platz unter 107 teilnehmenden Ländern.

Foto: Der Sieg Ă¼ber Pirelli als Basis fĂ¼r Paris - Aaron FARA (weiĂŸer Judogi) - @IJF / Emanuele di Feliciantonio