Odivelas, ein Vorort von Lissabon, war für Österreichs Judo diesmal keine Reise wert. Kein einziger der 14 ÖJV-Judoka erreichte beim ersten Grand-Prix-Turnier des neuen Jahres eine Platzierung unter den Top 7 – auch nicht am Sonntag, weil der letzte Hoffnungsträger wie alle anderen vorzeitig ausschied. Aaron Fara (JC Wimpassing) verlor in der zweiten Runde bis 100 Kilo und musste ebenso wie die beiden Wiener Adam und Movli Borchashvilli (beide M&R Galaxy Tigers) wie Segel streichen.

Siegen oder Fliegen – das ist das Motto von Aaron Fara, der auch auf den Social-Media-Seiten ob seines spektakulären Judostils schon ein Star geworden ist. Die Videos seiner Spezialtechnik Ura Nage gehen im Internet um die Welt. Bei seinem ersten Grand Slam-Triumph in Antalya 2023 gelang dem Wimpassinger im Finale gegen den Schweizer Daniel Eich so ein spektakulärer Wurf. In Odivelas klappte es diesmal leider nicht. Nach seinem vorzeitigen Sieg über Adilet Sapagarliyev (KAZ) durch Hansokumake (rote Karte für seinen Gegner) unterlag der 26-Jährige dem Rumänen Asley Gonzalez mit Ippon.

Schwergewichts-Staatsmeister Movli Borchashvilli musste gegen zwei 170-Kilo-“Bröckerln” auf die Matte – zunächst bezwang der Galaxy-Judoka in der Klasse über 100 Kilo den Rumänen Daniel Natea mit einem sehenswerten Ippon, dann aber war gegen den bereits 36-jährigen Brasilianer Rafael Silva, Olympiadritter 2012 und 2016, trotz tapferer zweiminütiger Gegenwehr mit Ippon Endstation. Bruder Adam Borchashvilli verlor zum Auftakt bis 90 Kilo gegen Eljan Hajiyev (AZE) mit zwei Waza-ari. Ausgeschieden auch Maria Höllwarth (ESV Sanjindo/bis 78 Kilo).

Mit zwei Goldmedaillen am letzten Tag schaffte die Türkei (2/1/0) noch – gemeinsam mit Usbekistan – den Sprung aufs Podest in der Medaillenwertung hinter Japan (2/2/5). Die beste “Nation” war aber jene, die unter “neutraler” Flagge (AIN) angetreten war. Mit zweimal Gold am Schlusstag waren es insgesamt vier Klassensiege. Der fünfte Sonntags-Titel ging an Deutschland.

Alle Ergebnisse aus Odivelas findet ihr hier.

Foto: Für spektakuläre Würfe bekannt - in Odivelas war aber leider "Fliegen" statt Siegen angesagt: Aaron FARA (weißer Judogi) - @Judo Austria / Oliver Sellner