Grand Slam 2024 Tiflis (GEO)

Auf Laurin Böhler ist Verlass! Der 29-jährige Vorarlberger prolongierte beim Grand Slam in Tiflis in der Klasse bis 100 Kilo seinen Erfolgsrun und holte mit vier Siegen und nur einer Niederlage (im Semifinale) Bronze – der vierte Podestplatz in nur sieben Wochen! Die anderen vier ÖJV-Athleten schieden aus, drei von ihnen sogar in Runde eins. Thomas Scharfetter (ESV Sanjindo Bischofshofen) verlor am Sonntag bis 90 Kilo ebenso seinen Auftaktkampf wie zuvor Katharina Tanzer (SU Noricum Leibnitz / bis 48 Kilo) und leider auch die Wienerin Magda Krssakova (JC Sirvan / bis 63 Kilo). Schon am kommenden Oster-Wochenende geht es mit der World Tour beim Grand Slam in Antalya (TUR) wieder um wichtige Punkte.

Böhler, der zuletzt innerhalb von nur vier Wochen als Sieger der European Open in Györ und Warschau sowie als Dritter des Grand Prix in Linz dreimal auf dem Podest gestanden war, präsentierte sich auch in Tiflis stark. Nach einem Freilos in der Klasse bis 100 Kilo legte er Adam Sangariew (AIN) nach 23 Sekunden im Golden Score per Ura Nage auf den Rücken, nachdem beide mit zwei Shidos in die Verlängerung gegangen waren. Im Achtelfinale dominierte Laurin auch den Usbeken Rustam Shorakmatov, den er – nach einer Waza-ari-Führung – vier Sekunden vor dem Ende mit Seoi-Nage (Schulterwurf) Ippon schlug. Auch das Viertelfinale gegen den starken Schweizer Daniel Eich ging ohne Wertung in die Overtime, in der Laurin nach 45 Sekunden das entscheidende Waza-ari mit einem Umdreher gelang. Im Semifinale musste er sich aber dem Kanadier Shady Elnahas, immerhin fünffacher Panamerika-Meister, mit Ippon geschlagen geben. Den Kampf um Bronze gewann Böhler gegen den Kasachen Islam Bozbayev, der schon drei Turniersiege auf der World Tour auf dem Konto hat, mit einem Waza-ari für eine Kombination aus Ko-uchi-gari und O-uchi-gari. Damit sprang Böhler erstmals seit Düsseldorf 2019 wieder auf ein Grand Slam-Podest. Wir gratulieren herzlich!

„Mit Laurin haben wir jetzt schon sechs verschiedene Athletinnen und Athleten, die binnen eines Jahres eine Grand-Slam-Medaille geholt haben. Das ist für uns eine außergewöhnlich gute Bilanz. Laurin war heute in bestechender Form, er hat sich die Medaille mehr als verdient. Es spricht für seine Stärke, dass heute sogar der Finaleinzug bzw. der Sieg möglich gewesen wäre“, kommentierte ÖJV-Sportdirektor Markus Moser den Erfolg. Der freilich das magere Abschneiden der anderen überdeckt. Scharfetter etwa konnte den Erwartungen leider nicht gerecht werden. Der “Fleischer aus dem Pongau” musste sich in der Klasse bis 90 Kilo gleich in seinem ersten Kampf dem Slowaken Peter Zilka mit Ippon geschlagen geben. Ein Rückschlag für den Salzburger auf dem möglichen Weg zu einer Olympia-Qualifikation …

Für Georgien (4/0/1) wurden es Heim-Festspiele. Hinter den Gastgebern landeten Spanien (2/0/0) und Kanada (1/2/1) in der Medaillenwertung auf den Plätzen. Je einen weiteren Klassensieg holten Deutschland, Korea, Kroatien, Kasachstan und die Ukraine, die zwei übrigen gingen an AIN-Judoka (jene, die unter neutraler Flagge angetreten waren). Österreich belegte unter 83 Nationen (534 Judoka) dank Böhler den 17. Platz, übrigens gleichauf mit Japan.

Alle Ergebnisse aus Tiflis (Bilder und LiveStream) findet ihr hier.

Unser Titelbild zeigt die Siegerehrung in der Klasse bis 100 kg mit Laurin Böhler (Zweiter von rechts). Foto: @IJF/Kulumbegashvili Tamara