Ihre einzige bisherige EM-Medaille hat sie im November 2020 gewonnen – Silber in Prag. Erstmals seit dieser EM findet wieder eine in diesem Monat statt – und Magda Krssakova (JC Sirvan/bis 63 Kilo) ist auch in Montpellier (FRA) wieder dabei. Der “Silber-November” – ein gutes Omen für die Wienerin? Die Auslosung jedenfalls ergab, dass sie auf die haushohe Favoritin in dieser Gewichtsklasse, Clarisse Agbegnenou (FRA), erst im Finale treffen kann. Und da wäre ihr Silber wie einst in Prag schon sicher. Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg für die 29-Jährige.

Es war der 20. November 2020, als Magda im EM-Finale von Prag stand und an der überragenden Agbegnenou scheiterte. Die Französin, zweimalige Olympiasiegerin, sechsfache Welt- und fünffache Europameisterin, ist in der Zwischenzeit Mutter geworden, hat aber nichts von ihrer Klasse eingebüßt. Sie wird wohl auch auf den heimischen Matten von Montpellier nicht zu schlagen sein. Pech für Magdas Rivalin um ein Olympia-Ticket für Paris 2024, Lubjana Piovesana (LZ Vorarlberg), die im Falle eines Erfolgs über die Finnin Emilia Kanerva schon in Runde 2 auf Agbegnenou treffen würde. In der anderen Pool-Hälfte trifft Krssakova in ihrem ersten Kampf auf die Rumänin Florentina Ivanescu.

Die beiden anderen Wiener, die Sonntag auf die Matte steigen, feiern ihre EM-Premieren. LV-Präsident Thomas Haasmann, Klubtrainer von Adam Borchashvilli (bis 90 kg) und Movli Borchashvilli (über 100 kg) bei den M&R Galaxy Judotigers, ist nicht in Montpellier – er urlaubt zurzeit in Afrika. “Wenn Adam nicht den Kopf verliert, gehört er zu den zehn Besten in seiner Klasse”, sagt der 62-Jährige, “und Movli zählt technisch auch zu den guten. Die Frage wird sein, wie die Nerven mitspielen.” Schon am Freitag an der Reihe sind Daniel Leutgeb (LZ Multikraft Wels/bis 60 kg), und der “Herr Professor” Florian Doppelhammer (UJZ Mühlviertel/bis 66 kg), der sich als 33-Jähriger mit seinem fünften Platz beim Heim-Grand Prix im Mai in Linz das EM-Ticket holte. Flo ist in Oberösterreich Trainer, und dort wird man nach dem frühen Tod der Mühlviertler Judo-Legende Ernst Hofer (wurde leider nur 52 Jahre) sowieso Trainer brauchen. Bis 48 Kilo der Frauen startet am Freitag Katharina Tanzer (SU Noricum Leibnitz). Insgesamt wurden für die EM 386 Judoka aus 46 Ländern genannt, einer fehlt allerdings: Frankreichs Superstar Teddy Riner (über 100 kg) glänzt durch Abwesenheit …

Die Vorrunden beginnen täglich um 11 Uhr – live auf IJF.org – und die Finalblocks um 16 Uhr (live in ORF Sport+).

Foto: Magda Krssakova - wird der November wieder ein "silberner"? - @Judo Austria/Oliver Sellner